23.10.2011
Die Welt ohne Menschen ric 23.10.2011
Wenn ich meine Umwelt wahrnehme oder mich über die Welt informiere, dann frage ich mich, was davon "Welt an sich" ist und was ich oder andere Menschen hinzu getan haben, was also nur menschliche Projektion ist. Unter dieser Überschrift möchte ich die mich überzeugende Antwort darstellen.
Delacroix malte, wie der Finsterling Sardanapel beim Herannahen seines Todes seine Pferde und Frauen umbringen lässt. Ein Astronom in E.T.A.Hoffmanns "Majorat" hatte den Zeitpunkt seines Todes vorausberechnet und einen Mechanismus eingerichtet, der zu diesem Zeitpunkt sein Observatorium einstürzen ließ.
War all das wirklich nötig, oder fällt die Welt einer Person mit deren Tod nicht von selbst zusammen?
Eine "Welt an sich" ist eine Welt ohne Menschen, die sie sich zu ihrem Vorstellungs-gefüge zurechtbiegen. Man kann sich viererlei vorstellen:
a. Ein reales Szenario: Es gab eine Zeit, in der es weder Menschen noch Lebewesen mit ähnlicher Intelligenz gab, aber später gab es Menschen, die dieser Zeit rekonstruierten.
b. Ein reales Szenario: Es gab eine Zeit, in der es überhaupt noch kein Leben gab, aber später gab es Menschen, die diese Zeit rekonstruierten.
c. Ein mögliches Szenario: Alle Menschen sterben auf einmal. Hierzu gehört auch das Folgende: Ich sterbe in meinem Haus, keine andere Person ist im Haus und es dauert eine gewisse Zeit, bis eine kommt. Wie ist die Welt insbesondere in dieser Zwischenzeit?
d. Ein irreales Szenario, das aber hätte möglich sein können, zumindest denkbar ist - ähnlich wie c: Das Weltall entwickelt sich ohne Lebewesen. Ich vermute, dass Leben nicht zwangsläufig entstand. Es gibt Zufälle, und ein solcher hätte verhindern können, dass Leben entstand, oder er hätte es gleich wieder auslöschen können. Auch hätte es sein können, dass keine Intelligenz entstand, also z.B. keine Menschen.
Es ist paradox: Mich gibt es, weil ich dies schreibe und denke, und zwar mit Hilfe aller meiner Kantschen und sonstigen Kategorien, aber ich denke über den Fall nach und suche ihn mir vorzustellen, dass es mich mit diesen Kategorien nicht gäbe. Eigentlich geht so etwas gar nicht, aber in bestimmter Hinsicht geht es doch (siehe im Folgenden).
a. Die Zeit zwischen Tod und Entdeckung des Toten: Die Menschenleere
Reduzierung auf physikalisch-chemische Vorgänge: Auch wenn die Glühbirnen und der CD-Spieler eingeschaltet bleiben, entfallen Farbe, Helligkeit, räumliche Tiefe (die Sinnesqualität, die durch das Sehen mit 2 Augen bewerkstelligt wird), Klänge, Geräusche, denn die alle gibt es nur, wenn Sinne intakt sind. Es bleiben Punkte, die Lichtwellen ausstrahlen, Raum als Hintereinander von Gegenständen, Luftwellen, also physikalische Vollzüge und Zustände. Gäbe es auch keine Tiere (Fliegen, Spinnen usw.) mehr im Haus, würde es auch keine leckeren duftenden Nahrungsmittel mehr geben, denn diese setzen Nahrungs-aufnehmer und Geschmacks- und Geruchsorgane voraus. Die Nahrungsmittel würden zu bloßen Stoffen werden, die weiterhin faulen, schimmeln, vertrocknen oder nahezu unverändert bleiben. Sie wissen allerdings nicht, dass sie Stoffe sind, und es wäre niemand da, der sie als Stoffe bezeichnet. aber die Voraussetzungen dafür bestehen, dass, wenn ein sprechendes Wesen käme, es sie als Stoffe (oder welches Wort es dafür hätte) bezeichnen könnte.
Reduzierung der Gebrauchsgegenstände auf ihr Eigenleben. Wir Menschen haben unsern Gebrauchgegenständen etwas aufgezwungen, damit sie uns dienlich werden. Daneben behalten sie ihr Eigenleben, d.h. die physikalisch-chemischen Vorgänge in ihnen, die ihre Qualitäten bestimmen. Z.B. sehe ich die leere Flasche vor mir auf dem Tisch und weiß, dass sie, wenn ich sie nicht gerade sterbend umwerfen würde - auch nach meinem Tod dort noch stände. Aber sie wäre auf einmal keine Flasche mehr, verlöre ihren Gebrauchscharakter. Eine Flasche ist nämlich ein Gerät zum Aufbewahren von Flüssigkeit im Rahmen der Haushalts-führung eines Menschen. Da mit meinem Tod meine Haushaltsführung aufhören würde, gäbe es auch keine Flasche mehr, wohl aber noch einen Gegenstand mit Eigenleben, d.h. mit Schwingungen seiner Moleküle, die bewirken, dass er zusammenhält. Auch blieben der Druck, den die Schwerkraft auf ihn ausübt, ein Gegendruck, den er ihr entgegensetzt, eine Elastizität, ein Widerstand, der bewirkt, dass er seine Form behält. Der Gegenstand behielte also sein Eigenleben und damit die Voraussetzungen dafür, dass, wenn ein Physiker käme, er etwa das über ihn sagen könnte, was ich im vorigen Satz gesagt habe. Auch böte er die Voraussetzungen dafür, im Rahmen der Haushaltsführung einer überlebenden Person wieder als Flasche zu dienen.
Noch deutlicher wird das anhand von Büchern. Sie sind ja Dinge, in denen man lesen kann. Stirbt der Lesekundige und ist kein anderer im Haus, so werden sie zu bedeutungslosen Gegenständen aus Papier und Druckerschwärze, die allerdings die Voraussetung dafür bieten, dass ein Lesekundiger, wenn er ins Haus kommt, sie lesen kann.
Von Menschen den Dingen auferlegte Abgrenzungen gehen verloren; solche, die die Dinge selbst aufrechterhalten, bleiben erhalten. Alle willkürlichen Einteilungen würden mit meinem Tod aufgehoben. Z.B. habe ich meine Bücher in sehr viele Gruppen eingeteilt und diese durch beschriebene Pappschilder voneinander abgetrennt. Die Schilder würden aber zu bedeutungsloser Pappe, und ein Buch wäre wie jedes andere. Ein solches bliebe aber noch ein Gegenstand, der nicht so bald zerkrümelt, also seine Teile, nicht die benachbarter Gegenstände, zusammenhält, also sein Eigenleben hat, und insonfern als Gegenstand bestehenbleibt. Ein Buch, genauer gesagt ein Band oder ein Volumen, setzt sich also von sich aus gegen seine Umgebung ab, und diese Abgrenzung bleibt erhalten. Die von mir gemachten Einteilung in Gruppen von Büchern zu je einem Thema wäre aber mit meinem Tod sofort aufgehoben, denn die Pappschilder würden dann ja nichts mehr besagen.
Die Gegenstände würden nach meinem Tod zunächst an ihrem Platz, an ihrem Ort im Raum bleiben, auch ihre Form, also ihre Ausdehnung im Raum behalten. Nur gäbe es dann keine schönen und keine hässlichen, keine aufregenden und keine langweiligen Formen mehr. Insofern wird man sich vorstellen müssen, dass der Raum bestehenbleibt, als nicht etwa in sich zusammenfällt. Die Uhren würden weiterhin gehen Es gäbe weiterhin Bewegung, also auch Zeit.
Der Elefant ist und bleibt Elefant mit allen seinen Eigenarten und Unterschieden zu andern Tieren - nur der Begriff "Elefant" fehlt. Bliebe die Fliege in meinem Zimmer nach meine Tod eine Fliege? Blieben das Krokodil und der Elefant - hätte ich solche im Haus - ein Krokdil und ein Elefant? Wäre der Tyranno-saurier auch dann ein Tyranno-saurier, wenn nach ihm keine intelligenten Wesen gekommen wären, die seine Versteinerungen entdeckt hätten? Ja, sie blieben und wären es. Der Elefant behielte ja alle seine Eigenarten, seinen Rüssel usw. Er wäre ein nicht als solcher bezeichneter, nicht als solcher benannter, nicht versprachlichter Elefant, der alle Voraussetzungen dafür böte, dass, wenn ein Zoologe käme, er ihn einer bestimmten Art zuordnen, ihn in sein System einordnen könnte.
b. Die Zeit der Tiere vor den Menschen
Selbstverständlich lebte der Tyrannosaurier in einer Welt, zu der Raum und Zeit selbstverständlich gehörten und - z.B. beim Fressen - Subjekt und Objekt, Tun und Erleiden, Qualität, Quantität. Trotz aller wesentlichen Unterschiede war die Welt in ihren Grundstruktren doch wie die unsrige. Nur gab es niemand, der um diese Strukturen hätte wissen könen. Aber sie boten die Voraussetzungen dafür, dass, wenn ein intelligentes Wesen gekommen wäre, es sie hätte erfassen können, wie wir Heutigen sie ja auch rekonstruierend erfasst haben und sie in mehr oder weniger schönen Bildern darstellen.aaa
Allerdings ist die Welt, die wir rekonstruieren, mehr oder weniger anders als die Welt, wie sie damals war. Aber auch wenn wir sie ganz genau und ganz richtig rekonstruieren könnten, so ist diese verstandesmäßig, sprachlich und bildnerische erfasste Welt eine ganz andere als die, in der sich die sprachlosen Dinosaurier fühlten.
c. Die Zeit vor den Lebewesen ohne spätere Menschen: Das Weltall entwickelt sich unabhängig vom menschlichen Bewusstsein.
Hätte es uns Menschen niemals gegeben und würde es uns niemals geben, dann hätte sich das Weltall genau so entwickelt, wie es sich tatsächlich mit uns - zu einem sehr späten Zeitpunkt und nur in einem verschwindend kleinen Teil des Weltalls aufgetretenen - Menschen entwickelt hat. Es hätte sich also genau so entwickelt, wie es uns die Astronomen und Physiker sagen - von deren Fehlern, Unvollkommenheiten und Einseitigkeiten abgesehen.
So ist eine Welt ohne Menschen durcha7us denkbar, und wir wissen sogar sehr viel über die aber dieses Wissen ist durch unsr menschlichen Kategorien strkturiert, im vorigen Absatz durch si etwas wie eine kategorie der Gleichsetzung ("genau so - wie"). Wir kommen also auch auf diesem WSege nicht zur Erkenntnis eines Dinges an sich ohne Kategorien.
Sehr wohl lässt sich aber sagen, was es alles nicht gäbe, gäbe es keine Menschen oder keine Lebewesen. . Das alles hätte also das Ding an sich nicht an sich. Esa handelt sich um Folgnses:
Es gäbe keine Empfindungen.
- Es gäbe keine Farben und keine Helligkeiten, die ja eigentlich nur Hinweise darauf sind, dass uns elektromagnetischen Wellenm bestimmter Länge bzw.bestimmter Ampitute auf unserer Netzhat fallen.
- Es gäbe bicht die durch das Sehen mit 2 Augen ermöglichte visuelle Wahrnehmung räumlicher Tiefe, wohl aber noch Raum, ohne den ja Bewegung, Ausdehung e9nesd Körpers und Entfernungen zweier Körper voneinander unsenkbar wäre.
