10 Von Spontini geb.1774 bis Carl Nielsen, geb.1865 A.K.Glasunow, geb.1865: Das 19.Jahrhundert
13.4.2011 geändert und richtig
Die Abgrenzung dieser 10.Epoche möchte ich mit den ersten und letzten Komponisten dieser Epoche, also mit 10.1 und 10.5, begründen.
Die 10.Epoche lässt sich in 5 Teilepochen aufgliedern:
10.1 von Spontini, geb.1774, bis Berwald, geb.1796: Übergang
Man könnte vermuten, dass Schubert, der wie vielleicht so sehr wie kein anderer Anregungen von Beethoven aufnahm, nach dem Geburtsjahr sehr bald auf Beethoven folgte und dass zwischen den beiden keine andern Komponisten liegen. Sie liegen aber 27 Jahre auseinander. Das ist für eine Lehrer-Schüler-Beziehung ein ganz normaler Abstand. Zwischen (gemäß dem Geburtsjahr) den beiden liegt ein vielfältiges, buntes Völkchen von Komponisten. Abgesehen von Rossini sind sie wohl alle nicht hinreißend, doch bringen die meisten von ihnen, schon mit Spontini beginnend, so viele Neuerungen, dass es angemessen ist, mit ihnen eine neue Epoche (10) beginnen zu lassen. Die Komponisten von Spontini bis Berwald als Vertreter einer Übergangsepoche zwischen Klassik und Romantik lasen sich zu einer Teilepoche (10.1) zusammenfassen.
Einzelne von ihnen passen allerdings eher in die frühere Epoche (9) oder ließen sich in die frühere oder spätere einordnen.
Wenn man die genannten Komponisten betrachtet, wird aber auch deutlich, dass Beethoven nicht zu ihnen gehört, also den markanten Schluss der vorigen Epoche bildet.
Die unter 10.1 genannten Komponisten bespreche ich vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass ich zeigen möchte, dass es gerechtfertigt ist, mit ihnen eine neue Epoche, die zehnte, beginnen zu lassen.
Die Schaffensperiode dieser Komponisten begann 1794 bis 1816, entsprechend der kulturgeschichtlichen Epoche von 1795 bis 1815 (siehe meine Bibliothek), der napoleonischen Zeit, die auch die erste romantische Periode, aber mit Thorvaldsen und.anderen auch eine klassizistische war.
Die einzelnen Komponisten sind:
Mit dem 1774 geborenen Spontini begann etwas Neues, wenn auch wohl nicht unbedingt musikalisch Bemerkenswertes: Aktualisierung der Tragédie lyrique, Große Szenenbildungen, wirkungsvolle Kontraste, Monumentalität und Pathos, entsprechend dem Lebensgefühl der napoleonischen Epoche (Br.Enz).
Der 1775 geborene Bernhard Henrik Crusell (Anfang des Concertante … op.3) klingt mir noch nach Mozart, gehört also der früheren Epoche an, doch würde ich seinetwegen die Epochengrenzen nicht verschieben. Es wird immer einige geben, die nach ihrer Geburt, aber nicht nach ihren Werken in eine bestimmte Epoche gehören.
Der 1778 geborenen, Fernando Sor (Guitar Duo) und der 1781 geborenen Mauro Giuliani (ebenfalls Gitarren Duo) sind kompositorisch eher unauffällig. Sie lassen sich der einen oder der andern Epoche zuordnen.
Sor, Fernando, geb.1778
Coste, Napoléon, geb.1805
Wegen seiner Ähnlichkeit mit Sor erwähne ich auch Coste an dieser Stelle, obwohl er eigentlich hierzu 10 Jahre zu spät geboren ist.
*Fernando Sor, Complete Works for Guitar Duo, Napoleon Coste, Music for Guitar Duo. Duo Maccari-Pugliese. 2 CDs, Brilliant Classics. – Technisch einwandfrei (bei maximaler Lautstärke, mit Kopfhörer, ohne Hörgerät, TEAC). Zauberhafte Klänge durch Instrumente aus der Entstehungszeit der Stücke und Spielen mit feinsten Nuancen. Die Aufnahme verdeutlicht, dass am Zustande-kommen schöner Klänge die Instrumenten-bauer wesentlich beteiligt sind und am Ausdruck die Aufführenden. Ein so geglücktes Zusammenspiel wie bei Maccari und Pugliese kann sich nur ereignen, wenn sich der eine der Spieler sehr differenziert auf den andern in allen seinen Feinheiten einstellt – es muss eine sehr enge musikalische Beziehung mit vielfachen Berührungen sein. Demgegenüber treten die beiden Komponisten, obwohl sie durchaus kompetent sind, ein wenig zurück. - Sor sollte nicht mit dem vorklassischen Soler verwechselt werden.
