2.5.2012 Teile eines berühmten Berges sprechen miteinander
"San mer Fuji, der berühmteste Berg Japans?" - "Fuji san mer, etwas anderes kommt für uns nicht in Frage."-
Huie sagt der Fuji. Der Fuji ist schon seit langem nicht mehr ausgebrochen. Steigt aber ein schöner Mensch in den Krater hinab, dann tönt es aus der Tiefe des Fuji "Huie!".
Endgültig Schluss mit Belehrung. Am Abend des 1.Mai war kaum jemand im Wald, nur eine Gruppe stehender Radler, denen jemand den Wald zu erklären beginnen wollte. Er starb einen schnellen, aber schmerzhaften Tod, denn wenn wir Westfalen eines nicht haben können, dann ist es, dass jemand auftritt, der sich berufen fühlt, andern die Welt zu erklären.
Dies ist eine Abwandlung eines Witzes aus der "Zeit", der etwa lautete: "... denn wenn wir ... eines nicht haben können, dann ist es, dass jemand uns schon zu belehren sucht, bevor er unser Ufer erreicht hat."
Natürlich ist alles Unsinn, wenigstens soweit das die Westfalen betrifft. Die hören immer gern zu, wenn einer sie belehren möchte.
27.4.2012 Nur keinen Vorwand zu Gewalttätigkeit ermöglichen!
"Sie werden lachen,"
sagte der Drachen.
"Mit meinem Rachen
kann Rauch und Feuer ich machen,
doch will ich 's nicht entfachen,
mich mit nicht-Raucher-Lobby nicht verkrachen."
Der Drache führte die ihm z.B. von Perseus, Erzengel Michael, St.Georg, Siegfried und Don Quichote entgegengebrachte Feindschaft auf sein Rauchen zurück und hielt diese Männer für Lobbyisten der nicht-Raucher.
17.4.2012. Althochdeutsche Wörter für Zahlen. Die Zahlen waren früher nach Tieren benannt. Das ist heute nur noch bei Hund-ert so: Ein Hundertär, also einer, der nur 100 Euro hat, ist auf den Hund gekommen. Tausend hieß früher Katz-ert. Tausend Euro sind auch heute noch für die Katz. Man bekommt nur - ich kann die Rechnung vorweisen - knapp 9 kurze Blicke eines aufgezwungenen Kontrolleurs auf je einen Öltank und vielleicht noch Genörgele, obwohl der Kontrolleur beser an seine eigenen Schwächen denken sollte. Ein defekter Öltank ist immer noch besser als z.B. ein schwuler Kontrolleur - nicht wahr, Herr Lukaschenko? Eine Million hieß früher Elefant-ert. Man sagt auch heute noch von einem Millionär, dass er sich durch die 4-Sterne Restaurants und Hotels elefantert. Die Milliarde hieß früher Saurier-ert oder kurz Saurert, der Milliardär Sau-Rertär oder saurer Teer.
Eine andere Benennung ging von Tausend aus, obwohl dessen etymologische Herkunft leider unklar ist: Tausen kann ja niemand, da keiner weiß, wie es geht, und zu Taus-End fällt einem nur Hergeholtes ein. In Zehnerpotenzen abwärts und aufwärts wird es jedoch plausibel: Maus-End (von 100 Euro kann auch keine Maus mehr leben) oder mausend (wer nur so wenig Geld hat, muss mausen), Laus-End (von 10 Euro kann auch keine Laus mehr leben) oder lausend (mit so wenig Geld kriegt man Läuse und muss sich lausen). Aufwärts: 100 000 hieß Hausend, da man sich für so viel Geld schon ein Haus, eigentlich nur eine Hütte kaufen konnte, also hausend werden konnte. Aber immer gleich sagte der Architekt hinsichtlich Länge, Breite und Höhe: "Wenn Sie nur so viel Geld anlegen wollen, ist hier schon Haus-End. - Eine Million hieß früher Grausend. Vor so viel Geld ist mir grausend, aber andere sehen in ihr das Graus-End, also das Ende des Graus des Alltags und den Beginn eines farbigeren Lebens. - Eine Millarde war Sausend; Saus-End, insofern die Milliardäre erfolgreich Säue jagten, und sausend, insofern sie sausend lebten.
