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Jetzt soll geschehen

14.7.2008 -

17.9.2008. Verstand funktioniert offenbar vorwiegend im Hinblick auf den andern: Ich bin in eigenen Angelegenheiten vielfach unvernünftig, aber meine Partnerin ist vernünftig, wenn sie mich berät. Sie ist in eigenen Angelegenheiten häufig unvernünftig, und ich hoffe, vernünftig zu sein, wenn ich sie berate.

17.9.2008, Münstersche Zeitung 17.9.2008: Ein Professor, zuständig für die Ausbildung islamischer Religionslehrer, gefällt den islamischen Verbänden wegen seiner wissenschaftlichen Ausrichung nicht. Nun soll eine Stelle für einen zweiten, ihnen genehmen, geschaffen werden, der die Religionslehrer ausbildet.

An staatlichen Schulen sollte es keinen religiösen, sondern nur einen religions-wissenschaftlichen Unterricht geben, der über die verschiedenen Religionen informiert, sie, wo sie gegen Menschenrechte verstoßen, auch kritisiert, und, so weit wie möglich, zur Achtung vor jeder Religion anregt. Die religiösen Verbände sollten dann nur insoweit einen  Einfluss haben, als sie gegen falsche bzw.unwissenschaftliche Darstellungen vorgehen können. Das staatliche Interesse richtet sich ja nur darauf, dass die Religionsgemeinschaften friedlich zusammenleben.

22.9.2008. Ein Religions-wissenschaftler erhält Drohungen von Muslimen und fürchtet um sein Leben (Münstersche Zeitung 22.9.2008).

Niemand ist gezwungen, Wissenschaft zu beachten - außer in Schule, Ausbildung und bei der Ausübung bestimmter Berufe. Es muss aber allen deutlich sein, dass es in Deutschland nicht akzeptabel ist, Wissenschaftler zu bedrohen, auch wenn ihre Thesen in extremer Weise im Widerspuch zu Glaubensinhalten stehen.

Umgekehrt ist es ja auch verboten, Menschen im Hinblick auf ihre Religion zu beleidigen.

Aber das Problem ist kaum zu bewältigen, so lange es Menschen gibt, die die Wahrheit in erster Linie in Heiligen Schriften und traditionellen Glaubensinhalten und erst in zweiter Linie in der Wissenschaft zu finden suchen. Ziel muss eine Integration der religiösen und der wissenschaftlichen Aussagen sein. In dieser Hinsicht ist ja auch schon sehr viel geleistet.

16.und 17.9.2008, Münstersche Zeitung vom 25.8.2008. Bei jedem 1000sten bis 500sten mit den üblichen Anästhetika narkosierten operierten Patienten kommt es zu Zuständen, in denen er den Schmerz voll empfindet, ihn aber nicht signalisieren kann (intraoperative awareness).

Es freut mich, dass das nur so selten vorkommt, aber wer gibt mir die Sicherheit, dass ich nicht gerade der 750ste bin? Also sich lieber nicht in Vollnarkose operieren lassen. Wenn möglich, sollte örtliche Betäubung gewählt werden. Die im Artikel erwähnte EEG-Überwachung sollte weiter ausgebaut werden. Vielleicht ist es möglich, zu erfassen, ob die (sensorischen) Schmerz-zentren des Gehirns gereizt sind. Vielleicht können Anästhetica gefunden werden, die eine tiefe Bewußtlosigkeit, aber geringe Gefahren hervorrufen. Ich würde auch lieber sterben, als dass ich solche Schmerzen aushalte. So viel ich weiß, hat noch niemand ein Maximum des möglichen Schmerzes festgestellt. Er ist nach oben hin offen. Allein das sollte uns veranlassen, vernünftig zu werden - und keine Kriege zu führen.

Die Awareness-Schmerzen sind erinnerlich. Ich fürchte aber, dass es auch zu Schmerzen kommen kann, die nicht erinnerlich sind.

Diese Awarenesse tritt besonders häufig bei Operationen auf, bei denen nicht allzu starke Narkotika gegeben werden sollen wie bei Kaiserschnitt (1,3%), Notoperationen Schwerverletzter (noch höheres Risiko) und Herzoperationen (1%). Hier wird man also besonders vorsichtig sein müssen.

Vor jeder Operation sollte eine Probe-narkose durchgeführt werden, bei der versucht wird, den Zustand der Awareness herzustellen. Es kann dann festgestellt werden, bei welchem Anästhetikum in welcher Menge dieser Zustand eintrat, und sein Eintreten kann dann bei der Operation selbst verhindert werden. Das ist allerdings mit erheblichem Mehraufwand und erheblichen Mehrkosten verbunden, aber es wäre sehr sinnvoll angelegtes Geld. 

16.und 17.9.2008. Ein ganz neues Zeitalter begann gestern. Die Welt -zumindest die des Schorn-Steinfegers, aber die ist ja auch die unsrige - wurde sozusagen umgedreht. Zum ersten Mal fegte er vom Keller her, also von unten nach oben. Er wunderte sich offenbar, dass nichts herauskam, und bemerkte, dass ich seine Verwunderung bemerkte. Er griff nun mit der Hand zweimal in das Loch und versenkte seine Hand jedesmal in seinem Ruß-beutel, so dass ich nicht ausschließen konnte, dass er doch etwas herausgefegt hatte, zumindest sollte ich es aus seinem Gesichtsausdruck schließen. Der Preis von 30.59 E blieb der gleiche, obwohl sich Zeit, Mühe und Gefahren extrem, fast auf Null, verkürzt hatten. Aber man soll Ideen wertschätzen und honorieren, und so sollte man für den Einfall, den Schornstein von unten zu fegen, gern bezahlen.

Es sollte wissenschaftlich untersucht werden, wie effektiv die verschiedenen Arten des Fegens sind.

16.9.2008, Münstersche Zeitung: Beim Landgericht Rheinbach erwirkte ein vom Kardinal seines Amtes enthobener Priester (eigentlich einer, dessen Enthebung beschlossen war, wie ich später las) eine einstweilige Verfügung, in der dem Erzbistum Köln untersagt wurde, während der Messen ein "Proclamandum" verlesen zu lassen, in dem die Gründe für die Amtsenthebung vorgetragen werden sollten. Als er seinem vorläufigen Nachfolger die Schlüssel nicht übergeben wollte, rief dieser die Polizei zu Hilfe, die auch kam und erklärte, sie könne ohne richterlichen Beschluss nicht eingreifen.