- Es gäbe keine Klänge und keine Geräusche, die ja nur Signae dafür sind, dass Lufdruckwellen bestimmter Frequenz unser Hörprgan erreichen.
-Es gäbe keinen Geruch und keinen Geschmack, die ja nur Hinweise dafü sind, dass Moleküle bestimmter Stoffe unsere Sinnesorgane erreichen .
- Es gäbe kein Wärme und keine >Kälte, die nur Hinweuiesd darauf sind, dass Temoeraturen, d,h.kolekulare Schwigungen bestimmter Frequebz, unsern Körper ereichen oder ihm entzogen werden.
- Druck, zug, Kraft, Gegenkraft, Verformung, die wir Meschen unmittelbarempfinden, blieben auch in der unbelebten Welt erhalten - nur würden sie nicht empfunden...
Wenn wir einmal von der Größe des Elefanten absehen, lässt sich sagen, dass jedes Lebewesen ein Punkt ist und sich jeweils auf einen Punkt im Weltall befindet, also an einem sehr kleinen Ort. Bei allen Lebewesen mit Pupille und Linse sammeln sich die aus einem weiten Gesichtsfeld kommenden Lichtstrahlen auf der Netzhaut, also nahezu in einem einzigen Punkt. Bewegt das Lebewesen Kopf und Körper, so kann es innerhalb eines sehr geringen Zeitraumes seine Umgebung nach allen Seiten hin wahrnehmen. Es ist Mittelpunkt seiner Welt. In ihm versammeln sich aus allen Richtungen kommende Informationen. Entsprechendes ließe ich auch für den Gehörs-, den Geruchs- und den Wärmesinn sagen. So also ist jedes Lebewesen Mittelpunkt.
Damit isr esa uch Blickpunkt, sozusagen Aussichtspunkt, also Punkt, von dem aus es seine visuelle Umwelt wahrnehmen und beobachen kann.
Ich erlebe mein Haus als Mittelpunkt, von dem aus ich in alle Richtungen radeln kann, und Deutschland, von dem aus ich in alle Nachbarländer reissen kann. Auch wer den Hypothesen von Kopernikus zustimmt, erlebt, wie Sonne und Mond um die Erde wandern, also die Erde als Mittelpunkt. Auch für die Astronomen, die mit Hilfe ihrer Koordinaten Sternenkarten und -kataloge schaffen, ist die Erde der Mittelpunkt - einzig deshalb, weil sie sich als Mittelpunktswesen auf dem "Punkt" Erde befinden.
Jeder Stern und jedes Sternensystem hat seinen Schwerpunkt, der jedoch etwas ganz anderes ist als der von einem Lebewesen gebildete Mittelpunkt. So gibt es also in einer unbelebten Welt keine Mittelpunkte.Auch gibt es keine Aussichtspunkte. Weder also wäre es möglich, vo einem einzelnen Stern wie der Erde aus die Welt zu beobachten, noch gäbees einen Beobachtungspunkt außerhalb des Weltalles. Allein schin aus dieysem Grund wäre es unmöglich, etwas wahrzzunehmen.
Die Welt hätte keine Zentrale, von der aussie gesteuert würde.Es gäbe Sterne, Wirkungen von jedem zu jedem
Noch haben wir Menschen keine hinreichenden Gründe zur Annahme, dass es außerhalb der menschlichen Köpfe Bewusstsein im All gibt. Die Menschheit nimmt aber nur einen verschwindend kleinen, sozusagen unbedeutenden Teil von Raum und Zeit des Weltalls ein. Es wäre sogar gut möglich gewesen, dass sich keine Menschen aus ihren tierischen Vorfahren entwickelt hätten. So haben wir Menschen einen guten Grund für die Annahme, dass sich unser Weltall vom Urknall bis heute auch ohne menschliches Bewusstsein - also auch ohne nachträgliches, eine Rekonstruktion der vormenschlichen Epoche ermöglichendes Bewusstsein - entwickelt hätte. Nur hätte es dann keine Erscheinungen, keine Informationen gegeben - die setzen ja voraus, dass es jemanden gibt, dem etwas erscheint, der über etwas informiert wird. Niemanden hätte es gegeben, der von diesen Entwicklungen gewusst, von ihnen Kenntnis gehabt, über sie etwas erfahren, sie hätte beobachten, sie sich hätte vorstellen können.
Letzteres ist uns Menschen wohl besonders befremdlich. Kaum jemand von uns hat ja als Raumfahrer oder als systematisch bebachtender Astronom direkten Zugang zum Weltall. Was wir kennen, sind vielleicht einzelne Fotos und vor allem das, was uns die Astronomen erzählen, also die Vorstellung, die sie uns vom Weltall vermitteln, das Modell: Wahrscheinlich stellt sich jemand riesige, immer schneller auseinanderstrebende Haufen vor, die irgendwo wieder zusammenkommen. Vielleicht ist er auch noch bei der guten alten Vorstellung, dass die Sonne morgens aus dem Meer auftaucht usw. Immer aber ist es nur eine Vorstellung, die wir kennen, und dass es hinter ihr noch etwas ganz anderes gibt, das durch diese Vorstellung nur sehr unvollkommen - den Astronomen sei Dank - unserm Bewusstsein präsentiert wird, daran denken wir in der Regel nicht. So könnte jemand meinen: "Wenn mit dem Ende aller Menschen alle Vorstellungs-gefüge in sich zusammenfallen, dann entwickelt sich auch kein Weltall mehr", aber dieser Gedanke ist faslch, zu anthropozentrisch. Es entwickelt sich sehr wohl weiter, nur gibt es den Begriff "Entwicklung" nicht mehr. Eine Realität also, und niemand, der sie fassen kann! Aber nur, weil es niemanden gibt, der die Entwicklung fassen könnte, kann man nicht behaupten, dass sie nicht stattfindet.
Die Entwiklung ohne Menschen und ohne nachträglich auftretende Menschen wäre das "Ding an sich", über das seit Descartes bis ins 20.Jahrhundert hinein mit vielem Hin und Her und in den verschiedensten Versionen nachgedacht wurde, wobei Kant im Mittelpunkt steht (Hist.Wb.Philosophie 1972). Ein solches Ding an sich wäre von allen Kategorien der Vernunft, allen Anschauungs-formen und Wahrnehmungsqualitäten gänzlich unbeeinflusst. Aber auch nun, wo es uns Menschen gibt, verläuft die Entwicklung des Weltalles ja genauso wie sie verlaufen wäre, gäbe es uns nicht. Das Weltall entwickelt sich so, als gäbe es uns Menschen nicht, aber doch so, dass wir Menschen seine Entwicklung zunehmend verstehen können.
Es ist ganz einfach: Das Ding an sich ist das, was die Astronomen beobachten, allerdings immer nur in Teilen, aber das, was von diesen Beobachtungen erfahrbar wird - durch Bilder, Zahlen oder Beschreibungen - ist vom menschlichen Verstand bearbeitet.
Befolgte Gesetze und niemand, der sie kennen kann. Unser Planetensystem enstand, bevor es Menschen gab. Die Planeten zogen damals schon ihre Bahnen ungefähr so, wie sie es heute tun. Sie boten damals schon die Voraussetzungen dafür, dass, wenn ein Kepler gekommen wäre, er es hätte so beschreiben können, wie er es später tatsächlich tat.
Die Welt funktionierte schon lange vor Newton, Einstein usw. nach deren Gesetzen, aber sie waren nirgends aufgeschrieben und in keinem Bewusstsein. Es ist schwierig, sich vorzustellen, dass alles nach Gesetzen ablief, die niemand kannte, und dass es niemanden gab, der sie kennen könnte. "Never heard" würde ja ein Planet auch heute noch sagen, wenn er von den Keplerschen Gesetzen hören würde. Um diese Schwierigkeiten zu beheben, stellte man sich wohl einen Gott vor als Gesetzgeber und als Verwalter, also Durchführer, dieser Gesetze.
Die Gesetze der Welt sind also derart, dass Menschen sie mit Hilfe ihrer Formeln sehr exakt - immer exakter - erfassen können. Um es etwas naiv-antropomorph, aber doch treffend auszudrücken: Ohne intelligente Wesen wartete - und wartet noch - die Welt geradezu darauf, dass intelligente Wesen kommen, um ihre Zusammenhänge zu entdecken. Genauer gesagt: Die Welt ist so angelegt, dass es besonders intelligenten Wesen wie Newton oder Einstein nach viel Mühe und Anstregung möglich wird, die Gesetze, nach denen sie abläuft zu entdecken. Sicherlich verlief die menschliche Evolution auch so, dass die Wesen, die die Natur am besten verstehen und damit auch beherrschen konnten, die besten Chancen hatten, Nachkommen in die Welt zu setzen und groß zu ziehen.
Gerade jetzt, da entdeckt ist, dass sich das Weltall immer schneller ausdehnt, bietet es die Möglichkeit zur Erkennung bisher unbekannter Zusammenhänge. Dieses Bieten von Voraussetzungen oder auch kenntnislose Befolgen von Gesetzen könnte auch wohl das sein, an das Hegel dachte, als er sich das Weltall von Geist beseelt vorstellte.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass auch ohne Menschen eine Welt bestehen würde, die aber anders ist als die Welt, mit der wir Menschen aufgrund der Tätigkeit unserer Sinnesorgane vertraut sind, nämlch reduzierter. Sie wäre unanschaulich - bzw. so weit anschaulich, wie ein Tyrannosaurus usw. anschauen kann - , da es niemand gäbe, der sie anschauen könnte, und unbeschreiblich, da es niemand gäbe, der sie beschreiben könnte. Diese Welt bestände, so weit Tiere und unbelebte Gegenstände ihr Eigenleben haben. Sie würde die Voraussetznungen dafür bieten, dass ein intelligentes Wesen sie wahrnehmen und erfassen könnte.

Vernunft und Realität. 11.10.2011
Ist noch nicht fertig, aber ich publiziere es schon wegen zusätzlicher Datensicherheit.
Bewusstsein und Realität - jenseits des Solipsismus ric 9.10.2011
Ich kenne nur die Inhalte meines Bewusstseins, sonst nichts. Dennoch gehe ich, vorsichtig und behutsam denkend, über mein Bewusstsein hinaus und komme zu etwas außerhalb seiner, für das die Worte "Realität, Wirklichkeit" angemessen sind, und zwar auf 6 Wegen:
a. Bewusstsein wird durch Großhirnzellen geschaffen. Diese nehmen Impulse aus Sinnesorganen auf, diese wieder "Ausstrahlungen", die von bestimmten Punkten im Raum ausgehen.
b. Nicht nur ich habe ein Bewusstsein, sondern auch noch 7 Milliarden andere Menschen, von den andern Lebewesen ganz zu schweigen, und wenn mein Bewusstsein mit meinem Tod endet, wird es - hoffentlich - noch viele andere "Bewusstseine" geben.
c. Bwusstsein verläuft zu einem wesentlichen Teil im Denken, und dieses in der Sprache, die weit über mein eigenes Bewusstsein hinaus verbreitet ist.
d. Meine Wahrnehmung ist zu einem wesentlichen Teil determiniert (siehe unter der folgenden Überschrift).
e. Meine Annahmen, Urteile, Feststellungen können richtig oder falch sein. Sind sie falsch, kann ich annehmen, dass es eine Realität gibt, die anders ist als meine Vorstellung, und an die sollte ich meine Vorstellungen anpassen.
f. Wenn wir aus der Welt, die uns umgibt, einzelnes herausgliedern, so haben wir in der Regel triftige, gute Gründe dafür, und in ihnen zeigt sich so etwas wie eine Realität.