14.4.2012.
Wilde Jagd und höllische Macht
"Wer hätte das gedacht?"
staunte die höllische Macht.
"Es ist schon acht
nach Mitternacht.
Gleich zieht vorbei die wilde Jagd,
die sich mit allen hat verkracht.
Wem 's graut, der wird behandelt sacht,
jedoch wer lacht,
den trifft es hart,
denn ihm wird beigebracht,
dass er die wilde Jagd
nicht nochmal verlacht."
29.3.2012
Kurzkurs (und Kurssturz) in Erdgeschichte
Ordoviz?
Ja, das gibt 's.
Der Geologe schiebt 's
fast an den Anfang seines Zeitgebiets. -
Erfuhr
man im Silur
die Wahrheit pur?
Keine Spur.
Auch damals gab's Erscheinung nur. -
"Wieviel Uhr?"
das fragte man bereits in dem Silur.
"Wir wissen nur,
dass wir sind in dem Silur,
und kennen nicht die Stunden,
denn es ist noch nicht die Uhr erfunden.
Ist die Zeit zu wissen Ihr Begehr,
dann fragen Sie in dem Quartär!" -
Im Perm,
da konnten Tiere nur entwickeln ihr Gedärm
und den durch sie bewirkten Lärm.
Der erste in der Geschichte des Lebens nachgewiesene Flatus stammt aus dieser Zeit und von dem 2,40m langen und sehr massigen Bradysaurus baini (Rothe S.104). Er pupste eine für diesen Vorgang charakteristische Kuhle in eine feuchte Lehmwand, die sich daraufhin sofort versteinerte. Die Stinkmoleküle sind noch heute nachweisbar. Im Vatikanischen Museum kann sich jeder auf Knopfdruck davon überzeugen, dass es ganz anders riecht als beim Menschen, dass also sicher keine Verwandtschaft besteht. Wieder einmal ein Minuspunkt für Darwin.
Merkwürdig! Am 7.5.2012, also gut einen Monat, nachdem ich dies aufschrieb, wird auf einmal in allen Zeitungen vin Dinosaurierpupsen berichtet. Ich könnte Urheberrechte für diese Idee geltend machen, will aber nicht als Urheber von sowas berühmt werden. Aber sie liegen wohl - immer noch - in der Luft.
Im Jura war die Welt von Juristen besiedelt (daher der Name). Ihrem Sein-an-sich gemäß traten sie als Saurier in Erscheinung. Sie unterdrückten ihre Säugetier-Lebensgenossen so sehr, dass sie "meistens nur maus- bis rattengroß" (Rothe, P., Erdgeschichte, S.138) werden konnten.
Die Geologen tun sich schwer damit, sich für eine Ursache des Endes der Kreide zu entscheiden, und schließlich muss doch noch die Sintflut herhalten (Rothe S.157). Dabei ist es so einfach: Sie gerieten alle immer tiefer in die Kreide, bis die Blase platzte und der Krach zum Aussterben mancher Arten führte. Damals starben die Großen aus, bei einem heutigen Bankenkrach leider immer nur die Kleinen und Mittleren, während die Großen noch größer werden.
24.3.2012.
Ein Ritt auf dem Dschiggetai.
"Heute trag' ich chice zwei,"
sagte der Dschiggetai,
"doch das outfit ist mir einerlei,
wenn sie nur haben pommes-chips dabei."-
Aber wenn ist aus Ritt, wird man abgeworfen:
"Bin so frei,"
sagt dann der Dschiggetai.
"es ist nun Ritt vorbei,
ihr geht ja nicht so leicht entzwei." --
Ein Dschiggetai ist kein Mädchen für alles (!)
Es klagte wer nach einer Keilerei:
"Mein Wagen ist entzwei!