Ich hatte gedacht, der Erzbischof könne ziemlich frei oder wenigstens unabhängig vom weltlichen Recht über den einzelnen Priester verfügen, lese nun aber zu meiner Verwunderung, dass er bei den weltlichen Gerichten einen Rechtsschutz gegen seinen Erzbischof hat, auch in innerkirchlichen Angelegenheiten. Offenbar eröffnen sich hier neue Problemfelder für Kirche und weltliche Justiz. Wir werden sicher noch von der Angelegenheit hören.

Ergänzung hierzu vom 18.9.2008, Münstersche Zeitung: Die Sache ist offenbar nicht so grundsätzlich, wie sie zunächst schien. Der Nachfolger hatte bereits die Schlüssel verlangt, als der Pfarrer sein Amtsenthebungsschreiben noch gar nicht erhalten hatte, ihm nur angekündigt war, er werde es enthalten, wenn er nicht freiwillig gehen würde. Der Pfarer hatte also insofern Recht, als er rechtlich noch Pfarrer war. Hier war die katholische Kirche also sehr schnell - allzu schnell. Sonst ist sie es ja nicht immer. So hatte sie mehrere Jahrhunderte gebraucht, um einzusehen, dass Galilei Recht hatte.

Der Pfarrer warf dem Generalvikar Schwaderlapp vor, seine Amtsenthebung betrieben zu haben. Mein Einfall hierzu: Es ist unfein, jemand wegen seines Namens aufzuziehen, aber wer so heißt und Generalvikar des jetzigen Kölner Erzbischofs ist, hat selber Schuld.

Ergänzung vom 23.9.2008, Münstersche Zeitung: Es gibt offenbar unterschiedliche Meinungen darüber, wann ein Pfarrer amtsenthoben ist und wann noch nicht: Wenn seine Amtsenthebung beschlossen ist, wenn sie ihm schriftlich mitgeteilt ist oder wenn über seinen Einspruch beschieden ist. Auch muss sich das Landgericht Rheinbach nun mit dem Einspruch des Erzbistums gegen die einstweilige Verfügung befassen.

Jedenfalls muss der Ezbischof erkennen, dass es nicht so ganz einfach ist, einen Priester vor der Tür zu setzen und die Gründe dafür der Gemeinde mitzuteilen, dass er sich vielmehr zumindest an einen rechtlichen Geschäftsgang zu halten hat.

Ergänzung 24.9.2008: Münstersche Zeitung: "Jung bleibt ohne Amt" - "Der Rechtsstreit zu einem Teilkonflikt vor dem Amtsgericht Rheinbach wurde mit einem Kostenvergleich bendet, ..."

Es lässt sich aus den Meldungen nicht erkennen, ob sich ein Pfarrer gegen seine Amtsenthebung durch den Erzbischof vor kirchlichen und/oder weltlichen Gerichten wehren kann, und das ist auch wohl ein kompliziertes juristisches Problem. So weit bis jetzt zu erkennen ist, scheint es aber kaum Möglichkeiten zu geben. Der Pfarrer scheint seinem Erzbischf so ziemlich ausgeliefert, die katholische Kirche eine Art von Falle zu sein.

Münstersche Zeitung vom 25.9.2008: Vor dem Verwaltungsgericht Köln wurde eine vorläufige Einigung erzielt. Damiit gilt also der Streit des Pfarers mit dem Erzbistum Köln als "öffentlich-rechtliche Streitigkeit" (§40 Verwaltungsgerichts-ordnung). Der Pfarrer kündigte an, gegen seine Amtsenthebung alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Er sieht also solche Möglichkeiten. Schließlich ist bemerkens-wert, dass das Erzbistum die Suspendierung des Pfareres vom Priesteramt zurücknimmt - allerdings nach Erklärung des Pfarrers, er werde bis zu einer Entscheidung keine Tätigkeiten als Pfarrer mehr ausüben. Es ist erstaunlich, dass das Erzbistum eine Suspendierung vom Priesteramt zurücknimmt.   

16.9.2008, aufgrund einer Meldung der Münsterschen Zeitung: Verhaltensregel für Fluggäste: Wenn der Start einmal, vor allem aber, wenn er zweimal misslingt, müssen die Passagiere Unterschriften sammeln und verlangen, dass eine andere Maschine zur Verfügung gestellt wird. Misslingt der Start einmal und verlangt ein Passagier auszusteigen, so sollte ihm das ermöglicht werden. Andernfalls besteht die Gefahr eines qualvollen Todes.    

13.9.2008, Münstersche Zeitung: Helmut Schmidt beklagt sich über zu wenig Moral bei den heutigen Politikern. Moral?? Mir würde genügen, wenn sie nicht in den Aufsichtsräten sitzen - und einige andere Verzichte auf Unverschämtheiten.

13.9.2008. Ein Foto in der Münsterschen Zeitung vom 13.9.2008: Der Papst von hinten, ganz schlicht, Sarkozy von vorn, den Blick zum Himmel gerichtet, mit mildem Lächeln und geöffneter, ausgestreckter Hand. Er wäre ein telegener Papst. Oder will er zeigen: "Ich kann auch das?" Oder ist er der möchte-gern-Regisseur, der dem Papst seine Rolle vorspielt? Nur blickt dieser in eine andere Richtung. Jedenfalls ist Sarkozy mit seiner mimischen Kunst stets präsent.

etwa 10.9.2008: Der Karikaturist Rulle ist gestorben. Zum erstenmal vernahm ich etwas von ihm, das nicht witzig war. Wer hätte gedacht, dass auch solche Menschen sterben, dass sie Ernst machen können, die man nur aufgrund ihrer Witze kennt? Und nun, da die Folge seiner Karikaturen auf einmal aufgehört hat, erfasse ich: Sein Tod ist wirklich, ist Realität. Es ist kaum falsch zu sagen, er sei mit dem Stift in der Hand, Witze machend, gestorben.

8.9.2008. Ohrenarzt: "Ich wünsche Ihnen viel Freude mit dem neuen Hörgerät." - Ich, mit eingeschaltetem teurem Hörgerät: "Wie bitte?"

