Wirtschaft/Finanzen
25.12.2008, ergänzt 26.12.2008. Heiligabend: Zwischen der Erde und dem Himmel, dem Ort des Friedens, der Liebe und der Freude, ist alles offen, und Wesen bewegen sich hin und her. Welch schönes Symbol!
Auf der Erde sieht es nicht ganz so gut aus. Vom 24.12.2008, 8 Uhr, bis zum 5.Januar 2009, 7 Uhr, übernimmt der Notdienst die ärztliche Versorgung, also nicht die Ärzte, die den Hausarzt während seiner Ferien vertreten. Am 29.und 30. sind allerdings die Praxen zuständig, aber an diesen beiden Tagen zwischen vielen Ruhetagen sind sicher viele Praxen geschlossen, und es wird auf Vertretungen verwiesen werden (Münstersche Zeitung, 24.12.2008).
Auch in ein Krankenhaus möchte ich in dieser Zeit nicht. Ich habe erlebt, dass Abteilungen geschlossen werden, Patienten in andere Abteilungen verlegt und darüber vergessen werden.
Also: vom 24.12. morgens bis 5.1.morgens nicht krank werden und keinen Unfall haben! Lebt behutsam! Behutsame Weihnachten und behutsamer Rutsch! Immerhin, es gibt Vertretungen und Notdienste.
Sehr wohl kann es sein, dass auf einen Besuch beim Arzt ein weiterer oder mehrere weitere sehr bald folgen sollten. Auch wird es vor und nach der Weihnachts/Neujahrszeit einen Andrang in den Praxen geben. So würde ich sagen: Spätestens am 15.12. zum Arzt, frühestens dann wieder am 8.1.! Wer ohne ärztlichen Beistand seine Krankheit erträgt und sich in der Weihnachts/Neujahrszeit dann doch an den Arzt wendet, macht es genau verkehrt herum schadet sich selbst und den andern Patienten.
18.12.2008. Woher kommen die vielen Milliarden für die Konjunktur- (Investitions)programme? Offenbar hat doch niemand Geld. Wie können noch mehr Schulden gemacht werden, wenn alle nur Schulden haben? Woher kommt das Geld? Aus der Notenpresse der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) (Münstersche Zeitung 18.12.2008). Wird dem Geld, das sich "wunderbar" vermehrt hat und das ja eigentlich nur Papier ist, vertraut, geben die Menschen ihre Waren und Leistungen dafür einfach her, oder erhöhen sie sicherheitshalber die Preise?
Mir scheint, dass der Frage, woher das Geld kommt, genauso ausgewichen wird wie früher der Frage, woher die Kinder kommen. Diesmal allerdings gibt es verständliche Gründe für das Ausweichen.
Aber vielleicht ist es nicht einmal nötig, Geld zu drucken, da ja das meiste bargeldlos abgewickelt wird.
Die Materie ist offenbar sehr kompliziert, und es fiel mir schwer, nach Lektüre einiger Artikel der Brockhaus-Enzyklopädioe von 2006 den Durchblick zu gewinnen. Mein Fazit: Die Notenbank hat kein Geld (und auch keine sonstigen Werte), genauer gesagt, sie muss keins haben -sie macht es. Sie druckt es und schickt es oder überweist es an Empfänger (Banken und auch wohl der Staat), denen dafür Schulden angeschrieben werden. Wie hoch die Schulden sein können, wie sie zurückzuzahlen sind und wie hoch die Zinsen sind, hat die Notenbank zu entscheiden. So kommt also Geld in Umlauf.
Tatsächlich kann eine Notenbank wohl so viel Geld ausgeben wie sie will, nur darf es dadurch nicht zur Inflation kommen und auch nicht dazu, dass alles leergekauft wird.
Wie es dann weiter geht mit dem Kreislauf des Geldes, frage ich lieber nicht - sonst würde ich für den Rest meines Lebens Finanzwisenschaft studieren.
So habe ich mir die Dinge für meinen Hausgebrauch zurechtgelegt. Für Korrekturen bin ich zugänglich.
11.12.2008. Die derzeitige weltweite Wirtschaftskrise sollte Anlass sein, dass weniger Menschen in der Kraftfahrzeug-industrie und mehr in der Pflege Alter, Behinderter und Kranker tätig werden. Es ist sehr bedauerlich, dass der genau falsche Weg eingeschlagen und viel Geld ausgegeben wird, um das Niveau der Kraftfahrzeug-industrie zu halten, das wahrscheinlich vergeblich ausgegeben sein und an anderer Stelle fehlen wird. Wahrscheinlich benutzt die Industrie die staatlichen Gelder nur, um höhere Dividenden auszuzahlen.