Bewusstseinstrom, Vorstellungsgefüge, Sprache, Grammatik ric 9.10.2011
Ein Teil meines Bewusstseins ist der Bewusstseinsstrom. Er läuft wie ein Film ab, der nur mir gezeigt wird. An diesem Strom sind zu unterscheiden:
- Komponenten, die ich willkürlich verändern kann. Ich vermag an das eine oder andere zu denken. Allerdings drängt sich mir manchmal einiges auf, oder ich vermag auf manches, z.B. Namen, nicht zu kommen, oder ich habe es vergessen.
- Komponenten, die ich nicht verändern kann. Indem ich meinen Kopf drehe oder mich im Raum bewege oder mir Gegenstände auswähle, die ich mir "vor Augen bringe", kann ich über meine Wahrnehmungen bestimmen. Aber über das, was ich nach einer solchen Handlung wahrnehme, kann ich nicht bestimmen - es sei denn, ich verändere die Wirklichkeit oder wähle den Aspekt aus, auf den ich besonders achte, z.B. Farbe, Helligkeit, Entfernung, Bewegung. In dieser Bestimmtheit, in dieser Determiniertheit, lässt sich so etwas wie Realität erkennen.
Neben dem Bewußtseinstrom gibt es ein festes Gefüge von Vorstellungen, dessen Teile in der Regel leicht abrufbar sind, also ins Bewusstsein gerufen werden könen. In diesem Gefüge vereinigen sich die Gesamtheit meines Wissens, meiner Bildung, meiner aufgenommenen Informationen, meiner Erkenntnisse, meiner Erfahrungen, meiner Erlebnisse, meiner Erinnerungen, meiner Meinungen, meiner Ansichten darüber, wie es sein soll, und wohl noch viel mehr. Irgendwie handelt es sich immer um Erinnerungen, aber um mehr, denn meine Überzeugungen werden ja ständig wachgehalten, sozusagen aktualisiert, und auch geändert. Weitgehend handelt es sich also auch um aktuelle Vorstellungen, die ich mir sozusagen laufend bestätige. Mein Vorstellungsgefüge ist auch das, was ich denke, meine Ansichten - während weiter Zeiträume denke, bis ich mich neu orientiere.
Dieses Gefüge lässt sich zu einem großen Teil verbalisieren: Die Person könnte ja alles mitteilen, was sie weiß und annimmt, glaubt. Bei sinnenhaften Erinnerungen ist das aber nur zum Teil möglich. Die Person könnte ja ein Musikstück singen, vielleicht sogar die verschiedenen Stimmen, vielleicht auch die Noten angeben, nicht aber die Klänge so beschreiben, dass man sie danach singen könnte. Das Stück wird aber in dem Gefüge eingeordnet sein: Es stammt von Mozart, über den die Person vielerlei weiss.
Dieses Gefüge hat eine bestimmte Struktur, die, soweit sie sprachlich ist, im wesentlichen im Duden, Dt.Univ.-wb., 2007, Kurze Grammatik der deutschen Sprache, S.31-75, geschildert wird. Das Vorstellungsgefüge ist also der Sprache entsprechend strukturiert.
Im folgenden beziehe ich mich auf die deutsche Sprache. Eine andere Sprache hat eine andere Grammatik und begründet damit auch ein anderes Vorstellungsgefüge beim jeweiligen diese Sprache Sprechenden. Sicherlich ist dieses Gefüge bei jedem diese Sprache Sprechenden anders als bei jedem andern. Da aber Denken wohl immer sprachlich ist und der Denkende sich an die Grammatik seiner Sprache hält, so hat die Grammatik der jeweiligen Sprache ohne Zweifel einen erheblichen, wohl überwiegenden Einfluss auf das Denken und das Vorstellungsgefüge des sie Sprechenden und damit in ihr Denkenden.
Ich war und bin überrascht davon, wie einfach sich Kategorien, also "gedankliche Grundbestimmungen" (Brockhaus Enz.2006), aus der Grammatik ableiten lassen, und wie deutlich dann die Kategorien an die von Plato und Kant anklingen.
Demnach können Beziehungen zwischen einzelnen Elementen, repräsentiert durch Wörter, auf bestimmte Weise (den Kategorien) hergestellt werden, und das möchte ich im folgenden darlegen.
Sprache und die gedanklichen Grundbestimmungen
Das Subjekt ric 17.10.2011
Fast immer, wenn gesprochen wird, wird über etwas, ein sog. Subjekt, den Satzgegenstand, etwas ausgesagt, gefragt oder von ihm verlangt (wird zu etwas aufgefordert, ihm wird etwas befohlen usw.).
Beim Subjekt kommt es einzig darauf an, dass zunächst der Sender, dann aber auch der Empfänger der Botschaft, also Sprechender und Angesprochene, jetzt und später genau wissen, was gemeint ist, und dass sie die gleiche Vorstellung von dem haben, worüber geredet wird. Eine klare Abgrenzung, eine bei den Gesprächspartnern gleiche Unterscheidung zwischen Gemeintem und nicht Gemeintem, ist nötig. Ob eine solche Abgrenzung sinnvoll ist oder nicht, spielt keine Rolle. Es kommt nur darauf an, wo der Sprecher die Grenzen zieht.
Er kann auf den Gegenstand zeigen, den er meint, ihn mit der Hand umfahren. Oder er definiert den Begriff, den er gebraucht, d.h. das Wort.
Bestenfalls läuft das darauf hinaus, dass alle dasselbe meinen, wenn sie ein bestimmtes Wort benutzen und zum Subjekt machen, dass sie also einander insoweit verstehen.
Vorformen gibt es auch bei nicht menschlichen Lebewesen, wenn z.B. alle Blüten sich auf dasselbe ausrichten, nämlich die Sonne, oder viele Bienen denselben Gegner angreifen. Auch bei Menschen geht es ohne Worte: Jemand zeigt auf etwas und macht einer andern Person vor, was sie dort machen soll. Das ist bei fremdsprachigen Pflegekräften sehr sinnvoll. Die Person weiß auch dann, was eine andere meint.
Jemand vermag also genau zu umgrenzen, was er meint, und einen andern Menschen darüber zu informieren, der dann versteht, was er meint. Damit haben dann zwei - oder beliebig viele - Menschen denselben Ausschnitt aus der Welt, den selben Inhalt in ihrem Bewusstsein - den sie allerdings unterschiedlich verarbeiten. Es entsteht eine Gemeinsamkeit der "Bewusstseine". Eine solipsistische Auffassung, nach der ein bestimmter Inhalt nur in meinem Bewusstsein wäre, ist dann nicht mehr möglich.
Stellen wir uns einen Urzustand vor, in dem jeder seinen Körper, seinen Kopf und seine Augen anders bewegt als alle andern, in dem also bei jedem ein anderer Film abläuft als bei allen andern, und in dem jeder etwas anderes tut als alle andern, so ist eine Kommunikation oder Kooperation wohl kaum möglich. Erst wenn es gelingt, dass sich 2 oder mehr auf den gleichen Ausschnitt ihrer Welt ausrichten, werden Kommunikation und Kooperation möglich. Wenn sie dann auch noch für den gleichen Ausschnitt das gleiche Wort benutzen, können sie ein Subjet setzen, also die Grundlage für eine gemeinsame Sprache gewinnen. Das ist eine wesentliche Leistung im Verlauf der Evolution und der Entwicklung des einzelnen.
Wenn man dies als Kategorie zusammenfassen will, so bietet sich das Wort "Verständigung" an.
Das Prädikat mit dem Verb ric 17.10.2011
Das Prädikat ist die Aussage über das Subjekt. Es ist ein Verb.
Das Verb wird auch Tätigkeitswort, Tuwort, Tunwort, Zeitwort genannt. Das Tätigkeitsverb ist dagegen neben Zustandsverb und Vorgangsverb eine von 3 Formen des Verbs. Nach einer andern Unterteilung unterscheidet man Vollverben, die allein im Satz vorkommen können, von den nicht gut in das genannte Dreierschema passenden Modalverben (es folgt Infinitiv ohne "zu") und den modifizierenden Verben (es folgt ein Infinitiv mit "zu").
Das Verb erscheint in verschiedenen Formen dem Folgenden entsprechend:
- Person: Zusammen mit den Personalpronomina Ich, du, er - sie - es, wir, ihr, sie. Ich würde diese 6 den Kategorien zuordnen, etwa als Beziehung zu Personen.
- Zahl, Singular und Plural. Sie erinnern an Kants Kategorien der Einheit und Vielheit. Denkbar wäre, dass es neben den beiden auch noch eine Verbform für Kants Kategorie der Allheit gibt, etwa "Alle Vögel singens." Vielleicht gibt es die in andern Sprachen.
- der Zeit, entsprechend Kants reiner Form des Anschauens.
- Aktiv und Passiv, ist bei Kant in "der Gemeinschaft (Wechselwirkung zwischen dem Handelnden und Leidenden)", angedeutet.
Zum Passiv rechne ich auch die Sinneseindrücke: Ich bewege mich, meinen Kopf, meine Augen, werde dann aber von Lichtstrahlen getroffen. Das Entsprechende gilt für Hören. Beim Riechen werde ich durch Moleküle gtroffen. Beim Geschmack tue ich einiges, um die Nahrung in meinenMund zu bekommen und zu zerkleinern, werde dann aber von der Materie getroffen. Berühre ich einen Gegenstand, bin ich aktiv, erleide aber den Widerstand, den der Gegenstand ausübt. Das wird besonders deutlich, wenn ich versehentlich gegen etwas stoße und mich verletze. Es besteht also Grund, die Sinneseindrücke der Passivität zuzuordnen, aber die Person ist bei ihhen keineswegs rein passiv.
- Der Indikativ ist die Wirklichkeitsform. Wird etwas im Indikativ gesagt und ist die Aussage richtig, dann informiert sie über etwas Reales: Es ist wirklich, tatsächlich so, ohne Zweifel. Dies entspricht offenbar Kants Kategorie der Realität.
- Der Konjunktiv weist auf etwas Irreales. Der Konjunktiv 1, abgeleitet vom Präsenz, ist "Ausdruck des Wunsches und der Aufforderung" (er lebe hoch), entspricht also, so würde ich sagen, einer Kategorie der Intentionalität. Auch weist der Konjunktiv auf eine besondere Form der Konditionalität hin: "Wenn er Zeit hätte, käme er mit". Die Bedingung ist also nicht gegeben, also erfolgt die Handlung nicht (irrealer Bedingungssatz). - Der Konjunktiv folgt auch nach "als wenn, als ob, als," oder steht auch ohne sie (es schien, es ginge um sein Leben), d.h. steht in "irrealen Vergleichsätzen". Etwas Falsches, Irriges, nicht Zutreffendes wird also genannt, dem das Verhalten einer Person oder Naturgewalt entspricht oder zu entsprechen scheint: "Und will sich nimmer erschöpfen und leeren, als wollte das Meer noch ein Meer gebären" (Bravo, Schiller!). Ireales dient also dazu, um reale Vorgänge zu beschreiben, die oft so grotesk sind, als würde die Person Irreales für real halten. Man könnte von Orientierung am Irrealen sprechen. - Besonders dient der Konjunktiv dazu um mitzuteilen, was sich jemand vorstellt oder - bei der indirekten Rede - was er sagt, fragt, behauptet, erklärt, wobei der Realitätscharakter offen bleibt. Aber: "Pythagoras bewies, dass ... ist." Der Konjunktiv drückt also eine Zuürckhaltung hinsichtlich der Frage aus, ob das richtig ist, was eine Person sagte. Hier besteht eine Beziehung zu Kants Kategorie des Problematischen, bei dem "man das Bejahen oder Verneinen als bloß möglich (beliebig) annimmt" (Kant, Kritik der reinen Vernunft, bald nach der Urteilstafel kommend).