Das ist witzig, aber kein Witz, es war wirklich so. Wenn ich mir etwas ausdenke, schreibe ich es im Zweifelsfall dazu. 

15.8.2008 In einem Vorort Münsters, in dem die Wohnungen senkrecht und waagerecht sehr dicht zusammenstehen, wurde eine Frau in ihrer Wohnung monatelang gefoltert. Schwerste Körperschäden bleiben für immer - seelische sowieso. Läuft man dort hilfeschreiend durch das Treppenhaus, reagiert niemand (Münstersche Zeitung 16.8.2008).

Wie viel besser war es doch früher in kleinen Gemeinden, in denen der Seelsorger jeden gut kannte! Anerkannte religiöse Gemeinden und auch andere Gemeinschaften sollten einen Mitarbeiterkreis schaffen, der es ermöglicht, dass jedes Gemeindemitglied wenigstens einem der Mitarbeiter gut bekannt ist. Für diejenigen, die keiner Gemeinschaft angehören, müssten in entsprechender Weise bestimmten Organisationen tätig werden, vielleicht kommunale. Das alles müsste vom Staat, der ja ein sozialer ist, finanziert werden, soweit sich keine Ehrenamtlichen finden.

Es müsste deutlich werden, dass es hierbei nur um das Wohl der Besuchten geht, nicht etwa darum, sie zum Besuch des Gottesdienstes zu veranlassen, ihre christliche Gesinnung oder die Rechtmäßigkeit ihrer Finanzen zu überprüfen.

Damit ließe sich viel Unglück verhindern, wenn auch wohl leider nicht alles. Es ist ja schockierend, was offenbar alles in Münster möglich ist. In vielen andern Städten wird sich noch vielmehr Schlimmes ereignen.

Mitwirkung an der Verhinderung schweren Leidens hat Vorrang vor dem Prinzip der Nicht-Einmischung. Ich mische mich ein, wenn ein Spaziergänger mit seinem Hund Hasen jagt, aber ich habe Hemmungen etwas zu sagen, wenn ich höre, wie Eltern zu Kindern etwas sagen, was geeignet ist, schwere Schäden in ihnen hervorzurufen, oder wenn ich im Gesicht von Nachbarn etwas sehe, das den Verdacht erweckt, dass sie geschlagen wurden. Es sollte bereits in der Schule geübt werden, auf so etwas zu reagieren - es ist nicht einfach. Am besten ist es wohl, sofort zu reagieren - blitzschnell. Das soll man aber erst einmal sein!

6.8.2008. Wir Christen bzw. Post-christen haben zu oft ein schlechtes Gewissen, zu viele Schuld- und Reuegefühle, aber oft zu wenig Unrechtsbewusstsein, d.h.Bewusstsein dafür, wo wir ein Unrecht getan haben, wie wir es wieder gutmachen und künftig verhindern können. Ich denke, das alles sollte mehr eine Sache des Verstandes als der Zerknirschung sein.

5.8.2008. "Allmählich wurde mit offenbar, dass die Linie, die Gut und Böse trennt, nicht zwischen Staaten, nicht zwischen Klassen und Parteien verläuft, sondern quer durch jedes Menschenherz."(Alexander Solschenizyn, kürzlich gestorben, nach der Münsterschen Zeitung vom 5.8.2008). Quer also durch das Herz des schlimmsten Verbrechers und des besten Menschenfreundes! Man wird sich Enntäuscheungen sparen könne über Menschen, die man idealisierte, aber auch niemand als gänzlich verwerflich abstempeln. Irgendwie sind sie ale wie "Du und ich".

5.8.2008. "Fremdes Leid wahrzunehmen und beim eigenen Handeln zu berücksichtigen, ist die unbedingte Voraussetzung aller wirklich gelingenden Friedenspolitik." (Johann Baptist Metz, nach der Münsterschen Zeitung vom 5.8.2008 - Glückwunsch zu seinem 80.!)

Das ist theoretisch nicht neu. Aber machen wir unsere Planungen nicht zum eigenen Vorteil? Ohne mir selbst darüber ganz klar zu sein  dachte ich, ich würde meinen Beitrag für die Welt am besten in der Weise leisten, dass ich möglichst geradeswegs meinen Projekten nachgehe, und ich hatte sogar eine Art schlechten Gewissens mir gegenüber, weil ich meine eignen Belange vernachlässigte. Jetzt weiss ich: Ich brauche kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich fremdes Leid beim eigenen Handeln berücksichtige. Vielleicht erreiche ich dadurch sogar mehr als durch die Arbeit an eigenen Projekten. Trotzdem will ich aufpassen, mich nicht mehr als nötig zu vernachlässigen - es sind immer Kompromisse.

1./5.8.2008. Wenn das Mitglied einer Partei fürchtet, dass die Wahl eines andern Mitglieds der gleichen Partei zu erheblichen Schäden für den Staat führt, dann muss er das sagen dürfen - partei-intern und auch -extern. Solidarität der eigenen Partei gegenüber ist nicht der höchste Wert.

Obwohl ich es bedaure, dass Frau Ypsilanti nicht mehr Stimmen bekam, möchte ich dies sagen (Münstersche Zeitung 1.8.2008).

Verstösst jedoch jemand gegen wesentliche Grundsätze des Partei-programms, so muss er ausgeschlossen werden, da die Partei sonst unglaubwürdig wird.

1.8.2008. In Essen und vielen andern Städten gibt es nahe der Innenstadt Gebiete (sog.Angst-viertel), in denen auch die Polizei nur in einer größeren Gruppe auftreten kann, da sie fürchten muss, beschimpft und tätlich angegriffen zu werden, insbesondere von Ausländern (Münstersche Zeitung 1.8.2008).

Alles Erfolg versprechende sollte getan werden, um sie für deutsches Recht zu gewinnen. Wenn das nicht möglich ist, müssen sie ausgewiesen werden.  

30.7.2008. Bei einem ganz normalen Gemüse-händler zeigten sich Veränderungen, wie sie bei Christus aufgetreten sein sollen bzw. nach der Bibel vermutlich aufgetreten sind. Das wundert mich nicht mehr, seit ich vor 50 Jahren eine psycho-somatische Vorlesung gehört habe. Was mich aber wirklich wundert ist, dass der Mann in seiner Ekstase pötzlich aramäisch sprach, ohne es je gelernt zu haben(Münstersche Zeitung 30.7.2008). Ähnliches habe ich nur von Schliemann gelesen, der Altgriechisch kaum zu lernen brauchte - es war ihm von Anfang an vertraut.