Giuliani, Mauro, geb.1781
***Giuliani, Complete works for Guitar Duo, Duo Maccari/Pugliese, Brilliant Classics. -Schön, insbesondere einige Stellen, aber nicht faszinierend.
Mit Boieldieu geb.16.12.1775, begann eine rege Produktion komischer Opern und Vaudevilles. Sie wurde fortgesetzt von Auber, geb.1782, der sich auf den Publikumsgeschmack ausrichtete (Br.Enz.).
Ebenfalls publikumswirksam ist der 1786 geborene Carl Maria von Weber. Mit ihm beginnt etwas Neues. Er schafft kompositorisch Neuerungen (neuartige Orchesterfarben, Erinnerungs-motivik, reich abgestufte Klangschattierungen, Br.Enz.). Berühmt aber wurde er vor allem durch eine gewisse Volkstümlichkeit (seine Melodien wurden vielfach im Alltag nachgesungen) – um nicht zu sagen Trivialität und Banalität, die sich bei Lortzing und manchen andern und sodann in Operette und Musical fortsetzte – in Stücken, die vielleicht mehr „Event“ als Musik sind. Sein „Freischütz“ ließ sich auch für Deutschtum (Br.Enz.) und „Heimat“ in Anspruch nehmen.
Paganini, geb.1782, schuf nicht nur spieltechnische Neuerungen, sondern regte auch durch seine Kompositionen manche Komponisten an (Br.Enz.).
Louis, eigentlich Ludewig Spohr, geb.1784, schuf „eine wesentliche Entwicklungsstufe romantischer Musikdramatik“ (Br.Enz.).
Der 1791 geborene Meyerbeer als „einer der Hauptvertreter der französischen Großen Oper des 19.Jh.“ (Br.Enz.) gehört sicher der neuen Epoche an.
Die Musik des 1792 geborene Rossini zeigt, zumindest mit seinem populären Jugendwerk, eine Neigung zu der unbeschwerten vor-romantischen Epoche, etwa zu Cimarosa, ist aber doch etwas anderes, nämlich ein schwungvolles Vergnügen einer bürgerlichen Epoche, so dass er sich gut der neuen Epoche zuordnen lässt..
Aus dem Anfang seines Konzerts für Klarinette und Orchester op.101 des am 17.9.1795 getauften Saverio Mercadante schließe ich, dass er noch nicht von der Romantik angehaucht war, so dass er eigentlich in die frühere Epoche gehört. Als seinerzeit neben Donizetti und Bellini (beide nicht zu 10.1 gehörig) häufig aufgeführter Opernkomponist (Wikipedia) lässt er sich aber auch der späteren Epoche zuordnen.
Pettoletti, Pietro, geb.1795
Der 1795 geborene Marschner weist bereits auf Wagner voraus (Br.Enz.).
Berwald, geb.1796
Als Spohr, wenn auch ebenfalls Mendelssohn-Bartholdy nahestehend, lässt er sich noch dieser Übergangsepoche zuordnen.
10.2 Frühe Romantiker: Von Schubert, geb.1797 bis Caspar Joseph Mertz, geb.1804 und Glinka, geb.1804
Mit dem 1797 geborenen Schubert beginnt die eigentliche romantische Musik.
Die Schaffensperiode dieser Komponisten beginnt um 1817 – 1824, fällt also in die kulturgeschichtliche Epoche von 1815-1847 (siehe meine Bibliothek).
Franz Schubert
Schubert, der ganz neue Welten entdeckt, gehört zu den bedeutendsten und ganz besonderen Komponisten. Er war genau so alt wie Heinrich Heine und Kaiser Wilhelm I. Die letzteren beiden lebten die ersten 35 Jahre ihres Lebens gleichzeitig mit Goethe. Als der Kaiser starb, hatte van Gogh bereits die Höhe seines Schaffens erreicht.