Der Imperativ gehört zusamen mit den Fragesätzen (umschreibbar mit "Sage mir, ob...") und Aufforderungssätzen zur Kategorie der Intentionalität.
Zu unterscheiden sind:
- Vollverben (=Tätigkeitswort, Tu(n)wort, Zeitwort), die über eine Tätigkeit oder einen Vorgang (einschlafen, aufwachen, sterben, wachsen, reifen, altern, erkranken) informieren. Die Vorgänge lassen sich bei Lebewesen auch als Tätigkeiten, als ein Tun und Lassen, auffassen, nämlich von unbewusst arbeitenden Organen (oder auch Bakterien). Auch nicht von Menschen gemachte Bewegungen unbelebter Objekte (Abgang einer Lawine) gehören zu den Vorgängen. Man spricht aber auch von der Tätigkeit eines Vulkans, wenn in ihm etwas in Bewegung ist: Der Vulkan ist tätig, und der Lavafluss ist die Folge, aber eigentlich genau so eine Tätigkeit. Zur Tätigsein gehört immer auch das nicht-Tätigsein (Kants Kategorie der Negation): Ruhen, Liegen.
Abgesehen von den Zustandsverben (sein, betragen), den Modalverben und den modifizierenden Verben können daher alle Verben als Tätigkeitswörter oder Tuwörter angesehen werden, und ich sehe ich sie (siehe im Folgenden) auch so an. Dann aber ist zu sagen: "Jedes Subjekt tut oder ist (wird, bleibt) etwas." Dieser Satz ist so etwas wie ein Axiom. d.h.er benennt die Grundlage der deutschen und verwandter Sprachen und auch wohl allgemein die Grundlage menschlichen Denkens. Dieses Axiom wird im Folgenden erweitert.
Eine Person, aber auch jedes andere Lebewesen, tut (=handelt) immer etwas, mancherlei hintereinander, selbst im Schlaf, beim Ausruhen, sich-Sonnen. Ihr Tageslauf ist eine Abfolge von Tätigkeiten. Selbst Erde tut etwas - sie liegt da.
Es gibt Verben, die in diesem Zusammenhang von besonderem Interese sind, nämlich
- Für die Wörter haben (auch Hilfsverb), besitzen, Eigentum, die Possessivpronomina usw. und weitgehend auch für den Genitiv sollte eine Kategorie "Besitz" vorgesehen werden - dem "Haben" von Aristoteles entsprechend. Sie gehört zu den Grundbestimmungen: Fast alles auf der Erde gehört irgendjemandem. Bei allem, auch meinem Körper, ist mir immer bewusst, ob es mir oder einem andern gehört. Für die jeweilige Person ist ihr Besitz sehr wichtig.
- Sein. auch als Hilfsverb (Bildung von Zeiten und Passiv des Vollwerbs) genutzt, was aber in diesem Zusammenhang nicht interessiert. "Das Blatt ist grün." Kants Kategorie der "Inhärenz und Subsistenz (substantia et accidens)" ist angesprochen. Wenn es nur heißt "Das Blatt ist", so ist zu fragen, "Was ist es denn?" - "Llchtstrahlen sendend, einem Druck Widerstand leistend - und mithin so ist es."
Verwandt sind andre Zustandsverben: "Der Schaden beträgt 3000 €."
- Werden, auch als Hilfsverb genutzt, entspricht Platons (Sophistes) Kategorie der Veränderung. Zu ergänzen ist "bleiben" entsprechend Platons Kategorie der Beharrung.
- Die Modalverben (ohne "zu") "dürfen" und "Können" entsprechen Kants Kategorie der Möglichkeit.
- Das Modalverb "müssen" entspricht der Kants Katgorie der Notwendigkeit.
- Für die Modalverben "möchte", "sollen" und "wollen" sollte ebenso wie für den Imperativ usw (siehe oben) eine Kategorie der Intention gedacht werden.
- Lassen: Ich lasse die Kinder spielen, das Wasser laufen, die Herdplatte angestellt, den Staub liegen, die Somalier hungern. Hier zeigt sich, dass die Verben nicht immer Tuwörter sind.
Hier zeigt sich etwas zwischen Aktivität und Passivität, das jeweils besonders erwähnt werden sollte.
Unter Umständen besteht das Verdienst einer Regierung in dem, was sie alles gelassen hat. "Hätte sie das nur gelassen!" wird man sagen. "Das Gute, das steht fest, ist stets das Böse, das man lässt." (Wilhelm Busch). So bilden "Tun und Lassen", das bekannte Paar, sicher eine wesentliche Kategorie.
Modifizierende Verben
(mit "zu"): "Er drohte zu ertrinken." Hier zeigt sich eine Kategorie der Wahrscheinlichkeit (nicht, unwahrscheinlich, wohl nicht, kaum, vielleicht, droht zu, vermutlich, wahrscheinlich, gute Chancen habend, sehr wahrscheinlich, sicher, bestimmt) - "Es schien zu glücken." Nach dem, was man sah, bestanden gute Chancen, dass es glücken würde - also auch zur Kategorie der Wahrscheinlichkeit!
"Er pflegt(e) zu ... ", entsprechend "er war gewohnt zu ..., tat wiederholt, regelmäßig, immer wieder." Hier liegt eigentlich eine Zeitform vor. "Ich ging (gehe) zur Schule" kann sich ja auf ein einmaliges oder auf ein 13 Jahre lang nahezu täglich sich wiederholedes Ereignis beziehen. So könnte ich mir neben Präsens und Imperfekt eine Zeitform für Wiederholung vorstrellen.
Der Satz
Das Subjekt. ric 17.10.2011 Hinsichtlich seiner klaren Abgrenzung und der Verständigung siehe oben. Subjekt ist z.B."Ich". Aber was ist "ich" - was bin "Ich"? Ich bin der, der die Handlung plant, sich zu ihrer Ausführung entschließt, seinen Muskeln den Impuls zu ihrer Ausführung gibt, sie steuert, kontrolliert, der seine Handlung wahrnimmt und weiß, dass er selbst es ist, der sie ausführt, ggf. feststellt, dass sie erfolgreich beendet ist, bzw. aufgibt, ohne sein Ziel ereicht zu haben, für sie Verantwortung trägt, ihre Folgen zu tragen hat, für sie zur Rechenschaft gezogen werden kann. Ich bin auch der, der wahrnimmt, eine Geschichte, Erinnerungen, ein Vorstellungsgefüge hat, zu bestimmten Verhaltens- und Erlebnisweisen neigt, also einen bestimmten Charakter hat, einen Namen hat, zu dem Mitmenschen eine bestimmte Beziehung haben.
Ich bin einfach nur das Subjekt von alledem, mehr weiß ich nicht über mich, weiß im Grunde nicht, wer ich bin.
In der Kommunikion mit andern ist die Benennung des Subjektes aber informativer: "Wer hat das getan? - Ich - Ah Sie? Ihnen hätte ich das ja gar nicht zugetraut." Die andere Person hat also eine genaue, vielleicht allzu genaue Vorstellung von mir, kann sich unter mir etwas vorstellen, im Gegensatz zu mir selbst - für mich bin ich ja bloßes Subjekt meiner Handlungen und Empfindingen usw.
Auch Unbelebtes kann Subjekt mit Objekt sein: Der Fluss überflutet die Stadt bis zu 1m hoch. In der Regel hat Unbelebtes aber kein Objekt: Der Wind weht stark.
Das Subjekt kann aber auch komplizierter sein: "Zu reden ohne zu wissem, worüber man eigentlich redet, geht mir auf die Nerven." Aber darauf will ich hier nicht eingehen.
Das Prädikat. ric 16.10.2011. Das Prädikat, die Satzaussage, ist das Verb (siehe oben). - Von besonderer Bedeutung sind die Verben Sein, daneben Werden und Bleiben. Nach ihnen stehen alle Adjektive, aber auch viele Substantive zur Verfügung um zu sagen, was etwas ist. "Er ist - wird - bleibt groß (hier ist das Adjektiv prädikativ, d.h. gehört zum Prädikat) - Vorsitzender (Gleichsetzungs-ergänzung) - ein Mensch (Gattungsbezeichnung). Das ist Silber (Stoffbezeichnung). Das ist Hans Meier (Eigenname). Auch manche Abstrakata können auf "ist" folgen: Das ist wahre Nächstenliebe, das war ein besonderes Ereignis, das ist ein Mißverständnis. Auch bei diesen Abstrakta kann man sagen, dass das einzelne einer Gattung zugeordnet wird.
Die Objekte. ric 16.10.2011 Sie sind wesentliche Teile der Ergänzungen. Im Verlauf des Tages tue ich mit Teilen meines Körpers immer etwas an (mit) etwas (an meinem eigenen Körper oder an etwas außerhalb von ihm, Akkusativ-objekt), dessen Zustand (Ort) ich dadurch verändere. Oft tue ich es für jemand (Dativ-objekt). Diese Objekte können auch als Präpositional-objekte, d.h. als Objekte mit einer Präpostion erscheinen: Er bestieg den Berg - er stieg auf den Berg.
Es kann auch sein, dass die Objekte nur wahrgenommen, nicht verändert werden: Er sieht, liest, beobachtet, hört, riecht, betastet, kontrolliert, begutachtet, schätzt ein, wiegt, misst es. Er steuert nach seiner Umgebung (die er wahrnimmt, sie unverändert lassend) seine Bewegungen. Wenn jemand einen Gegenstand sucht, um etwas mit ihm zu machen, dann nimmt er ja eine Menge von Gegenständen wahr, bei denen er sofort merkt, dass der Gesuchte nicht unter ihnen ist, und er vermeidet, sich an ihnen zu stoßen, wie er beim Gehen durch die Wohnung vermeidet, sich an Türschwellen oder Möbeln, die er wahrnimmt, zu stoßen. So ist die Wahrnehmung von Gegenständen, mit denen die Person nichts macht, immer von großer Bedeutung.