Es mag Beobachtungen geben, die unser gesamtes Weltbild verändern könnten. Fast jeder könnte irgendetwas dazu beitragen. Die Gefahr besteht nur, dass wir uns allzu schnell einen "Reim" auf diese Vorgänge machen.

Man könnte an Zeit-und Orts-sprünge denken. Wer weiß, was für Reisen wir machen?

"Wo warst du dennn eben?" fragt man jemand, der unaufmerksam schien. Wer weiß, wonach man da gefragt hat.

30.7.2008. Die Pumpwerke funktionieren nicht bei Hochwasser, aber das macht nichts, denn auch wenn sie funktionieren würden, könnten sie das Hochwasser nicht aufhalten. Insofern gibt es nichts zu kritisieren, wie die Emschergenossenschaft meint (Münstersche Zeitung 30.9.2008 bezüglich Dortmund-Marten).

Bleibt also nur die Möglichkeit, Häuser auf Stelzen bauen, alles Wichtige ins Obergeschoss schaffen, ein Boot in den Garten stellen und verankern.   

28.7.2008. Die Zahl der Ordnungs-widrigkeiten und Straftaten, auch lebensgefährlicher, die ausländische Diplomaten und ihre Familien-angehörigen in Berlin begehen, steigt und steigt. Nach §170 der Straf-prozess-ordnung ist inländische Straf-verfolgung ausgeschlossen (Münstersche Zeitung 28.7.2008). Sinn dieser Bestimmung ist offenbar, dass ausländische Dipomaten nicht dem deutschen Staat unterstellt werden sollen, da sie ihm ja nicht angehören, sondern als Diplomaten zu ihm gesandt sind. Offensichtlich missbrauchen aber die Diplomaten diese ihre Freiheit.

Nach meiner Auffassung sollten gerade Diplomaten sich mit ihrem Gastland und derem Recht vertraut machen, sich an es halten und als Zeichen ihrer Anerkennung deutschen Rechtes Bußgelder und Strafen akzeptieren.

Da ja aber auch Deutsche (oft grausamem) ausländischem Recht unterwofen werden könnten, so sollten Diplomaten immer die Möglichkeit haben, einer Strafe zu entgehen, indem sie sich für längere Zeit abberufen lassen - ausgenommen Geldstrafen bis zu einem gewissen Betrag. 

Es ist interessant zu erfahren, wie sich Menschen im straffreien Raum verhalten. Offenbar steigt die Anzahl ihrer Vergehen. Strafen sind offenbar insofern nützlich.  

27.7.2008. 300 000 haben gehört, wie Obama an der Berliner Siegessäule redete? Ich hätte gedacht, 300 000 würden eine Rede halten und keiner zuhören wollen.

Auf den Kongressen wird es ja üblich, dass nur Redner kommen (die übrigen sind verärgert, weil sie nicht reden dürfen), und die auch erst, wenn die Minute ihres Referates da ist, und nach ihrer Rede gleich wieder nach Hause fahren. Sie können begründet die These vertreten, dass die Theorie des Solipsmus im wesentlichen richtig ist.

Ein Buch zu schreiben ist leicht, aber Verleger, Käufer und vor allem Leser zu finden schwer, weil es viel schwerer ist ein Buch zu lesen als eins zu schreiben.

Religionsgründer gibt es wie Sand am Meer schon seit jeher. Eine Religion zu gründen ist offenbar leicht und macht auch wohl Spaß, aber Mitglied einer Religions-gemeinschaft zu sein stelle ich mir sehr schwierig und weniger lustig vor - und habe auch noch entsprechende Erinnerungen. Früher wurden Religions-gründer geehrt. Wenn sich heute jemand findet, der Mitglied einer Regionsgemeinschaft ist, so ist es angebracht, ihn zu ehren - wegen seiner Fähigkeit, Widersprüche zu ertragen, seiner Geduld, seiner Fähigkeit zum Zuhören und wegen vieler anderer guter Eigenschaften.

Ja, seit Nietzsche schafft man Werte und konsumiert sie nicht.  

25.und 27.7.2008. Hinsichtlich menschlichen Urins und Kotes sind in Europa im allgemeinen wohl bestimmte hygienische und ästhetische Standards erreicht - abgesehen davon, dass es immer noch Männer gibt, die in Nachbargärten oder im Stehen urinieren und so die Umgebung des Klobeckens bespritzen, und Personen, die sich nach ihren großen Geschäften nicht die Nägel bürsten und nicht die Hände waschen und sich so des versuchten Totschlags mit Hilfe von Coli-Bakterien schuldig machen.

Anders verhält es sich leider hinsichtlich dessen, was aus Nase, Mundhöhle und Rachen kommt und ebenfalls Ekel hervorruft. Ich schreibe nicht gern über dieses ekelhafte Thema, doch habe ich konkreten Anlass mich dafür einzusetzen, dass unsere europäische Gesellschaft auch auf diesem Gebiet gewisse Standards erreicht. 

Es sollte als total out gelten, es mit dem Handrücken abzwischen und dann in die Gegend zu schleudern. Nachfolgende geraten nämlich dadurch in Angst, getroffen zu werden, und auch davor, dass der Täter (wahrscheinlich ein Gewohnheits-Täter) begehrt, ihnen die Hand zu schütteln.

Hochschnüffeln ruft bei der Mitwelt die Befürchtung hervor, dass es irgendwann zur Explosion kommt, und dann wehe!

Es könnte Männer geben, die es als unmännlich empfinden, ein Taschentuch zu benutzen. Ich jedoch denke: "Ein Mann - ein Paket Papiertaschentücher in der Hosentasche." Allein schon deshalb, weil immer wieder Gelegenheiten kommen, mit ihnen aus-zu-helfen, und man sich damit als Mann alter Schule erweisen kann.

Wer merkt, dass er niesen muss, sollte rechtzeitig sein Taschentuch vor die Nase halten. Eine unkontrollierte Totalbefeuchtung der Umgebung ist für die Mitmenschen unerfreulich, selbst dann, wenn sie von Berühmten vollzogen wurde.