***** Schubert, Messen, Masses NOS 1-6 und Deutsche Messe, German Mass, Complete Recording, 5 CD set, Capriccio. Enthält auch noch weitere liturgische Musik (siehe unten). Die Aufnahmen sind von der Tontechnik her sehr schlecht. Ich habe sie auf 2 CD-Geräten mit verschiedenen Kombinationen von Kopfhörer/Hörgerät/Lautstärke gehört, aber der Ton war immer so verzerrt, dass das Hören keine Freude war. Dennoch kann ich sagen:
Seine 6 Messen und andere liturgische Musik stehen seinen andern Werken nicht nach. Die Verbindung von Solisten, Chor und Orchester stellt besondere kompositorischen Ansprüche und macht beim Hören besondere Freude. Hier wieder zeigt sich, dass die Kirchenmusik die anspruchsvollste und bedeutendste der musikalischen Gattungen ist. Schubert hat hier Unübertreffliches geleistet.
Das Heilige bzw. der Heilige Geist (wenn man annehmen will, dass es so etwas gibt) wird (wenn überhaupt irgendwo) hier unmittelbar sinnlich erfahrbar. Zugleich kommt ein Aufgewühltsein des Komponisten selbst in seinem Kern und seinen Tiefen und dessen Verarbeitung zum Ausdruck, Selbstklärung und Verehrung in einem, was wohl eigentliches Thema religiöser Gemeinschaften ist.
In der Reihenfolge der genannten Aufnahme ist zu den Werken zu sagen:
*CD1, #Messe Nr.1 D105: Sehr expressiv, vor allem eine Fuge.
#Messe Nr.2, D167: Schön, sehr expressiv.
*CD2, #Messe Nr.3, D 324: sehr dynamisch, ekstatisch, faszinierend.
#Messe Nr.4, D452:desgleichen
*CD3, #Messe Nr.5, D678. Gehört wegen ihrer Dynamik und Eigenständigkeit wohl zu den ganz großen Messen der Musikgeschichte. Eine den Kern des Menschen bewegende Auseinandersetzung mit Angst, Schmerz usw.
#Offertorium D 136, sehr schön. Das offertorium ist die Bereitstellung von Brot und Wein in der Eucharistie-feier und der dazugehörige Gesang, der eine bedeutende Tradition hat (nach Br.Enz.).
*CD4: #Messe Nr.6 D 950. großartig, faszinierend, vor allem die Fugen in Teil II und III.
#Tantum ergo D962: schön, ausdrucksvoll. “Das Kirchenlied ‚tantum ergo’ umfasst die letzten beiden Strophen des vom Hl.Thomas von Aquin verfassten Hymnus ‚Pange lingua’“(Google). Es wird vor Erteilung des sakramentalen Segens gesungen. Es ist wie das Glaubensbekenntnis, das Credo, eine Art Zusammenfassung der christlichen Lehre und sagt den Christen kaum Neues.
*CD5: # deutsche Messe D 872. volksliedhaft, sehr schön, weniger polyphon.
# Offertorium (siehe CD3), D 963, sehr dynamisch, expressiv.
# Stabat mater, D 175, sehr dynamisch, expressiv. - Das „Stabat mater“ ist ein mittelalterliches Gedicht nicht ganz geklärter Herkunft. Es gehört zur katholischen Liturgie. Der erste Teil schildert, wie die Mutter Christi den Tod ihres Sohnes unmittelbar wahrnimmt, was für sie sicherlich noch schmerzhafter ist, als den Tod am Kreuz zu erleiden. Der zweite Teil ist ein offenbar jedem Christen empfohlenes Gebet – ein Pädagogenschreck.
# Magnificat D 486. faszinierend, sehr dynamisch. – Das Magnificat (=Meine Seele erhebet den Herrn ...) ist Lukas 1, 46-55, mit angehängtem „Ehre sei ...“, wie es jeder kennt, der einmal in einem christlichen Gottesdienst war. Es ist also das, was Maria, vom Heiligen Geist beseelt und in Anlehnung an 1.Samuel 2, 1-10, gesagt hatte, als sie eilends auf das Gebirge zu der Stadt Judas (Jerusalem, eine andere Stadt im jüdischen Gebirge oder im jüdischen Land) gegangen war und der Elisabeth, der mit Johannes dem Täufer Schwangeren, antwortete.