Der Satz und die Erweiterung des Axioms ric 17.10.2011
Es gibt 2 Formen von Sätzen:
a. Wenn ich meinen Tageslauf beobachte, dann kann ich sagen:
- Ich (Subjekt)
- tue etwas (Tätigkeitsverb, Aktiv), lasse mancherlei und werde von etwas getroffen (Passiv), nämlich ... , (Prädikat)
- mithilfe von Teilen meines Körpers, im Falle der Aktivität insbesondere Beinen, Händen, Unterkiefer, vielleicht auch mit psychischen Funktionen, z.B. Verstand, Gefühl, Feingefühl, mit viel Verständnis, unter Aufbietung aller meiner Willenskraft, nach bestem Wissen; vielleicht auch mit bestimmten Werkzeugen im weitesten Sinne (Angabe, adverbiale Bestimmung, Umstandsangabe, Angabe der Art und Weise, Mittel/Werkzeug), im Falle der Passivität mit Hilfe von Sinnesorganen,
- an etwas, das durch mein Tun verändert wird (Akkusativergänzung, -objekt), im Falle der Passivität von etwas (Ergänzung mit einer Präposition, Präpositionalobjekt)
- für jemanden (Dativergänzung, -objekt ).
b:
- Ich
- bin, werde, bleibe ...; der Schaden beträgt ... ; Zustandsverb und werden
- wie? was? - adverbiale Ergänzung, Artergänzung, Adjektiv
- wer, was, wieviel? Gleichsetzungsergänzung = Gleichsetzungsnominativ.
Die Grundstruktur des Satzes und damit auch des Denkens sowie des menschlichen Handelns ist also: Subjekt - Prädikat - Ergänzung (z.T.Objekt). Also: "Jedes Subjekt tut (lässt, erleidet) etwas mit Hilfe von etwas an/mit etwas und ist (wird, bleibt) etwas. Das ist die Erweiterung des Axioms.
Ist das Subjekt ein Mensch, dann gilt diese Grundstruktur in allen Situationen, gleich, ob die Person ihren Haushalt führt, an einem Philosophie-Kongress, an einer Kabinettsitzung teilnimmt, in einem Computerzentrum arbeitet oder, wie das neuerdings ansatzweise möglich ist, mit ihren Hinströmen, d.h. mit bestimmten Bewusstseinsakten, einen Apparat steuert. Immer ist/bleibt sie etwas, z.B. Mensch, und verändert - Aktiv - mit Hilfe von Bewegungen jeweils eines Teiles ihres Körpers, vielleicht auch mit einem Werkzeug, Teile ihres Körpers oder ihre Umwelt und wird - Passiv - von Wirkungen aus ihr getroffen (Lichtwellen, Schallwellen, sich bewegende und/oder Widerstand leistende Materie).
So besteht eine dauernde Wechselwirkung zwischen dem handelnden Ich der Person und Objekten, die in der Regel ihrer Unmwelt angehören, aber auch ihrem eigenen Körper angehören können.
Dies gilt auch für Tiere: Z.B.wurde ein einzelner Fisch beobachtet, der eine Muschel säuberte, in seinen Mund nahm, zu einem Stein transportierte und mit seiner Hilfe die Schale zu zerbrechen suchte, aber nach mehreren Versuchen aufgab: Er tut etwas mit Hilfe seiner Flossen und seines Mundes mit einer Muschelschale und, so ist zu ergänzen, um sich den Inhalt einzuverleiben.
Dies gilt auch für Pflanzen und unbelebte Materie: Die Pflanze umwickelt mit ihren Ranken die Stange. Der Baum hebt mit seinen Wurzeln den Boden. Der Berg durchbricht mit einer Spitze die Wolkendecke.
Erweiterungen
Über die genannte Grundstruktur hans ermöglicht die Sprache Erweiterungen. Sie sind:
Adverbiale Ergänzungen, die vom Verb gefordert werden: Er wohnt in Bremen, die Lage ist ernst.
Adverbiale Bestimmungen: Der Satz ist auch ohne sie denkbar.
Nebensätze
Nebenordnung von Sätzen. 2 Hauptsätze werden miteinander verbunden, wobei der zweite mit da, deswegen. denn, und usw. eingeleitet wird oder ohne eine solche Konjunktion sein kann.
Hierzu dienen folgende Wortarten:
Adjektive
Adverbien
Präpositionen
Konjunktionen.
Aus diesen Satzteuilen und Wortarten lassen sich folgende Denkmöglichkeiten (Kategoriebn) ableiten:
Beschaffenheit, Qualität, bei Adketiven, den "Eigenschaftswörtern",
Bereich, aus dem etwas stammt oder dem etwas angehört. Die Realität ist nicht nur in Gattungen, sondern auch in Bereiche eingeteilt. Bei Adjektiven z.B. polizeilich, ärztlich, finnisch, wirtschaftlich, technisch, politisch, kulturell.
Zeit: Bei Adjektiven z.B.gestrig
Zahlen, 3 Kategiorien von Kant. Mit den Zahlen hat sich der mesnchliche Geist eine besondere Möglichkeit geschaffen. Es ist denkbar, dass Nturmenschen nicht zählöen. Bienen können die Ergiebigkeit (Qualntität?) einer Futterquelle signalisieren. Nach Otto Köhler ist es möglich, Vögel auf bestimmte Zahlen zu dressieren. Irgendwann im Lauf der Evolution werden Lebenwesen angefangen haben zu zählen. Der Umgang mit Zahlen erfolgt als Zählen, Messen (Ablesen) und Rechnen. Zählen ist nur sinnvoll, wenn Dinge (Oder Einheiten) der gleichen Gattung angehören. Auch kann sich jemand merken, wieviel Einzelhandlungen er durchführen muß, damit eine Gesamthandlung erfolgreich abgeschlossen ist, und die von ihm durchgeführten Einzelhandlungen zählen, bis die Endhzahl erreicht ist. Aus dem Spotswesen ist eine Verherrlichung von Zahlen bekannt. Sie spielen im Abegrglauben eine Rolle, aber auch in der Religion: Nur ein Gitt, Dreieinigkeit, mit der Gottesmutter vier, viele Gütter bei den ursüperünglichen Religionen oder neuerdings auch Null-Gott. . .
- Der unbestimmte Artikel Ric 8.10.2011 (ein, eine ein): Ein Mann steht vor der Tür. - Ich erkenne ihn nicht wieder, er kommt mir unbekannt vor. Andernfalls würde ich z.B. sagen: "Der Mann, der (bestimmter Artikel) gestern vorsprach, steht wieder vor der Tür."
Der unbestimmte Artikel ordnet also das, was gegenwärtig wahrnehmbar ist, einer Gattung (hier "Mannn") zu, klassifiziert, verhält sich taxonomisch, wobei das Wieder-ekennen nicht aktuell ist. Das Wahrgenommenen wird also nur als ein Exemplar einer Gattung aufgefasst, wie es auch andere Exemplare gibt. Hier wäre also von einer Kategorie der Einordnung, der Klassifikation auszugehen - bei Pflanzen sagt man "Bestimmung" und hat Bestimmungsbücher.
Das Einordnen ist zweifellos eine der Grundaktivitäten des menschlichen Geistes. Bei allem, was wir wahrnehmen, können wir ja sagen, was ist ist - bei vielen Pflanzen z.B. nicht ganz genau, falls wir nicht Botraniker sind. Auch ist manchmal nicht zu entscheiden, ob es sich um die Geräusche einer schlecht gewarteten Maschine oder um ein modernes Musikstück handelt. Aus der Entfernung lässt sich oft nicht entscheiden, ob es sich um ein Stück Holz oder ein Reh handelt. Für einen Augenblick wusste ich nicht, was das Blau über und unter mir und die "Fata Morgana" vor mir war, als ich mit dem Zug nach Venedig führ. Auch wird mit einbrechender Dunkelheit das Erkenntnisvermögen getrübt. Manchmal lässt sich nicht erkennen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt, und die Person weiß dann nicht, ob sie Anlass hat, Lust zu empfinden oder nicht. Auch weiß man nicht, was sich in einem Paket oder dem Sack befindet, in dem man die Katze nicht kaufen soll. Schließlich gibt es unbekannte Objekte.
Schön ist es, sich einem Geschehen hinzugeben, ohne einzuordnen, d.h. ohne laut oder im stillen Worte zu finden. Die Person wird aber meist in der Lage zu sein, wieder auf "nüchtern zu schalten" und ihr Erleben zu beschreiben, d.h. zu klassifizieren.
Alle diese Ausnahmen beweisen nur die Allgemeinheit des Einordnens.
Eigentlich ist jedes Sprechen ein solches Klassifizieren. Selbst der Gebrauch von Eigennamen besteht ja darin, dass eine Erscheinung einem Wort zugeordnet wird: "Dies ist Johann Wolfgang von Goethe".
- Der bestimmte Artikel ric 9.10.2011 (der, die, das): "Der Mann, der gestern vorsprach, steht wieder vor der Tür." Der bestimmte Artikel bedeutet, dass das Objekt nicht nur als irgendein Exemplar einer Gattung aufgefasst wird, sondern wieder-erkannt, erkannt wird. Das ist eine Zuordnung von Gegegnwärtigem und Vergangenem, und was sich zuordnen lässt, ist in diesem Fall das sogenannte Identische. Er bzw. es wird identifiziert, d.h. es wird erkannt, dass das jeweilige Objekt dasselbe wie eins, das der Person zu einer andern Zeit und vielleicht auch an einem andern Ort bewusst geworden ist. Das kann auch ohne Kenntnis des Objektes geschehen: "Der Dieb, der heute nacht bei mir einbrach, ist derselbe wie der, der gleich hinterher bei meinem Nachbarn einbrach - nur weiß ich nicht, wer er ist."
Wie gesagt, besagt der unbestimmte Artikel, dass es sich um eins unter vielen Exemplaren der Gattung handelt, der bestimmte, dass sich dieses eine durch irgendetwas von den andern Exemplaren unterscheidet, dass es aufgrund dieses Unterschieds von den Exemplaren dieser Art nur das eine gibt, dass es vielleicht auch nur eins gibt: Ein großer Teil Libyens ist Wüste, der größte Teil Libyens ist Wüste. Ein Abschnitt der Küste Holsteins, die Küste Holsteins, die ein Abschnitt der Küste Deutschlands ist. Eine neue Jahreszeit beginnt, der Herbst beginnt. Es gibt zwar jedes Jahr einen Herbst, aber unter den 4 Jahreszeiten gibt es nur einen, und daher kann man von dem Herbst sprechen. Sagt jemand "ein Herbst beginnt", will er vielleicht sagen, dass er schon viele erlebt hat und hoffentlich noch viele erleben wird, oder er will auf die "ewige" Wiederkehr des Herbstes hinweisen.
Der bestimmte Artikel hebt also nicht nur ein Objekt als Exemplar einer Gattung hervor, sondern gibt auch an, dass dieses Exemplar von allen andern zu unterscheiden ist, er individualisiert, betont die Einmaligkeit, die Singularität. Aufgrund diese Besonderen ist es dann auch möglich, das Objekt wiederzuerkennen.
Aufgrund des Wieder-erkennens können sich eine emotionale Beziehung, Liebe, Treue, Verbundenheit, Vertrautheit (siehe unten), Anerkennung (wie gleich gezeigt wird), bestimmte Umgangsformen, die die Eigenart des Jeweiligen berücksichtigen, sowie eine tiefere Kenntnis der jeweiligen Person oder auch Objektes sowie leider auch Hass entwickeln.
All das ist nur möglich aufgrund einer allgemeinen Langsamkeit: Die Erde bewegt sich so langsam um die Sonne, dass die Pflanzen Zeit genug haben, in der warmen Jahreszeit zu blühen und Früchte zu tragen. Die Erde dreht sich so langsam um ihre Achse, dass man an einem Tag einiges zum Abschluss bringen kann. Beim Auseinanderreißen des Festlandes ergeben sie ähnliche Formen wie bei dem der Wolken. Nur bewegt sich das Festland extrem langsamer, als es die Wolken tun. Es bleibt während der Lebzeit einer Person nahezu unverändert, so dass sie sagen kann: "Dies sind die Umrisse von Europa, wie ich sie seit meiner Kindheit kenne." Bleibt ihre Umwelt von Orkanen, Überschwemmungen, Erdbeben, Vulkan-ausbrüchen, Erdrutschen, Kriegen, Einbrüchen und Armut verschont, dann ändert sich alles so wenig, bleibt so konstant, dass ihr nahezu alles, was sie wahrnimmt, bekannt ist, dass sie es wiedererkennt - außer, es tritt für sie Neues in ihren Gesichtskreis.