Ziehn Sie ihn wohl zur nächsten Schlosserei?"-
"Ich bin ein Dschiggetai,
d.h. kein Abschlepphai."
Die Brockhaus-Enzyklopädie ist so frech und herzlos, über den Dschiggetai nur zu sagen "Siehe Halbesel". Wenn man so mit Prälaten, Philosophen oder Politikern verfahren würde, ... ! Dabei kommt die berühmte Frage auf "Was ist der Mensch?" Sicher ein Affe, aber auch ein Halbesel, denn seine Taten sind zur Hälfte Eseleien und zur Hälfte vernünftig. Also in der nächsten Auflage der Enzyklopädie: "Mensch - siehe Halbesel".
10.3.2012. Ich halte es für angemessen, dass der scheidende Bundespräsident den Großen Zapfenstreich bekommt, mit allen Liedern, die er will, allerdngs auch - eventuell gegen seinen Willen - mit "Winter ade, Scheiden tut weh, aber Dein Scheiden macht, dass mir das Herze lacht." Es sollte gefeiert werden, dass er nun endlich zurückgetreten ist.
10.3.2012. Möglichkeiten und Grenzen der Nutzung prophetischer Gaben zur Vermeidung von Verspätungen - Verspäten sich Propheten? - Das kommt darauf an, was genau sie im voraus wissen. Verabredet sich einer auf 16 Uhr und weiß er im voraus, dass er erst um 16;07 eintreffen wird, so kann er sich gleich auf 16;07 verabreden und so seine prophetische Gabe nutzen, um Verspätungen zu vermeiden. Weiß er jedoch im voraus, dass er 7 Minuten zu spät kommen wird, wann immer er was auch immer verabredet, und wie oft er auch den Termin der Verabredung korrigiert (also 16 Uhr - nein, 16.07 wegen der Verspätung, nein 16;14, da ich mich auch darüber hinaus verspäten werde, usw.), so hilft ihm seine prophetische Gabe nicht, um Verspätungen zu vermeiden. Daran sollte denken, wer eine Prädestinationstheorie aufstellen will, denn das ist nicht so einfach.
6.3.2012. Man kann viele Taten als sprachliche Kurzfassungen auffassen, die wortfaule oder nicht wortgwandte Menschen wählen. So fragt ein israelischer Busfahrer einen Passagier: "Wollen Sie das Wechselgeld nicht an sich nehmen?" Der sprengt sich in die Luft. Ein feiner und gebildeter Mensch hätte gesagt: "Nein danke. Wie Sie sofort fühlen, hören und vielleicht auch noch sehen werden, brauche ich kein Wechselgeld mehr." Die Antwort zu verweigern und stattdessen zu handeln ist eine große Unhöflichkeit. Soll der nicht auch noch hoffen, gleich ins Paradies zu kommen! Dort tut man sowas nicht.
4.3.2012 "Das lassen wir uns nicht mehr bieten,"
sagten die Termiten.
"Alle unsre Viten
haben keine Nieten,
sodass wie keinem rieten,
zu lesen uns Leviten.
Ist einer dennnoch so vermessen,
und Gottes so vergessen,
sowie von seinem Kritisierzwang so besessen,
wird ihm die Habe aufgefressen."
Die Termiten ziehen scharfe Kritik auf sich, da sie alles außer Metall und Stein wegfressen. Nach ihrem Glauben (Maeterlinck, Maurice, La croyance des termites. Baar op Binden 1899) ist es Gottes Wille, dass sie die Welt auffressen, so dass sie sich mit ihren Beißwerkzeugen gegen alle Kritik strikt wehren.
25.2.2012 Trotzkis Ehrenmal
"Genosse Stalin, was tun mit der Trotzkischen Lehre?" -
"Die ziehn wir aus dem Verkehre,
erweisen ihr Ehre,
zu ruhn im Ochotskischen Meere."