Donizetti, geb.1797
Bellini geb.1801
Berlioz, geb.1803
Glinka, M.I., geb.1804
Caspar Joseph Mertz, geb.1804
*CD Romantic Guitar Duets, Brilliant Classics, hierauf 2 Stücke von ihm.
Johann Strauß Vater, geb.1804
10.3 von Mendelssohn-Bartholdy, geb.1809 bis Wagner, geb.1813, und Verdi, geb.1813
In diesen 5 Jahren häufen sich die Geburten wesentlicher, auch noch als frühe Romantiker zu bezeichnender Komponisten. Zu ihnen gehören wenigstens 6: Mendelssohn-Bartholdy, geb.1809, Schumann geb.1810, Chopin geb.1810, Franz Liszt geb.1811, Wagner geb.1813, Verdi geb.1813.
Es ist eigenartig, wie nah uns diese Epoche ist. Toscanini wirkte 1887 bei der Uraufführung von Verdis Otello mit, war damals 20. Verdi hatte damals noch 14 Lebensjahre vor sich. Als ich 1951 in Mailand war, hätte ich noch Gelegenheit gehabt, Toscanini beim Dirigieren zu erleben – wenn ich es gewusst und Karten bekommen hätte. Da jetzt, 2011, die Wagner-Festspiele von 2 seiner Urenkelinnen geleitet werden, bis vor kurzem noch von einem Enkel geleitet wurden, scheint auch Wagner gar nicht weit zurückzuliegen..
Die Schaffensperiode dieser Künstler begann also 1829 bis 1833, also in der kulturgeschichtlichen Epoche 1815 bis 1847 (siehe meine Bibliothek).
Robert Schumann, geb.1810
#Konzert-stück op.86 für 4 Hörner und großes Orchester. Auf *Die schönsten Horn-konzerte, Profil-Medien. Tontechnisch ausreichend, d.h. noch etwas schlechter, und das Hören hätte keine Freude mehr gemacht.
Von den 4 Hörnern hätte ich mir mehr Polyphonie erwartet. Ich konnte jedoch kaum heraushören, dass es sich um mehr als ein Horn handelt. Einige Stellen klangen mir andeutungsweise modern. Es ist falsch, in Schumann den Traditionalisten zu sehen. Er hat interessante Weiterentwicklungen geschaffen, wie auch in diesem Stück deutlich wird. Dennoch rechne ich dieses Stück nicht zu den von mir empfohlenen.
10.4 Von Offenbach, geb.1819, bis N.A.Rimski-Korsakow, geb.1844.
In diese Epoche gehören als mittlere oder auch schon als späte Romantiker zu bezeichnende Komponisten, nämlich Offenbach geb.1819 (ich finde es witzig, das er der Nestor dieser Epoche ist), Franck geb.1822, Bruckner, geb.1824, Johann Strauß Sohn, geb.1825, Brahms geb.1833, A.P.Borodin geb.1833, Saint-Saens geb.1835, Bruch geb.1838, Bizet geb.1838, M.P.Mussorgski geb.1839, Tschaikowsky, geb.1840, N.A.Rimski-Korsakow, geb.1844, Nietzsche geb.1844 (er hat auch komponiert). Ihre früheste Schaffenszeit fällt also in die Zeit von von 1839-1864, also in die kulturelle Epoche von 1849 bis 1861, die dem Impressionismus in der Malerei vorausging, sowie auch schon di die vorhergehende Epoche. .