Sofern sich das Objekt nicht von sich aus von andern unterscheidet, wird das Wieder-erkennen durch Markierung ermöglicht. Wasser eines Flusses kann durch Hinzufügen besonderer Moleküle markiert werden, so dass erkennbar wird, wann es wo ankommt. Durch Einkleben eines Exlibris wird ein Buch markiert: Es ist nun nicht mehr einfach ein Exemplar, sondern das Exemplar, das einer bestimmten Person gehört.
Der Gebrauch des unbestimmten Artikels kann Gleichgütigkeit ausdrücken. "Wer hat das gemalt?" - "Ein Maler - ich interessiere mich nicht für ihn." Dabei ist das "irgendein" sogar beleidigend. Wird dagegen der Name des Malers genannt (allerdings ohne Artikel, aber sinngemäß ist es der bestimmte Artikel, siehe unten) mit entsprechender Betonung, so ist das eine Anerkennung. Er ist dann des sich-Merkens würdig. Auch wenn man ihn oder seine Bilder als von ihm gemalt nicht gleich wieder-erkennen sollte, so wird man sich, wenn man den Namen hört, daran erinnern, dass man schon etwas von ihm weiß: Man identifiziert. Er ist namhaft. Allerdings ist dies auch eine Quelle von Vorurteilen.
Der bestimmte Artikel kann sogar höchste Anerkennung sein: "Brahms und Johann-Strauß-Sohn sind die Walzerkomponisten". Ihre Einmaligkeit wird betont.
Der unbestimmte Artikel ist nicht abwertend, wenn die folgende Gattung hohe Achtung besitzt. "Er ist ein Maler" - das war offenbar Picassos höchstes Lob für jemand, der Farbe auf Leinwand brachte. Der Maler seiner Zeit, das war er wohl selbst.
Es ist je nach Person und Situation verschieden, was den bestimmten und was den unbestimmten Artikel trägt. Liegt z.B. eine Traube auf meinem Frühstückstisch, reiße ich mir jeweils eine Beere ab. Kontrolliere ich jedoch alle Trauben, nehme ich jeweils die Beere, die mir am reifsten aussieht.
Identität muss oft geschützt werden. Z.B. verbindet der Notar die Seiten eines Vertrags mit einem Faden und versiegelt ihn, sodass keine Seite ausgewechselt werden kann. Der Vertrag, den die Person in Händen hält, ist dann mit hoher Sicherheit derselbe wie der, den der Notar unterschrieben hat. Auch beim Zoll spielt Identität u.U. eine Rolle: Die ausgeführte Ware muss nachweislich dieselbe sein wie die eingeführte ("Identitätsnachweis"). Auch können ganze Eisenbahnzüge versiegelt werden: Die nach Deutschland eingefahrene Mannschaft Lenins war die (dieselbe wie die), die aus diesem Land ausgefahren wurde.
Bei Eigennamen wird, wie gesagt, der bestimmte Artikel weggelassen, doch bleibt die Identifizierung dieselbe: "Dies ist J.W.Goethe." - "Der ist Goethe???" In diesem besonderen Fall erkennt die Person Goethe nicht wieder, identifiziert aber - mit Verwunderung - den Mann, den sie sieht, mit dem, was sie von Goethe bereits kennt. Im allgemeinen ist aber das Wieder-erkennen das Spezifische der Identifizierung.
Möglich ist auch, Stoffe oder Gattungen wiederzuerkennen: "Dies ist der Stoff, den ich schon einmal gerochen habe." - "Dies ist der Stil, in dem auch die Kirche in .. gebaut ist." Das Prinzip ist das Gleiche: Es wird etwas von anderm abgegrenzt, unterschieden und wiedererkennt.
Auch im Verlauf einer Handlung grenzt sich das Objekt, mit dem die Person hantiert, von andern Exemplaren der Gattung ab und wird einmalig, wieder-erkennbar: Ich nehme ein (von mehreren) Ei aus dem Kühlschrank, zerschlage und brate es und kann dann sagen: "Dies ist das Ei, das ich aus dem Kühlschrank genommen habe." Im Verlauf der Handlung gewinnt die Person auch eine gewisse Vertrautheit mit dem Objekt, mit dem sie hantiert (siehe oben).
Der bestimmte Artikel gibt auch mehr oder weniger begrenzte Auskunft darüber, wer jemand ist. "Wer ist das?" - "Das ist die Person, der ich schön öfter beim Einkaufen begegnet bin." Hier klingen auch Identitätsausweis, Identitätskarte, Identitätspapier an, also im wesentlichen Personalausweis, mit Hilfe dessen jemand nachweisen kann, wie er heißt, welche Nummern er alle hat usw. Der Ausweis soll dazu dienen, dass die Person beim (Versuch des) Wiedererkenen(s) nicht auf eine falsche Fährte lockt, nicht eine falsche Zuordnung bewirkt, also nicht etwa sagt: "Ich bin nicht der, der dieses (Strafbare) getan hat, sondern der, der jenes (Erlaubte) getan hat."
So besagt also der bestimmte Artikel, dass etwas von seiner Umgebung und auch von andern Exemplaren derselben Gattung abgegrenzt, in seiner Einmaligkeit erkannt und wiedererkannt wird ("dieser Gegenstand ist derselbe wie ..., kommt mir so bekannt vor; kennen wir uns nicht?"). Diese Leistung wird auch schon bei Pferden und Hunden erkannt. Da das Neugeborene sinnenhaft wohl fast nur ein Chaos wahrnimmt, ist sie wohl eine der ganz wesentlichen des Geistes. Es ist ein ganz wesentlicher Entwicklungsschritt getan, wenn aus dem Chaos klar abgegrenzte, einmalige und wiedererkannte Gestalten hervorgegangen sind. Wenn diese Leistung nicht mehr erbracht wird, wenn also die Person ihre Bezugspersonen, die Gegenstände, die sie jahrelang gebraucht hat, und den Ort, in dem sie wohnte, nicht wieder-erkennt, liegt eine schwere Demenz vor.
Am besten bezeichnet man all das Geschilderte, das der bestimmte Artikel andeutet, als Identifizierung und kommt damit wohl einer der 5 Kategorien von Platon nahe, nämlich der des Identischen.
- Hinsichtlich der Demonstrativ-pronomina (dieser, jener) ist zu sagen: Das "DEemonstrireren im Sinne von "Hier sehenh Sie ein en Löwen" beww Benennen "Was Sie hier sehen, ist ein Löwe" ist von besonderer Wichtigkeit als die Verbindung von Vorstellungsgefüge (hier zoologisches Einteilungsschema) und jeweiliger Relität - dem Löwen. Solche Demonstrationen finden sich ganz oft: In Demonstrations- oder Exkursionslehrveranstltungen, bei jeder Abbildung in einem Buch, bei den meisetn Waren, bei den Personen mit Namnsschildern, bei den Ende der Gmeinden und Kreise, in den Museen, den Zoos, den botanischen Gärten, bei den Fremdenführungen und beui den Dmeonstrationen: "Hier sehr ihr die Leute, die mit ... unzufrieden sund.
So plädiere ich für eine Kategrorie "Dwemonstration".
- Die Indefinit-pronomina jemand, niemand, etwas, nichts, alle, jeder, kein, manche, mehrere, einige entsprechen den Kantschen Kategorien von Einheit, Vielöheit, Allheit und Negation.
- Die Interrogativpronomina wer, was, welche, was für ein bilden im Rahmen der Fragesätze eine Interrogativ-Kategorie.
Der feste Punkt: Mir ist etwas bewusst.
30.9.2011
ric
Wenn ein Apfel vor mir liegt und ich ihn ansehe, so ist mir im Alltag nur der Apfel bewußt, jenes runde, farbige und oft so ausdrucksvolle Ding. Es gibt für mich nur ihn. Wenn ich aber nicht nur daran denke, was ich essen will, sondern reflektiere, dann erkenne ich, dass mir nur bewusst wird, was meine Großhirnzellen aufgrund der Eingabe meiner Augen und vielfältiger Aktivitäten anderer Hirngebiete für mich schaffen, mir bewusst machen, also ein Bild, wie ich es auch in manchen Träumen haben könnte.
Eigentlich also nehme ich keine Gegenstände außerhalb meiner selbst wahr, sondern nur, was meine Großhirnzellen schaffen - nur das ist mir bewusst, nur das erkenne, weiß ich, sonst weiß ich nichts, erfahre ich nichts. So bin ich eigentlich auf diese Zellen beschränkt, bin eigentlich nur diese Zellen, komme aus meiner Schädelhöhle nicht hinaus.
Mit diesen Feststellungen huldige ich einem extremen Solipsimus - nur mich selbst gibt es, und ich bin in meiner Schädelhöhle gefangen, eigentlich auf meine Großhirnzellen beschränkt. Von den Philosophen käme ich damit wohl Berkeley am nächsten.
An meinem Bewusstsein kann ich keinen Zweifel haben: Wenn ich auf den Apfel sehe, nehme ich etwas wahr, mir ist etwas bewusst, wenn es vielleicht auch nur ein Farbenspiel ist, ich habe jetzt ein Bewusstsein, und mein Bewusstsein hat einen Inhalt. Das ist unbezweifelbar. Es könnte allerdings auch ein Traum oder eine Halluzination sein, im Traum denke ich ja auch manchmal, dass ich in der Wirklichkeit bin. Aber dass mir etwas bildhaft, im visuellen Bereich, bewusst wird, ist unbezweifelbar.
Zu bezweifeln ist auch, ob es wirklich ein Apfel ist, den ich wahrnehme - vielleicht ist es ja kein Apfel, sondern eine Frucht einer andern Art, die ähnlich aussieht.
Also Traum oder Wachen, Apfel oder nicht, bewusst ist mir etwas auf jeden Fall.
b. Die Person als handelnd-erleidende (= aktiv passive). Ohne Zweifel bewegt doe Personm ihre Muskeln, verhält sich und handelt, tut etwas - wie das alle andern Lebewesen, jedes auf seine Weiose, auch tun - von hrer Geburt bis zum Tod bzw.Lähmung oder Fixierung, rund um d8e Uhr. Ist die zufruieden damit, wie sie in ihrem Bett liegt, tritt ein gewisser Stillstand ein, doch bewegt sie sich auch noch im Schlaf.
Beim Handeln nimmt sie wahr, wie und womit sie handelt, aber es kommt noch etwas zur Wahrnehmung hinzu, nämlich der Impuils, den sie sich zur Bewegung und Handlung gibt, die Anstregung, die Kraft, die sie aufbingt, und die gleicxgh große Kraft, die die Gegnstände aufbringen, mit denen sie hantiert, dfas Durchhalten. Das alles nimmt sie wahr, aber es ist mehr als Wahrnehmung, nämlich ein Tun, eine Aktivität.