Wer hustet, sollte sich immer die Hand vor den Mund halten. Es kann immer etwas heraus gehustet werden und wird es auch wohl immer -in geringen Mengen.

Nach jeder Mahlzeit sollte man sich die Zähne putzen, falls sie nicht gerade durch Säure angegriffen sind, oder sich wenigstens den Mund spülen. Andernfalls werden die Speisereste auf den Briefumschlag - und damit auch wohl auf den Brief - geleckt oder beim Sprechen auf den Partner gespuckt. Man weiß dann nicht, ob man es vom Partner wieder abwischen, sich entschuldigen oder es ignorieren soll. Jedenfalls entsteht eine peinliche, immer wieder auftauchenden Erinnerung.

Besonders Alte haben leicht Mundgeruch. Sie sollten Nahestehende bitten, sie ggf. darauf aufmerksam zu machen, und vor Gesprächen mit Mundwasser gurgeln.  

Gewiss ist es kein Zeichen von Männlichkeit oder Souveränität, in beliebige Richtung zu spucken. Ärgerlich ist auch, in Ausgespucktes zu treten. Wenn man schon ausspuckt, sollte man an den Fahrbahn-Rand spucken, dicht an der Bordstein-Kante. 

Es ist unerfreulich zu sehen, wie dreckige Taschentücher entfaltet werden. Papiertaschentücher kommen aus dem Abfall und werden wieder dazu, man kann ruhig einmal eins zum Abfall tun - man weiß allerdings nicht, ob zum Papier oder zum Restmüll.

Festes kann und sollte aus der Nase herausgekratzt werden (das führt oft auch zu Erfolgs-Erlebnissen), denn sonst fällt es irgendwann heraus. Man sollte aber nicht zu faul sein, sich dazu aufs Klosett zu begeben. Übrigens hat es oft so originelle Fomen, dass man sich daraus weissagen kann, bevor man es ins Klobecken wirft.

Der eigene Nasendreck ist weniger eklig, aber für andre ist er es in erheblichem Maße.

24.und 27.7.2008. Eine Frau sucht mit ihrem Vater unaufgefordert das Reichs-sicherheits-hauptamt auf, das Zentrum des Naziterrors, von Heydrich geleitet, dringt auch bis zu einem Einflußreichen vor und  nimmt ihm das Versprechen ab, sich der Sache ihres Bruders, eines im KZ inhaftierten katholischen Priesters, anzunehmen, dem die Ermordung drohte. Der Vater will nun aufstehen und gehen, sie aber sagt ihm ""bliew sitten". Die beiden bleiben nun sitzen, bis der Beamte im KZ Dachau angerufen und den Auftrag gegeben hatte, ihren Bruder vor der Ermordung zu verschonen (Münstersche Zeitung vom 2.7.2008).

Sie griff wahrlich dem Löwen in den Rachen. Es kann sein, dass der Beamte von so viel Mut beeindruckt war und von seinen gewohnten Verhaltensmustern abwich.

Ich nehme an, dass man einen Aufstand im katholischen Münsterland fürchtete. Aus diesem Grund wurde ja auch der Bischof Graf Galen verschont. Der Beamte wird aber anhand der resoluten und sitzfesten Frau erkannt haben, dass diese Befürchtung keineswegs unbegründet war.

Die Aktion war höchst riskant, zeigt aber, dass die Menschen unter dem Hitler-Regime nicht chancenlos waren.

Die Nazis traten sehr siegegewiss auf, doch glaube ich, dass auch sie Angst hatten, z.B. davor, dass ihnen die Gleichschaltung 1933 misslingen würde. Vielleicht bekamen sie ihren Mund vor Staunen darüber nicht zu, dass sie ihnen so unglaublich schnell und einfach gelang. Fast war es ein Witz, dass dem "böhmischen Gefreiten" aus dem Wiener Asyl, einer Art Hauptmann von Köpenick, ein solcher Streich gelang.

Ängstliche Hunde können angreifen, aber auch den Schwanz einziehen und sich zurückziehen.

Der Priester hatte nie einer Widerstandsbewegung angehört und war auch kein Gegner der Nazis. Er übte nur seine priesterliche Pflicht aus, und als diese darin bestand, polnischen Zwangsarbeitern Aufmerksamkeit zu schenken, kam er ins KZ.

Hätten alle einfach weiter ihre Pflicht auch jenseits der Nazi-Gesetze getan, wären also die Wissenschaftler einfach Wisenschaftler geblieben und hätten nicht Bücher geschrieben wie "100 Physiker gegen Einstein", hätten die Richter weiter Recht gesprochen, auch hinsichtlich der Juden, so hätte Hitler nicht herrschen können.

Der Fehler besteht also nicht nur darin, dass die Deutschen auf einen Mann wie Hitler reinfielen, sondern darin, dass sie ihre menschenrechtlichen Pflichten vergaßen.  

Der Priester feiert heute seinen 95.Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!  

24.7.2008, verändert 25.7.2008. Martin Walser fragt, warum sich die Steuer-hinterzieher nicht von Liechtenstein nach Deutschland bewegen (nach der Münsterschen Zeitung vom 24.7.2008).

So einfach ließe sich das Problem der Steuer-hinter-Ziehung lösen: Steuersätze so weit runter, dass auch die Reichsten Lust kriegen, Steuern zu zahlen, und die schönen Möglichkeiten, die es in Liechtenstein gibt, bei jeder deutschen Dorf-spar-kasse einrichten! "Liechtenstein hier!" Vor dem jeweiligen Gebäude ließe sich dann eine Kulisse mit Burg und Bergen von Lichtensteion errichten.

23.7.2008. Eine empfehlenswerte Aktion, von der ich von einer Freundin hörte: Nicht bei Total oder Shall tanken, dann werden diese beiden Unternehmen, die die größten sind, ihre Preise senken, und die andern müssen nachziehen. Hoffentlich funktioniert es.

23.7.2008. Larbi Quaziz hat seit 120 Jahren keine Pilgerfahrt unternommen. Er tritt sie aber nun an (Münstersche Zeitung von heute). Allmählich wird es ja nun auch Zeit.

22.7.2008 Die Männer des 20.Juli waren keine Ideal-personen, keine Heiligen. Warum sollten auch gerade sie? Aber sie haben getan, was sonst kaum jemand tat, aber eigentlich alle Deutschen hätten tun müssen. Und sie haben es nicht nur getan, sondern auch sehr gut geplant. Ist das nicht genug?