- Damit hätte Stalin nicht einmal so ganz daneben gelegen, denn abgesehen davon, dass Hokkaido mit einer seiner Seiten an das Ochotskische Meer grenzt, ist dieses ein rein russisches Meer, da es von Sachalin, dem rusischen Festland, Kamtschatka und den Kurilen begrenzt wird, und zwar das einzig rein russische Meer. So wäre es angemessen, auf seinem Grund eine Gedenkstätte für große Russen zu errichten. Diese wäre dann von Island, Oregon und Neuseeland genauso weit entfernt wie von Moskau - was ja den weltumspannenden Ideen Trotzkis entspräche.
22.2.2012. Auf fernöstlicher Schiffsreise.
"Ach Gott, Herr Kapitän, das Meer wird ja immer ochotskischer!" - "Och Chott ja, nicht nur das Meer, sondern auch der Himmel, das Schiff und unsere Sprache." - "Und woran liegt das alles?" - "An Ochotsk selbst." - Und woran liegt das?" - "Am Ochotskischen Meer."
19.2.2012. In der Devotionalien-Handlung.
Kauft den Heiligen Sankt Barthel,
verkleinert auf ein Achtel!
Im Preise inbegriffen ist die Schachtel
für die Statuette von Sankt Barthel
bemalet mit dem wesentlichen Achtel
der Geschichte von dem armen Barthel.
So ist der Preis ein Achtel von dem Achtel
des allerdings nicht billigen Sankt Barthel,
doch ist die Wirkung gleich wie bei der Schachtel,
auf die gemalet sind acht Achtel,
enthaltend von Sankt Barthel
der Körperlänge nach acht Achtel.
27.1.2012. Hauptsache, einander Bestätigung geben. Ein Löwe, lateinisch leo, wollte dem Papst beichten und stieß dumpf hervor: "Ich fraß Katie." Papst Leo XIII, zu deutsch Löwe 13, antwortete begeistert: "Ich auch Frascati." Er murmelte noch - was der Löwe aber nicht mehr verstand -, er sei Frascati-Liebhaber, verbringe den Sommer in seiner Residenz nahe Frascati und trinke gern Frascati-Wein. Der Löwe ging erleichtert seines Weges, da er glaubte verstanden zu haben, der Papst habe auch eine Katie gefressen und erinnere sich mit Freude daran, und der Papst freute sich, weil er glaubte, einen Fan seines geliebten Frascati kennengelernt zu haben, der ihm die ihm so notwendige Bestätigung gab, dass er mit Frascati nicht irgendeinen Kokolores liebte, sondern etwas Exzellentes.
23.1.2012. Halte sich - wer kann! Ich hoffe, dass ich die beiden viel Abgebildeten, für die es nun hart geworden ist, nicht durcheinander gebracht habe: Also der Kapitän des Unglücks-kreuzfahr-schiffes denkt nicht an Rücktritt, erstens, weil er seine Kreuzfahrerschiffe weiter über den Unterwasserfelsen schrammen lassen will, bis dieser abgeschliffen und für die Schiffe ungefährlich geworden ist, und zweitens, weil er bewirken kann, dass sich auf einmal niemand mehr auf dem Schiff langweilt. Wulff ist jedoch von dem Network-Vip-Event-Management-Unternehmen gefeuert und langweilt sich in Untersuchungshaft. Könnte nur der Kapitän helfen, der sein Gefängnis über ein Riff schrammen lässt - rrrrr.
17.1.2012 Der Meister von Flémalle hat selbst schuld, wenn sich so viel auf ihn reimt.
Es sprach der Meister von Flemalle:
"Meine Lust zu malen ist für heute alle.
Drum lasse künden mit Trompetenschalle,
dass ich 'ne Buhlschaft such', ne dralle!"
Da sprach der Lehrling Rogier van der Wejde:
"Ich möchte bringen euch die rechte,
Drum saget mir, von welchem soll sie heute sein Geschlechte?" -
"Ich kann mich nicht entscheiden,
ich mag sie beide leiden,
drum bringe mir von beiden!" -
"Die werden stillen ohne Euch die Liebesqualen,
und Ihr braucht nur noch zu bezahlen." -
"Dann werde ich das alles malen."