10.5 Von Leoncavallo, geb.1857 bis Carl Nielsen, geb.1865 und A.K.Glasunow, geb.1865: Gerade noch vor der Moderne.
Hierher gehören Komponisten, die nur noch einen kleinen Schritt hätten tun müssen, um zur Moderne im Sinne der folgenden Epoche zu kommen: Leoncavallo als Vertreter des Verismo, geb.1857, Puccini geb.1858, Mahler geb.1860, Debussy geb.1862, Mascagni als Vertreter des Verismo geb.1863, Richard Strauss geb.1864, Carl Nielsen geb.1865, A.K.Glasunow, geb.1865. Es kommt also gut hin, wenn man annimmt, dass mit dem 1866 geborenen Satie eine neue Epoche beginnt. Der 1873 geborene Reger hätte allerdings stilistisch wohl auch in 10.5 gehört. Ich hätte auch die neue Epoche mit dem 1874 geborenen Schönberg beginnen lassen können. Dann wäre Satie eine Fehlplazierung in 10.5 gewesen und Reger hätte dort gerade eben noch richtig untergebracht werden können. Ganz ohne Willkür ist eine Einteilung in Epochen nicht möglich, aber in diesem Fall kommt es doch auffallend gut hin.
Das Gemeinsame zumindest von Mahler, Debussy und Richard Strauß scheint mir darin zu liegen, dass sie noch einmal schwelgen in ihrer Meisterschaft der Orchestrierung, der Nuancen, der Feinheiten, des Zusammenspiels und der Klangschönheit.
Die früheste Schaffenszeit dieser Künstler fällt also in die Epoche von 1877 bis 1885, also in den Beginn der kulturgeschichtlichen Epoche von 1876 bis 1918, die von Cézanne mit dem ersten für ihn charakteristischen Gemälde eingeleitet wurde.
Debussy, geb.1862
****Claude Debussy, 4 CDs, Designo, Membran Music
CD1: La mer, Jeux, Images, Prélude à l’après-midi d’un faune, alle für Orchester. – Durch so etwas wie «In-Sein in Lebendigkeit» an Brahms erinnernd, zugleich ein Schritt zur Neuen Musik. Sehr nuanciert, feinsinnig, dynamisch, faszinierend. Man kann sich beim Hören impressionistische Gemälde vorstellen, aber das Wesentliche ist die Musik. Die Überschriften könnten oft ebenso gut andere sein, es ist einfach Musik. Das Überschriftenmachen wird offenbar von Satie verspottet. - Erst bei Debussy wird deutlich, was man aus Wagners Neuerungen machen kann.
CD2: Préludes, livres 1 und 2, Klavier. Fesselnd, einfallsreich. Debussy ist ein wesentlicher Wegbereiter der neuen Musik. Man kann ihn jedoch auch noch in traditioneller Einstellung hören und hat Freude an ihm.
CD3: Pour le piano, Images, Série I und II, Children’s Corner, Etudes, Livre 1, alle für pianoforte. – Faszinierend in seiner Zartheit, nuancen- und einfallsreich. Lässt tontechnisch zu wünschen.
CD4: Debussy schrieb aufgrund eines Stückes von Maurice Maeterlinck ein Libretto für seine gleichnamige Oper „Pelléas und Mélisande“ (hier in Auszügen). Diese seine Musik ist eine eigenständige Weiterentwicklung von Wagners „Tristan“, doch ist sie leichter und durchsichtiger und hat Reize, die Wagner nicht kennt, etwa die Nachahmung der Springbrunnenklänge. Die Singstimmen fand ich etwas langweilig, aber die sehr expressive Orchestrierung hochdifferenziert. Hier ist Debussy Meister. Im ganzen war ich aber nicht fasziniert.
Richard Strauss, geb.1864
#Richard Strauss. Konzert Nr.1 für Horn und Orchester op.11. Auf *Die Schönsten Hornkonzerte, Profil Medien. Tontechnisch ausreichend. Teils sehr dynamisch, für das Orchester meisterhaft und überraschend komponiert. Das Horn schwebt ruhig und schön darüber, schwelgend in traditioneller Klangschönheit. Gehört dennoch nicht zu den von mir empfohlenen Stücken.
Höre mir gern seine ersten drei Opern, Salome, Elektra und den Rosenkavalier an. Die folgenden haben z.T. nach meinem Gefühl einen „sommerlich duftenden Silberklang“. Bringt mir aber jetzt nicht so viel wie die Musik vor Mozart.
Carl Nielsen, geb.1865
Nach der Br.Enz.2006 scheint er noch nicht zur Moderne zu gehören
A.K.Glasunow, geb.1865
Nach der Br.Enz.2006 scheint er noch nicht zur Moderne zu gehören.