Eine Krise sollte Anlass zur Umstrukturierung sein und nicht, den alten Zustand, der Ursache der Krise ist, mit Gewalt aufrecht zu erhalten.
18.8.2008 Arbeitslose sollen in der Pflege von Dementen beschäftigt werden (Münstersche Zeitung 18.8.2008).
Ich meine: Wo Arbeit benötigt wird, um Not zu lindern, sollten Stellen geschaffen werden. Die Mittel können dadurch beschafft werden, dass der Staat auf Luxusbauten verzichtet und die Steuern international neu geordnet werden. Die bei uns normale Reihenfolge "Berufswahl - Ausbildung - Bewerbung - reguläres Beschäftigungsverhätnis" ist optimal und sollte durch nichts anderes ersetzt werden.
Wer Demente auch nur etwas kennt, weiß, dass ihre respektvolle Pflege in jeder Hinsicht die allerhöchsten Ansprüche an den Pfleger stellt. Durchgeführt werden sollte sie nur von Menschen, die die Schwere dieses Berufes kennen und sich trotzdem aus freiem Entschluss für ihn entschieden haben, also nicht in ihn gezwungen sind.
Es sollte daher rechtswidrig sein, einer Person das Arbeitslosengeld II zu verweigern mit der Begründung, sie habe eine Ausbildung zum bzw. Tätigkeit als Dementenpfleger verweigert.
Zur Dementenpfege braucht man eine hohe Motivation, und die sollte dadurch gestärkt werden, dass sie in einem regulären und gut bezahlten Arbeitsverhältnus ausgeübt wird.
Es wäre ein unerträglicher Widerspruch: "Ich bin arbeitslos und voll gefordert in der Pflege von Dementen." So lange ich als arbeitslos gelte, wäre ich zur Arbeit wenig motiviert, schon gar nicht zu einer so aufreibenden wie der Dementenpflege.
Findet ein Arbeitsloser in seinem alten Beruf keine Stellung und möchte er sich zum Dementenpfleger ausbilden lassen, so sollte ihm das ermöglicht werden.
Geplant ist eine Ausbildung von 160 Stunden Unterricht. Das entspricht einem Intensivunterricht von 1 Monat. In dieser Zeit kann eine Person bei gutem Unterricht sehr viel lernen. Dennoch ist es im Vergleich zu andern Berufen eine Kurzausbildung.
Man kann diese nicht mit dem Argument verteidigen, die Person werde ja nur zum Pflege-assistenten ausgebildet. Jede Interakion mit einem Dementen ist höchst schwierig und erfordert eine volle Ausbildung.
9.8.2008. Es gibt viele Bücher darüber, wie die Chefs mit ihren Mitarbeitern, aber kaum etwas über das genau so Wichtige, wie nämlich die Mitarbeiter mit ihren Chefs umgehen sollten.
Die Kollegen sollten abwechselnd für eine bestimmte Zeit den Vorsitz übernehmen - falls es sich nicht um ein Vorhaben handelt, das sehr eng mit einer bestimmten Person verbunden ist, z.B. ein Forschungsvorhaben. Auch sollte der Chef nicht jemand sein, der über alles bestimmt, sondern jemand, der begrenzte Aufgaben hat. Schließlich sollte es in einem Kollegium feed-back-Runden geben.
9.und 10.8.2008. Jedes verkaufte Lebensmitrtel sollte von unabhängigen Experten mit folgenden Informationen beschriftet sein:
- Artgerechte Haltung und schmerzloser Fang verwerteter Tiere? Fang in vertretbaren Grenzen?
- Werden die Mitarbeiter vom Hersteller bis zum Verkäufer gerecht entlohnt und arbeiten sie unter zumutbaren Bedingungen?
- Welche Folgen hat die Produktion bzw. der Fang, z.B. Vernichtung von Urwald zur Gewinnung von Anbaugebieten? Gefährdung von Tieren, die nicht benötigt werden?
- Hygienischer Aspekt der Ware.
- Zusammensetzung der Ware unter gesundheitlichem Aspekt.
Näheres unter www.foodwatch.de
8.8.2008. Wer sich am Tauschhandel (Arbeitskraft oder Ware gegen Geld) nicht oder nicht hinreichend beteiligen kann, müsste die Möglichkeit erhalten, sich selbst zu versorgen: Etwas Ackerland, etwas Wiese für Kuh, Ziege und Schaf, Lage an einem sauberen Bach, etwas Wald für die Feuerung. Mehrere könnten sich zu einer Kooperative zusammentun.