Das Gemälde, wie es dann werden könnte: Josef und Maria, dem Jesuskind Stiefgeschwister erzeugend. Maria: "Ja Josef, mit Dir ist es noch schöner als mit dem Heiligen Geist." Josef strahlt. Der Heilige Geist verzieht sich, wie so oft.
Erklärung: Alles Unsinn bzw. üble Nachrede, der Meister von Flémalle - er hieß Robert Campin - hat sowas nie gemalt oder getan - so weit ich weiß. Rogier van der Weyden, ausgesprochen Wejde, war sein Schüler.
13.1.2012. Vatikan-Variationen
"Eh wir's uns versahn,"
sagte der Kaplan,
kam die Bulle von dem Vatikan
nicht mal verpackt in Watte aan:
"Ihr habt was getan,
das ich als Sünde sehe aan.
Fahrt künftig nicht mehr eure Achterbahn,
sondern die, die ich euch kundgetan!
Steigt wieder ein in Vatis Kahn,
denn der ist kein Äppelkahn,
sonst muss ziehn ich euch den faulen Wackelzahn."
9.1.2012 Immer die Hälfte abziehen!
"Ich ahne,"
sagte wer im Vatikane,
"zu Hälfte ist alles Schikane,
bewahret von Männern im Wahne,
bei uns und nach dem Korane."
25. -28.12.2011. Weihnachten ist jedem das Seine
Wer hätte das gedacht:
Es ist schon wieder Heil'ge Nacht,
der nunmehr dreifachen Gottheit zur Verehrung,
den Kirchen-Gängern zur Belehrung,
den Weihnachtisten zur Bescherung,
den Antiweihnachtisten eine Verkehrung,
den Aweihnachtisten zur Verjährung. -
Der Weihnachtismus ist ein in Deutschland vom 19. bis ins 21.Jahrhundert, jeweils von den frühesten Anzeichen des Herbstes an bis tief in den Winter, wenn die Ostereier auftauchen, intensiv und exzessiv von den Geschäften, gepflegter Kult, in dessen Mittelpunkt ein abgehauener, aber geschmückter Nadelbaum mit Geschenken und oft christlichen Relikten steht.
Zu Weihnachten machen sich nicht nur die Weihnachtisten, sondern auch die Antiweihnachtisten vernehmlich, wie man in der Münsterschen Zeitung lesen kann. Die Aweihnachtisten, zu denen auch ich gehöre, schweigen, nur kann ich meine Finger nicht von den Tasten fernhalten, wie man sieht.
Ein Aweihnachtist - süddeutsch ausgesprochen Aweihnachtischt - zum Weihnachtsmann: "Nein Danke, ich bin Aweihnachtist." - "A Weihnachtischt san's? Ach Herrje, dann muss ich ja auch Sie bescheren!" -
Gedichte, vor denen man etwas erklären muss, sind nichts wert, aber meine sind es sowieso. Also: Tischen - auftischen - nachtischen. Nachtisch ist das, was man nachtischt. Weih ist ein Nachtisch, den man früher nach dem Weihnachtsessen servierte. Also:
Als noch die Weihnachtischten
den Weih nachtischten,
da erfrischten
sie die Chrischten. --
Obiges ist nicht schön, denn Weihnachten ist die schönste der Erinnerungen an meine Kindheit, und ich wünsche den heutigen Kindern diese Freude. Aber leider sind wir Europäer übersättigt.
19.12.2011 "Heilig Geist wird saniert" - Münstersche Zeitung 16.12.2011. Da es den Heiligen Geist seit ewig gibt, wird es nun wohl Zeit. Gemeint ist natürlich die Heilig-Geist-Kirche in Münster in Westfalen.