Die Bdewegungen sind im wesentlichen Hantierungen, Bewegungen vin Körperteilen oder des ganzen Körpers im Raum, Bewegungen des Unterkiefers und der Sprechwerkzeuge und von Schließmuskeln. Ganz swesentlich sind die Hantierungen mit Gebrauchsgegenständen, mit soklchen also, die zum Gebrauch hergestellt sind. Hier stzellt sich also nicht die Frage, ob die jeweilige Umwelt eines Menschen bereits in Teile zergleiedrt ist oder ob es sein Geist ist, der die Welt zergliedert. Dioe häusliche Umwelt einer Person oder auch die Umwelt, die sie am Arbneitsplatz, in Gescäften, im Straßenverkehjr vorfindet, ist von den vielen Herstellern so geschaffen, dass sie in einzelnen Gebrauchsgegenstände gegliedert, zerteilt ist - so und nicht anders.
Ein Mensch findet heute kaum noch unberührte Natur vor. Außerhalb der besiedelten Gebiete finder er eine Welt vor, wie sie die Förtsre und Bauern gegliedert haben.
Der Handelnde wählt etwas aus, auf das er dann zugreift. Insofern trifft er immer eine Unterscheidung, eine in das, was er sucht, weil er es jetzt braucht, und in das, was er jetzt nicht braucht. Auch insofern gliedert er immer seine Umwelt.
Eine Handlung vollzieht sich immer in Raum und Zeit. Die beiden gehören immer dazu. Ohne sie gäbe es keine Handlung, wäre eine Handlung undenkbar. Es ist un gefähr so, wie die Seiten zum Dreieck gehören. Ich denke, man bruacht darüber nicht weiternachzzudenken.
Ebenso selbstverständlich zur Handlung gehören Kaisalität un d Dependenzm, also Ursache und Wirkung, eine der 12 Kategorien Kants. Das Handeln der Person ist Ursache, was dabei herauskommt, ist Wirkung. Ebenfalls selbstvertändlich zur Handlung gehört, "Gemeinschaft (Wechselwirkung zwischen dem Handelnden und Leidenden)", ebenfalle eine Kategorie von Kant (Kritik der reinen Vernunft). Die Kraft, die eine Person auf einen Gegenstand ausübt, entspricht ja immer der Gegenkraft, die der Gegenstand auf sich ausübt, bzw. die Kraft, die auf den Körper einer Person ausgeübt wir, entspriht der Gegenkraft, die sie leistet.
Keiebnswegs besteht das Laeben der Person nur darin, dass sie sich in eine bereits gegliederte Welt einfügt. Vielmehr gliedert sie die Welt in das, was sie habenm will un d was nicht, in Orte, an deen sie sich bewegen möchte und solchen, an denen sie es nicht möchte, in Men schen, deren Nähe sie sujcht und solceh, die sie meidet, in Veranstaltungem, die sie besuchen will und solche, denen sie fernbleiben will. Sie trifft Unterscheidungen, Entscheidungen, wählt, baut sich igre eigene, gewünschte Welt auf. Das gelingt allerdings nur in dem Maße, in dem sie Geld hat und frei ist, also nicht infatiert, unter Betreuung stehnd usw.
Zu unterscheiden ist auch, ob soch jemand nur seine eigene Welt schafft oder auch darüber hunaus wirkt. XDie Welt ist so, wie die Politiker sie durch Erlass ihrer Gsetze oder wi die verscjhiedenen Planer sie geschaffen haben. Dieser Einfluss hat allerdings immer Grenzen.
Überschrift. Gibt es eine Realität, also etwas von unsern gedanklichen Konstruktionen Unabhängiges, oder haben wir alles nur konstruiert? Ich sehe die Dinge so:
a. Realität als Dasselbe bei den verschiedenen Wahrnehungs- und Denkweisen und Lebenswelten. Der Eskimo lebt in einer ganz andern Lebenswelt als der Bewohner des Regenwaldes, der Arbeitgeber in einer andern als der Arbeitnehmer. Aber sie all leben auf derselben Erde. Die Erde ist für sie alle dieselbe und die gleiche. Allerdings nehmen sie sie, auch wenn sie auf der gleichen Stelle stehen, unterschiedlich wahr und machen sich unterschiedliche Vorstellungen von ihr, sehen sie unter unterschiedlichen Gesichtspunkten, denken anders über sie. Aber soweit die Erde doch für alle die gleiche ist, sehe ich in ihr eine von den Konstruktionen der Menschen unabhängige Realität. Also ist es letztlich ein-und dasselbe, auds dem sich die Menschen etwas konstruieren.
Man kann etwas als Materie oder als Welle auffassen, aber es ist doch das Gleiche, was man so oder so auffasst. Aber was ist dieses Gleiche? Das da! - und man könnte darauf zeigen.
Ich, das Subjekt - sofern ich bei klarem Beweußsein bin, sehe etwas, das Objekt. Anders ist das wohl kaum vorstellbar. Was sehe ich? Das, was gerade in meinem Blickfeld ist.
Wenn 2 Menschen ganz kurz nacheinander auf dem gleichn Punkt stehen und in genau die gleiche Richtung sehen, dann wird das, was ihnen bewußt wird, sehr unterschiedlich sein, allein schon, weil sie auf Unterschiedlichs achten. Und doch ist für mich selbstverständlich, dass sie dasselbe sehen. Es muß irgendetwas geben, das bei allen Unterschieden dasselbe ist. Der Wald bleibt doch derselbe, ob man ihn als Förster, Botaniker, Maler usw. betrachtet. Aber was ist nun dieses dasselbe? Es ist ganz einfach: "Dies ist es" - und man nimmt einen Tannenzapfen in die Hand, umfährt den Wald auf der Landkarte, nennt ihn bei seinem Namen. "Dies ist Obama" (um irgendeine bekannte Person zu nehmen) könnte man sagen und auf ihn zeigen. "Ich bin Obama! könnte er sagen und sich zeigen. Und damit zeigt sich, was immer dasselbe ist, was auch immer man derzeit an Obama bemerkt, über ihn sagt oder denkt. Selbst wenn jemand eigentlich nicht über Obama redet, sondern über etwas ganz anderes, was er sich unter ihm viorstellt, so bleibt es derselber Obama, dem die Person nin etwas anzuhängen sicht.
Allerdings liegt dchon eine gwisse Willkür, eine Art Konstruktivismus daran, den Tannenzapfen von seiner Umgebung, den Wald von der übrigen Landschaft, die Person aus ihrer Familie, ihrem Kollegenkreis, abzugrenzen, und so wäre eigentlich nur das gesamte, nicht aufgegliederte Weltall vom Urknall bis zur Gegenwart eine vom menschlichen Verstand unbeeinflusste Realität. Aber von Weltall zu sprechen ist ja auch schon eine Leistung unseres konstruirenden Verstandes.
So lässt sich eigentlich nichts erkennen. was unsere Denken nicht schon bearbeitet hätte, auch nicht in Regionen, die noch nie ein Mensch betrat. Die Sterne außerhalb des Sonnensystems und auch die Sonne selbst sind fern der Menschelichen Einwirkung, aber was wir von ihnen refassen, ist von unsern Konmstrktionen geprägt.
Eigentlich ist die Realität nicht geheimnisvoll. Wir können sie mit unseren Sinne und Apparaten vielfältig erfassen. Sie istb kaujm anders, als wir sie erfassen, nur gibt es an ihr viel, das wir nicht erfassen.
Dioeses "Dasselbe" ist so offendochtlich und doch schwer zu fassen. Für mih ist es die Realität, als das Unfassliche, das unsere Sinnesorgane und unser Gehirn i9n so untersc hiedlicher Weise verarbeiten, aus dem s9ie die verschiede sten Konstrukte konstruieren.
Aber wir bauen ja nicht nur "Luftschösser", es muss ja irgendwetwas geben, aud dem wir unsere Konstruktionen entwockeln.
Auch eine Person ist, wenigstens zu einem bstimmten Zeitpunkt, ist dieselbe, auch wenn sie noch so unterschiedlich beurteilt wird.
Realität ist eigentöioch nichts Gemeimnisvollen. Ich selbst und meine Umgebung sind Realtät, und ich kann sie auf viele Weisen erfassen. Und doch ist unmöglich zu sagen, was bei den verschieden sten Betrachrtingsweisen nun eigentlich dasselbe, also das von meschlichen Konstrktionen Unabhängige ist.
Das "Ding an sich", wie es unabhängig von un sern Wahrnehmungsweisen und aufnehm enden Apparaten ist, ist, werden werden wir nie zu gesicht bekommen können, da wir die Wlt nur mit Hilfe unserer Awahrnehumgsweisen erfassen können. Wenn jemand fragt: Wie sieht das Ding an aishc denn auch, wie irecht es, wie schmechjt es?" dann zeigt er damit nur, dass er wissen will, wie er das Ding an sich wahrnehmen würde, aber wahrnehmen tut er es ja schon sehr gut. Das Ding an sich eines Tannenzapfens sieht genauso aus wie der Tgannzapfen, wie wir gewohnt sind ihn zu sehen. Man könnte sich sogar fregen, ob es überhaupt etwas gibt, das von unserm Bewußtsein nicht schon bearbeitet wäre. Aber selbstverständlich gibt es das! Wor bearbeiten ja nicht den fernen Stefrn Sirius, sondern das, was von ihm in unsern Auge, Fernrohren und sonstigen Geräten ankommt. Nur sind wir nicht Gott, der bei den Dinen selst ist und sie unmittelbar wahrnimmt. Nur ist es ein zeitlich und räumlich langer, physikalisch, biologisch und psychologisch zu erfassender Weg zurückzuleben, auf dem viel verarbeitet und ungeformt wird, bis von dem Ding an sich, dem Sirius, etwas in unserm Bewusstsein ankommt.
Mneschebn habnen wohl den Wunsch, unmittelbarer an die Dinge heranzukommen, als das auf diesem Wege möglich ist. Die wahrgenommenen Dinge sind jedich rämlich entfernt von dem Gehifrn, das ein Bild von ihnen zu Bewußtsein bringt. und diese Entfernung muss überwunden werden, inxdem das Ding etwas aussendet, z.B.Licht- oder Schallwellen, Moleküle, oder einen Widerstand leistet, und ein Sinensorna dieses aufnimmt und zum Gehirn leitet. Anders geht es nicht.
So ist eas selbstverständlich, bei allen Botschaften, die unser Gehirn erreichen und unsbewußt werden, einen Absender anzunehmen. Der ist ein Teil der Realität. Aber vonm dem Absender erfahren wir nur, was er sendet, also z.B.welche Lichtwellen er sendet. . Das ist - zum Glück - eine ganze Menge. Wenn wir ihn berühren so sendet er dosierten Widerstand.
Von Brief- oder e-mail Freundschaften wissen wir, dass der Wunsch entstehen kann, den Absender noch direkter zu erfahren. Das allerdings wäre beui der Sinneswahrnehmung nur Gott möglich. Er, der keine räumlich Entfernung kennt, würde noch mehr von den Ansendern erfahren als das, was sie senden. Ihm wäöre die Direkterfahrung ohne den langen Weg der Wahrnehmung möglich. Wir Menschen sollten zufrieden sein. Über unsere Wahrnehmung erfahren wir sehr viel von den Dingen, fast übergenug, und mit Hilfe unserer Apparate erfahren wir immer mehr von ihnen. Was sollten wir uns einen direkteren Zugang wünschen, der mit Wahrnehmung, also z.B.Farben, Klängen, Geschmach Geruch nichts zu tun hätteund
Dieser direkte Zugang würde darinm bestehen, dass es keine rämliche Entfernung zischen Objekt und wahrnemender Person gibt, dass sie vielmehr das Objrkt selbst ist, ähnlich wie ein pantheistisch aufgefasster Gutt ales ist. Jwedes Molekül hätte dann quasi ein Selbstbewusstsein und könnte sich so erfahren.