Das Problem liegt aber wohl darin, dass alles Land, das sich bewirtschaften lässt, auch schon bewirtschaftet ist oder als Naturgebiet erhalten werden soll. Dennoch müsste geprüft werden, wo durch Bewässerung zusätzliche Anbauflächen gewonnen werden können.
Die Meere, deren Fläche größer ist als die des Landes, bieten sich als Quelle für tierische und pflanzliche Nahrung an. Es sollten internationale Abkommen zur "Erhaltung und Erholung der Fischbestände" getroffen werdeen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf (Fischer Weltalmanach 2008, S.646-647).
4./5.8.2008. Nach allen Medien: Der Gewerkschaftssekretär ist zugleich Mitglied des Aufsichtsrats des Unternehmens, das betreikt wird. Statt langwieriger und zermürbender Verhandlungen zieht er sich auf eine Südeeinsel zurück und denkt sich einen Kompromiss aus. Ein großartiges Modell der Konfliktlösung! Nur leider muss jede der Parteien selbst ihre Interessen vertreten. Wenn sie sich nicht einigen können, muss eine Schiedsperson helfen. Anders ist eine freie Gesellschaft nicht möglich.
Es sollte gesetzlich festgelegt werden, dass jemand nur dann mehrere Posten haben darf, wenn er damit nicht entgegengesetzte Interessen vertreten muss.
Ein Politiker darf niemals im Aufsichtsrat, im Vorstand oder der Mitarbeiterschaft eines Unternehmes sein. Er darf niemals ein einzelnes Unternehmen oder eine Branche vertreten, sondern muss Schiedsrichter sein, d.h. die einzelnen Interessen gegeneinander abwägen und dann das Interesse des ganzen Volkes vertreten.
Ich denke, Politiker werden gut bezahlt und brauchen keine Nebenverdienste. Schon gar nicht sollte die Politik Nebenverdienst sein. Auch ist sie (auf Bundes-oder landesebene) mit so viel Arbeit verbunden, dasss an Nebentätigkeiten kaum zu denken ist.
30.7.2008. Siemens-Manager haben bestochen. Offenbar war es nicht anders möglich, Aufträge zu bekommen. Sie haben sich den Landessitten angepasst. Ich könnte nicht entscheiden, ob ihr Verhalten zu verantworten war oder nicht. Ich finde es jedoch übertriebem, wenn sie deswegen Gelder an Siemens zurückzahlen sollen (zur Münsterschen Zeitung vom 30.7.2008)
30.7.2008. Streiks, wie sie derzeit bei der Luthansa stattfinden, schaden den Unternehmen erheblich.
Die Einnahmen des jeweiligen Unternehmens sollten so aufgeteilt werden, dass jeder Mitarbeiter, jedes Vorstandsmitglied und die Aktionäre einen bestimmten Prozentsatz erhalten. Wer mehr Geld verlangt, müsste dann gleichzeitig fordern, dass andere weniger bekommen, und mit dieser Forderung wird er nicht so leicht durchkommen.
Bei Neueinstellungen und niedrigem Gewinn bekommt jeder weniger, bei Entlassungem und hohem Gewinn mehr. Bekommt der einzelne Mitarbeiter nicht mehr vo viel, wie er von der Arbeitslosenversicherung bekäme, so müsste sein Einkommen aufgestockt werden, bis dieses Niveau erreicht ist. Die Mittel hierzu müssten aus Rücklagen des Unternehmens genommen werden oder aus Schulden, die er macht.
Bei diesem Modell wäre jeder Mitarbeiter hoch motiviert. Gestreikt würde nicht, höchstens beim Aushandeln der Prozentsätze, aber das wäre eine einmalige Verhandlung oder zumindest eine für einen weiten Zeitraum. Auch würde die Inflation verhindert oder zumindest eingeschränkt.
So weit ich sehe, kann jeders Unternehmen dieses Modell wählen. Es wird den Aktionären nicht gefallen, die auf günstige Zeitern hoffen und in ihnen erheblich weniger bekämen, als sie bisher in günstigen Zeiten bekamen.
Ich bin für Beibehaltung der Aktiengesellschaft, da die Aktionäre in schlechten Zeiten nichts bekommen und dem Unternehmen dann eine größere Hilfe sind als es Gläubiger wären, die auf einem festen Zinssatz beharren.
Da selbst Herr Ackermann von der Deutschen Bank Zweifel an der freien Markt-wirtschaft bekommen hat, meine ich, dass das hier dargestellte Modell entweder gesetzlich vorgeschrieben oder steuerlich erheblich begünstigt werden sollte.