8.12.2011. Die Wahrheit fährt ins nachgewiesene Nichts. Heute fuhr ein riesiger Laster bei einem Nachbarn von mir vor mit einer großen roten Aufschrift "Top Secret" und der weiteren Schrift "Zertifizierte Akten- und Datenträgervernichtung". Irgendeine Institution bestätigt also, dass vernichtet auch wirklich vernichtet, dass Nichts auch wirklich Nichts ist. Ihre Mitarbeiter müssen einen messerscharfen Verstand haben. Aber wie kann etwas bei dieser großen roten Aufschrift Top Secret sein? Es würde mich reizen, den Laster in meine Gewalt zu bringen und nachzulesen, was alles der Nachwelt vorenthalten werden soll. Sicher ist es die lautere Wahrheit, die aber in den Abgrund gefahren wird.
23.11.2011 Wer hoch hinaus will, braucht Alternativen zum Taxi
Sie wollen mit dem Taxi
auf den Cotopaxi?
Das ist Wahnsinn maxi.
Lassen kommen einen Yak Sie,
der trägt hinauf Sie, wenn er mag Sie.
3.10.2011. Unreife Gedanken einer Person mit Reifeprüfung. Die Unterrichts-einheiten sollen von 45 auf 60 oder gar 90 Minuten verlängert werden. In meiner Gymnasialzeit wurde es für mich nach 36 Minuten unerträglich. Ich sang in den letzten 9 Minuten im stillen Melodien aus Beethoven-Sinfonien, in der ersten aus der ersten, usw., am Ende der 9. "Freude schöner Götterfunke", bis die Pausen-klingel einfiel. Lange währte die Freude allerdings meist nicht, denn in Kürze kam schon der nächste Lehrer, aber immerhin endete etwas, und das war schön.
Ich fürchte, dass es keinen Schüler geben wird, der auch nur 46 Minuten durchhält. Es wird burnout, psychosomatische Störungen, Streiks, Demonstrationen, Zusammenstöße mit der Polizei geben. Die Pädagogen sollten mit Ratten, aber nicht mit unsern Kindern experimentieren. Schließlich ist die Schule eine Zwangsanstalt, die man besuchen muss, will man in unsrer Gesellschaft Karriere machen. Es gibt keinen Schüler, der sich so etwas wie Schule ausgedacht oder gewünscht hätte. -
Ein Architekt will Schulen mit Klima-anlage bauen, so dass es niemals mehr so heiß wird, dass es Hitzefrei gibt. Gegenwärtig besteht, besonders im Winter, nur ein sehr geringer Anlass zur Hoffnung auf Hitzefrei, aber es ist die letzte und einzige Hoffnung der Schüler, und die wenigstens sollte man ihnen lassen. wenn man wenigstens ein Fünkchen von Menschenliebe und Humanität, von denen so viel geredet wird, verspürt - und sich nicht von der Lobby der Klima-ablagen-bauer auf Kosten unserer Kinder bestechen lassen.
29.9.2011
Schöne Grüße aus der illegalen Fest-wasser-schifffahrt.
Ripp-rap-Rort -
Weltrekord -
ripp-rap-Räne,
Endmoräne,
auf ihr steht ein Sofa mit 'ner Lehne,
und es brüten auf ihr dreizehn Schwäne,
und es landen Filibuster ihre Gletscherkähne,
und es bildet sich die Eis-piraten-szene.
Während Kiefermünder treiben ihre Mundhygiene,
hecken aus sie ihre Räuberpläne,
senden Grüße an die Flüssig-Wasser-Kapitäne.
14.9.2011. In Rheine wurde kürzlich die Gebrauchs-hunde-sport-welt-meisterschaft ausgetragen. Ist es mit der Würde des Hundes vereinbar, ihn Gebrauchshund zu nennen? Können Hunde Sport treben, oder ist dieser Unsinn nur menschlich? Kann eine Hundemeisterschaft in Rheine ausgetragen werden? Kommen die Hunde dorthin? Gibt es dort Gebrauchs-hunde-Vergnügungs-stätten? Können Hunde Meister werden, oder ist das wieder nur menschlich? Bei allen Zweifeln ist mir eins unbezweifelbar: Hier wurde eine "Weltmeisterschaft im Unterbringen von Widersprüchlichkeiten in einem einzigen Wort" gewonnen.