Wichtig zu wissen wäre, warum gerade sie es taten und andere nicht.

22.7.2008. Jäger, Jagdaufseher und zum Jagdschutz berechtige Personen dürfen (und sollen) Katzen verletzen, halbtot oder auch ganz tot schießen, wenn sie als wildernd definiert werden, d.h. dann, wenn sie in einer Entfernung von mehr als 200m vom nächsten Haus angetroffen werden. Der Katzenhalter hat noch Glück, wenn es das schwer verletzte Tier schafft, nach Hause zurückzukehren, aber er muss dann dem Tierarzt einen hohen Betrag überweisen (Münstersche Zeitung 22.7.2008). Hinzu kommt die Gefahr des langwierigen und qualvollen Sterbens in Fallen, die es nach meinen Erkundungen rings um Münster auf Schritt und Tritt gibt - allerdings nicht an den offiziellen Wegen, sondern gut versteckt.

Da Katzen sehr freiheits-liebend und kaum im Haus oder dessen Nähe zu halten sind, gefährdet sie derjenige in starkem Maße (und begeht Tierquälerei), der sie hält und in einem Haus wohnt, von dem es nicht weit bis zur Grenze des besiedelten Gebietes ist.

Problematisch ist auch, dass durch das "Wildern" der Katzen das Schießen zunimmt und damit auch die Gefährdung von Menschen.

Dass Katzen den Nachbarn die Freude an ihren Gärten vergällen, indem sie dort ihre Geschäfte erledigen und den Vögeln nachstellen, ist in weiteres Thema.

Der wahre Katzenfreund stiftet für den Luchs, die Wildkatze oder das Tierheim.

21.7.2008. Aufgrund der Münsterschen Zeitung von heute: Die umstrittene Suche Barack Obamas nach einem repräsentativen Redeplatz in Berlin hat ein Gutes: Wir Deutschen merken, dass es bei uns noch Dinge gibt, die es nicht mehr geben sollte. Die künstlerisch wertlose "Siegessäule" sollte abgerissen werden. Oder, besser noch, umfunktioniert werden: "Zur Erinnerung an die europäischen Opfer der 3 zu unserm tiefsten Bedauern geführten Bismarckkriege."

Man müsste der Siegesgöttin den Lorbeerkranz aus der Hand nehmen: Lorbeer gibt es nicht mehr, Gedenkstätten nur für Opfer, nicht für Angriffstäter.

20.7.2008 Über allen Gipfeln - ist Ruh - über allen Wipfeln - spürest du - kaum einen Hauch. - Warte nur balde, vor der Glotze sitzest du auch.

Das Fernsehen usw.usw. ist ein Segen für den, der gern durch menschenleere Landschaften radelt, ein gewisser Schaden für den, der beim  Radeln gern Menschen sieht.

Es ist nicht schön, dass ich das schöne Gedicht so verunstaltet habe. Aber beim Radeln durch die stille Landschaft fiel es mir ein, und zugleich, daß die Nation mit Fernsehen und Computerspielen befasst ist. So verband sich eben beides - sorry.

 

20.7.2008. Die Herzchirurgen von der bzw. im Umkreis der Univ.Klinik Münster greifen einanader heftig an (Münstersche Zeitung dieser Tage). Ich - als dreimaliger Patient einer benachbarten Univ.klinik - habe es immer schon gesagt: In einem Hochhaus, in dem sich nicht einmal die Fenster öffnen lassen und Luft nur aus langen Schächten kommt, die wer weiß wann gereinigt sind - wenn sie sich überhaupt reinigen lassen - in einem solchen Hochhaus müssen sich ja die Aggressionen aufstauen, bis sie sich mit einem Knall oder auch vielen Knallen entlasten. In Jahrtausenden Kulturgeschichte haben sich die Fenster entwickelt, bis sie schließlich im Dreh-Kipp-Fenster ihre schönste Vollendung fanden - und nun dies.

Aber obwohl mein Zorn auf Architekten oft grenzenlos ist, muss ich sagen, dass dieser nur mitschuldig ist. Ursache ist auch die akademische Struktur, besonders die an Univ.Kliniken: Halbtote, jammernde und zickige Kranke versorgen bis zum Umfallen, dumme Studenten ausbilden und prüfen, verwalten, publizieren, publizieren - da muss man ja durchdrehen.

Ergänzung zur Herzchirurgie 23.7.2008: Stimme aus dem Niemandsland: "Guckt doch mal in die Akten der Anästhesie!" (Münstersche Zeitung von heute). "Ach ja, die Anästhesisten, die sind ja auch immer dabei. Aber sind das nicht die, die nichts wahrnehmen?"

Ergänzung zur Herzchirurgie 24.und 25.7.2008: Eine von der Deutschen Gesellschaft für ... Herz ... chirurgie gegründete Kommission wird mit den betroffenen Chirurgen höchstens kritisch diskutieren, sie aber kaum nach außen hin bloßstellen. Dasselbe gilt für jeden Gutachter. Er müsste fachlich kompetent, also einer der Herzchirurgen sein. Die  aber bilden wohl eine kleine Gruppe, in der jeder jeden kennt und kaum einer den andern bloßstellen würde.

Soll die Angelegenheit (also die schweren erhobenen Vorwürde) wirklich geklärt werden, so müsste sie vor ein berufs-ständisches Ehrengericht oder ein Gericht kommen. Die (leider noch anonymen) Beschuldiger müssten zusammen mit Juristen eine Klage entwerfen und die Beschuldigten sich im Zusammenwirken mit Juristen verteidigen.

Ergänzung zur Herzchirurgie 30.7.2008: Nun hat der - seltene - Fachmann für seltene Krankheiten Hausverbot in der Herzchirurgie. (Münstersche Zeitung 30.7.2008). Obwohl die Angelegenheit für die Betroffenen unangenehm ist, wirkt sie nach außen ulkig: "Seltene Krankheiten haben hier nichts zu suchen, unsere Patienten haben alle normale."

Übrigens ist es sehr verdienstvoll, der Tatsache nachzugehen, dass nicht alle Patienten in das übliche Diagnoseschema passen. Vielleicht passt überhaupt niemand so ganz hinein. Jeder passt mehr oder weniger hinein.