Aber ein Selbstbewusstsein gibt es eigebntlich nicht. Von dem Mückensticj auf der nasenspitze gührt ein langer und komplizierter Weg zur Bewusstwerdung mit Hiklfe der Hirnzellen. Diese selbst sind schmetunempfindlich. nicht einmal sie selbst werden sich also ihrer bewusst.
Ideal würe, dass jedes Molekül einj Selbstbewusstsein hätte, als erführe, was in ihm geschieht, und dass sdie Person sich einklinken könnte, um es ebenfalls zu erfahren. Das Gleiche könnte man sich wünsche für Zellverbände, Organe, ganze Lebewesen und unbelebte Materie. Ohne Zweifel würde die Person dann viel mehr und in ganz nuen Dimensionen von dem Absender erhafren als sie es über ihre Sinnesorgane und ihre Apparate tut. Allerdings müsste sie dann auch ihr Denken erheblich erweitern - ihre Kategorien. Was sie dann erfahren würde, wäre die Realität. Unter den jetzigen Bedingungen des Menschseins und auch des gedamten Lebens erfährt sie die Realität nur so weiot, als die Dinfe aussenden.
Wenn man sich die unzähligen Kommunikationen vorstellt, die schon innerhaln einer Zelle ablaufen, so wird man sagen, dass das Bewusstsein nur einen verschindend kleinen Zeil der Vorgänge erfasst, die innerhalb eines Organismus ablaufen. Die Sprache erfasst nur einen kleinen Teil der bewussten Vorgänge. Die Wissenschaft erkennt hiervon in rasendem Tempo immer mehr und führt es insofern auch dem erkenenden Bewußtsein zu. Si ist das Ding an sichv - die Realität - viel umfangreicher als das was wir von ihm wahrnehmen, erfahren und erkennen, .
Realirät als dasselbe bei verschiedenen Erscheungsweise. Beim Wort "ealität" wird jemand wahrscheinlich zunäcst an seine Bezugspersonen denken. Sie sind ihm hautnah, bedrängen ihn, betreffen ihn, haben ihre eigenn Interessen - im Gegensatz zu etwas räumlich oder zeitlich weit Entferntem, das er kaum noch als Realität - als seine Realität - empfindet. Sie haben ihr eigenes Bewusstsein, das sich von dem seinigen unterscheidet, also von diesem unanbhängig ist, wenn auch seine Äußerungen Wirkungen auf das Bewusstsein des andern jhaben.
Aber auch an zeitöoh Entfernten läst sich Wesentliches zeigen. Wer ist Goethe? Der Dichter, Zeichner, Naturforscher, Minister, Befrweerksdirektor, Theaterleiter, Liebhaber usw.? Wer ihm gegenüberstand, wusste vielleicht: "Das ist Goethe". Aber wie die unfglückliche Begegnung Hölderlins mit Goeteh zegt, konnte man bei einer solchen Begegnung kaum etwas von Goethe erhahren, jedenfalls weniger als beim Lesen seines "Werther". So gibt es viele Antworten auf die Fragen, wer Goethe war - und keine. Goethe selbst tritt und trat nie in Erscneinung, ebensowenig wie das "Ding an sich" im Sinne von Kant. In Erscheinung treten vielfältige Tätigkeiten und WEerfke, bei dnen man vielleicht nicht auf den Dedanken käöme, dass sie von ein- und derselben Person sta,mmen, wenn man es nicht wüsste.
Der Text eines seiner werke - qwenn er richtig abgedruckt wurde - ist immer ein unserselbe, Wer ihn liest, nichts überschägt und sich nicht berliest, liest immer genau das Gleiche in sein Gehirn ein wie es jeder aneder tut, der den Text rihtig undvollständig liest. Insofern ist das vom Bewusstsein des Lesers unabhägig, es ist Ding an sich -ein allerdings von der Bewußseins - und Unbewußtseins - strktur Goethes Geprägtes. Wie er diesen Text aufnimmt, wie er ihn bei sich ankommen lässt, das hängt allerdings in hohem Maße von der Struktur seines Bewusstseins und seiner Psyche ab.
Gneauso ist es bei allen andern Personen, insbesondere unsern Bezugspersonen, die wir lieben und hassen, genaugenommen eine sehr differenzierte Beziehunh haben. Eigentlich ist der Name einer bestimmten Person ein Oberbegriff für einen bestzimmten Ablauf von der Gebut bis zum Tod. für bestimmten Weisen der Körperlichkeit, des Ausdrucks, des Bemerkens und Verhaltens sowie auch des Erleidens und der Werke, ihre Rechte, Pflichten und Ansprüche. Das Vefrbindende ist der sich wandelnde Körper der Person.
einer
b. Realität als etwas außerhalb des Bewusstseins. Es gibt zweierlei, das von einander gänzlöich verschieden ist.
Zu einen gibt es das Bild, das unswere Hirnzellen für unser Bewusstsein schaffen und das Inhalt unseres derzeitigen Bewu0tseins ist. z.B.das Bild des Abendhimmels und der unter ihm liegenden Landschaft mit seiner Vielfalt an Farben, Helligkeit und räumlichen Tiefe.
Zum andern gibt es Punkte uin unterschiedlicher Entfernung zum Augen und in unterschiedlicher Richtuing liegend, die Lichtwellen ausstrahlen oder reflektieren, bestimmte Punkte der Netzhat treffe, von wo Impulse zujm denm Hirnzellen geleitet geleitet werden. Sie bestimmen, determinieren die "Grundlage" des Bildes, das in unter Bewußtsein gelangt, aber unsere Nervenzellen tun das Ihre hinzu. Wer sich am Abendhimmel freit, sieht ja nicht ein Raster farbiger Punkte, sondern etwas ganz anderes, und das haben unsere Hirnzellen bewirkt.
Da wir Menschen über keine magischen Kräfte verfügen, sind diese lichtsausstrahlenden Punkte von unserm Bewußtsein unabhägig, also Realität - abgsehen allerdings davon, dass es eine Leisdtung des menschlichen Geistes des Mschen ist, eine Umwelt als ein RFaster vieler Punkte aufzufassen.
Auch wer siese Unterscheidung zwischen Bewuastsein und Realität mitvolloziehen kann, wird im täglichen Leben nicht an sue denken. Er denkt nur: "Vor mir liegt ein Apfel" und überlegt nicht, was von cem, was er sieht, nur iin seinem Bewußtsein und was in einer außerhalb von ihm liegenden Realtät liegt.
Realit#ät als das Tatächliche, Wirkliche. Nun aberr wird man sagen: Duie Realität besteht nicht darin, dass lichtaussehndede Punkte sich vor meiner Haustür bewegen, sondern darin, dass der Zusteller der Post Briefe in meinen Briefkastenschltz steckt. Das aber ist eine Interpretation dieser Punkte. Sie kann richtig oder fslch sein. Ist sie richtig, so besteht die Realität wirklich und tatsächlich darinm, dass der TZusteller der Post Briefe in meinen Briefkastenschlitz steckt. In diesdem Zusammenhang ist also Realität das, was tatsächlich gesdchieht - im Gegensatz zu dem, von dem jemand fälschlich glaubt, dass es geschoeghz. Hier besteht eine Beziehung zur Realität im Sinne des "So und nicht anders": Der Zusteller der Post war es ja und nicht der eines andern Transportunter5nemmes
Ich habe mich schon gefragt: "Habe ich das schon meiner Bezugsperson mitgeteilt oder habe ich mir nur vorgestellt, es ihr mitzuteilen, sozusagen geprobt?" AUCH in diesem Zusammenhang ist Realität das tasächlich <Erfolgte.
Ich, das Subjekt, sofern ich bei klarem Bewusstsein bin, sehe etwas, das Objekt. Eigentlich sehe ich nur das Bild, das meine Hirnzellen schaffen. Aber es ist unbezweifelbar, dass Lichtstrahlen von bestimmten Punkten meiner Umgebung ausgehen, auf bestimmte Punkte meiner Netzhat fallen und von dort zum Gehirn geleitet werden. Zumindest haben wir derzeit keine bessere Möglichkeit, um uns zu erklären, was geschieht. So also haben wir Grund anzunehmen, dass es etwas außerhalb unseres von unsern Hirnzellen geschaffenen Bewusstseins gibt, eine Welt der Objekte, wie man sagen könnte, eine Realität, wie man ebenfalls sagen könnte.
c. Realität als in bestimmter Weise und nicht anders. "So war es und nicht anders" das könnte man theoretisch bei SK und dem Zimmermädchen sagen. Das Geschehen ist also in bestimmter Weise und nicht anders abgelaufen. Wären Filme aus verschiednen Blickwinkeln gemacht, könnte man eindeutig sagen, welche Bewegungen weilcher Körperteil im Raum vollführte. Theoretisch ließe sich sogar der Druck feststellen, der an den verschiedenen Stellen der Berührung der Körper ausgeübt wurde, und noch violen aderes messen. Das wäre die Realität, d.h. eigentlich nur der Teil der Realität, der sich physikalisch, also objektiv, fassen lässt, das Objektive. Auch könnten sich die geäußerten Worte einigermacßen objektiv errfassen lassen.
Solche Filme wurden allerdings nicht gemacht. Und doch lässt sich im Hinblick auf die physikalischen Abläufe sagen: "Es lief in bestimmter Weise und nicht anders ab, und das ist die Realität - nur weiß man leider nicht wie des ablief, aber theoretisch wäre es möglich gewesen, es in Erfahrung zu bringen.
Es wird aber einen weiten Bereich geben, in dem sich nicht sagen lässt, ob es ein einvernehmliches Geschehen war, bei dem auch Drück ausgeübt wurde, oder ob etwas gegen den Willen eines der Beteilgten geschah und mit Gewalt herbeigeführt wurde. In dieser Hinsicht ließe sich also auch bei noch so genauer Beobachtung nicht sagen, dass es in bestimmter Weise und nicht anders ablief. Versteht man also Realität als "in bestimmter Weise und nicht anders", so müsste man also in dieser Hinsicht eine Art Aussetzen der Realität feststellen, und bei ihr werden die Richter ratlos. Das hat auch wohl zum plötzlichen und unerwarteten Abbruch des mit so viel Aufsehen begonnenen Prozesses gegen SK geführt.
Ich glaube, dass der Bewusstseinsstrom einer Person mit seinen vielen qualitativen und quantitativen Nuancen in bestimmter Weise und nicht anders abläuft. Der Bewusstseinsstrom ist sicher eine Realität, das wird der bestätigen, der von Schmerz, Angst, Verliebtheit usw. gequält wird. So glaube ich auch, dass der Schmerz jeweils eine bestimmte Stärke und keine andere hat. Nur wird der Ängstliche ihn anders bewerten als der, der versucht zu erkennen, was er wirklich empfindet. Doch reichen Sprache und apparative Verfahren nicht, um darzustellen, wie der Bewusstseinsstrom verlief.
Bishierher Oktober 2011