15.9.2011
Ein persischer Religionsstifter wird Zarathustra, Zoroaster oder Sarastro (!) genannt.
"Na also" sprach Zarathustra
"Also ist vergebens, zu lateinisch frustra,"
also sprach der Zarathustra,
"zu meinen,
es könne sich auf mich was reimen.
Darum lebe ich in dichten hohen Hecken aus Liguster und Ligustra
mit Filibustern und der Filibustra.
Na also!"
Zoroasters Leidenschaft
Doch Zoroaster,
der hatte das Laster,
zu kaufen sich Alabaster.
Nichts verpasst' er,
zu erwerben den hierzu nötigen Zaster,
bis dass erblasst' er.
Sarastro in Kuba
"Ja, Castro,"
sagte Sarastro,
"es ist ja noch die Pas-ta fast roh."
Sarastros Rache
Unter dem Palastflo
litt in seinen Hallen der Sarastro
und wurde, wenn er hatte ihn gefasst, froh.
Sarastro konsultiert Paracelsus
"Oh Bombasto Theophrasto,"
sagte Sarastro,
"mein Pullover, der kratzt so." -
Es riet Theophrast:
"Wer kratzt,
den soll man kratzen,
oder diesem schneiden Fratzen.
Mitunter hilft es, dreimal um den Weisheitstempel, um die Heil'gen Hallen, Watzen
oder dreizehn Tage Fasten.
Hilft alles nichts, dann sprich; 'Nichts Schöneres auf Erden
als gekratzt zu werden.'
Doch nun wirst du öffnen deinen Münzenkasten
oder wirst dein Konto du belasten,
denn die Beratung durch Berühmte kostet einen Batzen."
13.9.2011 Befragung zur Eßsucht in verschiedenen sozialen Schichten.
"Nach menschlichem Ermessen"
sagten die Comtessen,
"ist keine von uns von dem Esstrieb so besessen
oder einfach so verfressen,
dass übers Essen
sie sich vergessen." -
"Völlereien uns kaum je betrafen,"
sagten die Grafen.
"denn die Kirche drohet ihren Schafen
mit empfindlichen Strafen.
Auch tut man schlecht nach ihnen schlafen."
Wie kann man ein solches Angebot ausschlagen? Ein muslimischer Würdenträger beklagt sich, das es in den schönsten Moscheen stinkt, weil sich die Touristen nicht die Füße waschen. Das ist mir unverständlich. Wenn ich viele Stunden im Louvre, in der Documenta oder in einer Stadt herumgelaufen bin, denke ich an kaum noch etwas anderes als ein Fußbad. Wenn mir so etwas im Vorraum einer Moschee angeboten wird, würde ich das Angebot beglückt annehmen, ja, und wer weiß, vielleicht würde ich in meinem Glück das muslimische Glaubensbekenntnis gleich mitsprechen.
21.8.2011 Holofernes und Judith
1.Variante. "Wollen wir nicht ein wenig zärtlich sein?" fragte Holofernes. Judith schlug ihm den Kopf ab.
2.Variante. "Ich muss dir deine Bitte abschlagen," sagte Judith. "Und leider auch gleich deinen Kopf."
3.Variante: "Das schlag dir aus dem Kopf!" sagte Judith. "Ich schlage ihn dir sowieso jetzt ab."
21.8.2011. Schillers schlimmer Vogel
Die Experten sind sich mittlerweile einig, dass Schiller einen Vogel hatte - Goethe ja nicht. Schiller stellte ihm ein Schälchen mit Körnern hin und sagte zu seinem Freund: "Er ist Körnerfresser."- "Mir wird unheimlich," sagte Körner.
31.7.2011 "Wie gehts?"
fragte Lukrez.
"Mal so, mal so,"
sprach Pharao.
"Gut, wenn ich erreiche noch das Klo."
31.7.2011 "Huh," sagte die Kuh,
"mein IQ
strebt ja dem Nullpunkt zu.