20.7.2008, am 22.7.2008 verändert. Keine Anstellung finden? Dem Staat nicht zur Last fallen wollen? Da macht man sich selbständig. Aber dazu wird man in vielen Fällen Schulden machen müssen. Diese mögen gut kalkuliert sein, aber es mag eine unerwartete Krise kommen, und schon ist der Unternehmer in der Insolvenz.

Es gibt ein neues, für den Schuldner günstigeres Insolvenzrecht. Aber gerade erfahre ich von einer Bekannten Folgendes:

Sechs Jahre hat ein Unternehmer umsonst gearbeitet und geackert, d.h. seine Schulden wurden trotz sparsamer Lebensführung nur noch größer. "Durch die Insolvenz darf er für 7 Jahre nur 950 € seines Verdienstes behalten. Was darüber hinausgeht, wird zur Tilgung der Schulden verwendet. Irgendwie ist er nun auch erleichtert, dass der Albtraum vorbei ist." Ja, aber nun beginnt ein neuer 7jähriger Albtraum.

Vielleicht hatte er gedacht, er könne es durch viel Arbeiten und sparsames Leben schaffen. So war das auch wohl früher mal. Aber betriebswirtschaftliche Kalkulation ist heute vorrangig.

Bei dieser haben ihm Freunde auch geholfen, und es ergab sich, dass er so hohe Einnahmen hätte erzielen müssen, wie er sie als Neugründer eines Gastronomiebetriebes kaum hätte erzielen können. Er gründete dennoch sein Unternehmen "aus Idealismus, seine Ideen umsetzen zu können und aus dem Wunsch heraus, sein eigener Herr zu sein."

Der Fehler lag auch wohl darin, dass er die teure Betriebsberatung nicht in Aspruch nehmen wollte oder auch konnte, die aber doch erforderlich gewesen wäre, um den Betrieb rentabel zu machen.

Ich habe keine Daten über Insolvenzen zur Hand, bin mir aber sicher, dass sie keine Ausnahme, sondern ein wesentlicher Bestand-Teil unseres Wirtschaftslebens und in der Regel mit Not der Betroffenen und ihrer Famlien verbunden sind.

Ich überlege sehr, ob unserer Gesellschaft die richtige ist, zu der ein solches Elend offenbar gehört. Aber: Der Unternehmer trägt das Risiko. Bei den vielen Großunternehmen mit den vielen Filialen muss es sich der einzelne sehr gut überlegen, ob er ein Unternehmen gründen will, das eine Schulden-aufnahme erforderlich macht. Läuft das Unternehmen nicht gut, sollte er nicht zu lange damit warten, es wieder aufzugeben.

Der Gläubiger müsste sehr genau überprüfen, ob zu erwarten ist, dass das geschuldete Geld wieder hereingewirtschaftet wird. Ist er dabei nicht sorgfältig genug und wird das Unternehmen insolvent, so sollte gelten, dass der Gläubiger sein Geld verloren hat, d.h. der Schuldner schuldet es nicht mehr.

Der Gläubiger trägt ohnehin ein Risiko, da er ja vielleicht sein Geld nicht zurückbekommt, auch nicht in den 7 Jahren nach der Insolvenz.

Man könnte meinen, der Gläubiger, also z.B.die Bank, solle sich noch mehr am Risiko beteiligen. Das aber läuft auf die Aktiengesellschaft hinaus: Der Aktionär gibt dem Unternehmen Geld. Wird es insolvent, hat die Aktie keinen Wert mehr, und er hat sein Geld verloren. Dieses Risiko nimmt er aber nur dann auf sich, wenn Aussicht auf einen hohen Gewinn besteht. Aber gerade die Aktiengesellschaft wird ja als Erzfeind von denen angesehen, die eine gerechtere Gesellschaft wollen.

Fazit: Wer sich als Unternehmer verschuldet, muss sehr gut betriebswitschaftlich kalkulieren. Sonst drohen ihm 6 Jahre harte Arbeit bei zunehmenden Schulden und 7 Jahre hart eingeschränkter Verdienst. Ganz vermeiden lassen sich solche Härtefälle sicherlich nicht, denn in jedem Gesellschafts-system gibt es Gewinner und Verlierer.

Schön, wenn es ein wenig Solidarität mit den Verlierern gibt. Das ist wohl der wesentliche Inhalt der Ethik. 

19.7.2008. Münstersche Zeitung von heute: Eine Person wurde wegen Steuer-hinter-ziehung zu 2 Jahren Haft auf Bewährung verurteilt und muss 7,5 Millionen € bezahlen. Da er wahrscheinlich eine Milliarde besitzt, ist dieser Betrag gering-fügig.

Der außerdem beglichene Steuerschaden belief sich auf den gleichen Betrag.

Das Verhältnis ist also 1:1:1. Wer 1 € klaut - und sich erwischen lässt - muss ihn zurückzahlen und 1 € Strafe zahlen.

Nehmen wir einmal an, dass man bei 10mal Steuerhinterziehen 1mal erwischt wird! Dann hat man einen Teil verloren und 9 gewinnen. Die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen beträgt also 9:1. Das ist ein Glücksspiel, das extrem günstig für den Spieler ist. Beim Schwarzfahren muss man, glaube ich, den Preis nachzahlen und das 30 fache an Strafe.

Schreckt eine Strafe ab, die wahrscheinlich zur Bewährung ausgesetzt werden wird? Normalerweise sicherlich. Man will ja nicht als Angeklagter vor Gericht kommen, vorbestraft sein und das Risiko erhöhen, hinter Gitter zu müssen. Anders ist es sicherlich bei denen, denen Steuerhinterziehung als Kavaliers-delikt, wohl gar als Zeichen von cleverness oder als Leistung im Rahmen eines sportlichen Wettkampfes gilt - "Volkssport der Oberschicht" sagte die Anklägerin. In diesem Fall wird die Person, um viele Millionen zu retten, das - geringe ("die Liechtensteiner werden schon aufpassen, dass nicht nochmal Daten geklaut werden") - Risiko auf sich nehmen, erwischt zu werden und eine zur Bewährung ausgesetzte Strafe zu bekommen. Dann allerdings wird die Steuer-hinter-ziehung so risikoreich, dass man die Person schon als süchtig bezeichnen muss, die sie dann immer noch betreibt. Sie muss dann wirklich verdammt gut aufpassen.