Doch ich wahre meine Ruh'
und sage vorerst nur mal 'Muh!'"
4.7.2011. In Münster erscheinen Plakate mit dem halben Gesicht von Henze. Die andere Hälfte ist eingespart, oder es soll die Neugier auf sie geweckt werden.
Seht ihr den Henze dort stehn?
Er ist nur halb zu sehn,
und ist doch schön und rund.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil wir sie nicht so ganz verstehn.
18.6.2011 Nach einem Artikel im Zeitmagazin gibt es viele politische Gruppierungen, die sich nach Orten benennen, teilweise nach bestimmten Restaurants, die sich nach Orten benennen.
Nicht erwähnt wurde ein Bayerisch Gmainer Kreis, der sich nach einem Vorort von Bad Reichenhall benennt, einem geeigneten Treffpunkt. Ich meine, es müsste einen solchen Kreis geben.
4.7.2011: 6 Stücke zur Dreiigkeit
1. Die Heilge Trinitas
wird selbst bei Regen niemals nass,
denn unbegrenzt ist ihre Macht,
drum wird sie auch von niemandem verlacht.
2. Es sagte die Trinité:
"Es trinken wir drei, wir tri, nie Tee,
doch Wein,
wenn bei der Messe es muss sein." -
"Aber Trinidad-Tobago, raucht denn Tobago Trinidad?" -
"Bei keinem von uns Dreien findet sowas statt."
3. "Wenn ich 'ne Frau im Mini seh,"
sagte die Trinité,
"wünsch' ich mir mehr Menschennäh',
dass ich wie Zeus auf Erden mich ergeh.
Ja, wie die Zeit seitdem vergeht!
Jetzt denkt ihr von der Trinität:
'Solche Eskapaden sie nie tät,
denn das verstieße gegen Pietät.'
Doch ist es nie zu spät,
denn ich, die Dreieinigkeit,
bin Herrin auch der Zeit.
Ich, die Drei,
bin so frei,
dass ich, die Trinitas,
kann stellen das Datum auf irgendwas,
nur nicht auf das,
zu dem ich auf Erden litt,"
so schränkte ein die Trinitit,
"denn da spiele ich nicht nochmal mit."
4.Ich, die einzige der Trinitasse,
benutze ich, die Drei, die Tri, nie Tasse,
sondern trinke aus dem Minifasse.
5. Wir, die Trinitat,
entzündeten bei niemandem das Trinitrat,
denn zu nahe einem Menschen ich, die Drei, die Tri, nie trat.
(Trinitrat als Gycerin-trinitrat = Nitroglycerin wird zur Herstellung von Sprengstoff und zur Erweiterung von Venen benutzt)
6. Ja, ich habe es nicht leicht, seit mich die Kirchenväter als Drei in eins und eins in drei geschaffen haben. Aber sie kennen ja das Problem, da Freud den modernen Menschen als Ich, Es und Überich geschaffen hat.
15.6.2011 Ein neues zusammengesetztes Hauptwort in der Zeitung: Billigstromanbieter. Der Billigst-Rom-Anbieter ist ein Reiseveranstalter, der die billigsten Reisen nach Rom anbietet.
12.6.2011 "Ess' ich eine Grille,
wie sie Sankt Johann jagte mit Gebrülle?",
so stellte sich die Frage Sankt Kyrille.
"Nein, seine Nahrung ist das dem Mandrille,
der sie isst in aller Stille.
Ich suche lieber meine Brille
und lese in der Hauspostille,
ob es vielleicht ist Gottes Wille,
dass ich mir ein Würstchen grille."
3.6.2011. Im Ernst: Ein Russe namens - mit von mir eingesetzten Bindestrichen - O-Nischt-Schenko hat den Einmarsch der Gurken der EU nach Russland aufgehalten. Zusammen mit O-Kitsch-Schenko und O-Nischt-Nutz-Schenko ist er benannt nach den 3 Eisheiligen nach kiryllischem Kalender.