Müsste man schon dann, wenn man zum ersten Mal erwischt wird, für 2 Jahre ins Gefängnis - wäre also eine Strafaussetzung zur Bewährung nicht zu erwarten - , so würden die kühlen Risikoberechner wohl kaum noch Steuern hinterziehen, und nur die Unvernünftigen und diejenigen, die sich in großer Not befänden, täten es.

So ist die zur Bewährung ausgesetzte Strafe für den einen ein schweres Übel, für den andern ("ich muss ja nicht in den Knast, werde in der Bewährungs-zeit keine Straftaten begehen und vorbestraft zu sein stört mich nicht, da ich ohnehin wegen des geringen Verdienstes kein Beamter werden will") überhaupt nichts, also überhaupt keine Strafe. Letzterer wird sich die Dinge so zurechtlegen: "Steuerhinterziehung ist straffrei - Bewährungs-strafe ist ja nicht ernstzunehmen. Erst wenn man sie nach verhängter Bewährungsstrafe begeht, wird sie strafbar."

Vor verhängter Bewährungsstrafe kann man also unbekümmert (wenn man die Bewährungsstrafe riskiert) Steuern hinterziehen, danach riskiert man allerdings, in den Knast zu kommen (was ja wohl nur die wollen, denen es extrem schlecht geht).

Die Bewährungsstrafe wirkt bessernd nur auf diejenigen, über die sie verhängt ist. 

18.7.2008: Ein (es gibt auch andere!) deutscher Philosophie-Professor, Spezialist für Ethik, verhielt sich vor einigen Tagen seiner Gastgeberin gegenüber, die für ihre Gäste ihre Schätze hervorholte, die ihr lieb und mit lieben Erinnerungen verbunden waren, unsensibel, gefühllos, gleichgültig, achtungslos, abfällig, undankbar und auch gemein. Er meinte es nicht böse, es war seine schnodderige Art, die witzig wirken soll.

Er kann über Ethik gute Vorträge halten, doch wirkt sie sich in seinem Leben nur höchst begrenzt aus. Was nützt eine solche theoretische Ethik? Eigentlich gar nichts.

Ob es auch wohl in der Ethik das Postulat gibt, einer Person Rückmeldungen  zu geben, wo es erforderlich ist, und die erhaltenen Rückmeldungen als Wahrnehmungen des Rückmelders ernst zu nehmen?

Die Höflichkeit gebietet, den andern nicht zu kritisieren, sondern zu schweigen. Ich denke, man sollte Menschen auf Schritt und Tritt darauf aufmerksam machen, wie ihr Verhalten bei andern ankommt - ihnen ihre Unarten nicht einfach durchgehen lassen. Zum "Oberlehrer" wird man erst dann, wen man das in übertriebener Weise tut.

Ich muss mir aber auch selbst einen Vorwurf machen, wie ich gestern über Religion geschrieben habe. Ein Mensch findet in seiner Religion sein Kostbarstes, und das hat zu respektieren, wer über Religion redet. Trotzdem stehe ich zu dem, was ich gestern geschrieben habe.    

18.7.2008. Der Polizei werde ich künftig nur Diebstähle im Wert von über 300 bis 500 Euro melden.

Bisher musste ich, um Anzeige wegen Diebstahls zu erstatten, von Münster-Wolbeck nach Münster-Hiltrup radeln, was lästig war. Nun fand ich heraus, man könne auch über das Internet Anzeige erstatten. Also tat ich es und beschrieb sehr genau, wie mir mein (bereits sehr altes, wohl ohne finanziellen Wert) Rad abhanden gekommen war.

4 Tage später erhielt ich eine Vorladung zwecks Vernehmung als Zeuge, d.h. als Bestohlener, die in Ahlen 10 Tage nach dem Diebstahl erfolgen sollte. Auf meine telefonische Anfrage wurde mir mitgeteilt, die Angelegenheit könne nicht telefonisch, schriftlich oder per E-Mail erledigt werden. Also fuhr ich nach Ahlen, das von meinem Wohnsitz aus sehr umständlich und langwierig zu erreichen ist, gleich, ob man Privatauto, Bus oder Bahn benutzt. Hier erzählte ich dem Kommissar alles nochmal, aber nach 10 Tagen konnte ich es nicht mehr so genau wie gleich nach der Tat, als ich den Bericht per Internet übermittelt hatte. Auch hatte ich die Landkarte nicht mitgenommen, so dass ich den Tatort nicht so genau lokalisieren konnte wie damals. Das, was der Kommissar während meines Berichtes eingetippt hatt, wich ein wenig von dem ab, was ich gesagt hatte. Ich korrigierte es sodann. Auch musste ich nach einigen Angaben hinzufügen: "Es könnte aber auch anders gewesen sein." Das hörte der Kommissar offenbar nicht so gern und sagte: "Nun bleiben Sie doch dabei!"

Ich hatte mich schon gefreut, weil auf der Vorladung stand, ich würde als Zeuge Geld bekommen. Als ich den Kommissar darauf ansprach, sagte er, Geld bekäme ich nicht. Ich: "Aber hier steht es doch!" Er: "Ach ja, da müssen Sie sich wohl an die Stelle wenden, die Ihnen die Vorladung ausgestellt hat." Die Stelle war er aber selbst. Ich hätte wohl sagen müssen: "Dann wende ich mich hiermit an Sie", aber dazu reichte meine Intelligenz offenbar augenblicklich nicht. Nach längerer Zeit ging dann aber doch noch ein lächerlich kleiner Betrag auf meinem Konto ein.

Schließlich erhielt ich von der Staatsanwaltschaft Münster das zu erwartende Schreiben, in dem stand, der Täter sei nicht zu ermitteln.

Ich denke, die Polizei könnte in Bagatellfällen ihr Verfahren vereinfachen.

Sie ist aber nicht immer so umständlich. Nach einem Fast-Einbruch erschien sie alsbald bei uns und arbeitete freundlich und gewissenhaft.

18.7.2008. Ich hoffe, ich komme immer Menschen zu Hilfe, wenn sie Hilfe brauchen. Kleineres Unrecht (rauchen oder motorisiert fahren, wo es verboten ist) würde ich aber nun - nach bekannt gewordenen Gewalttätigkeiten - lieber ertragen als mich zu wehren, den Zorn der Täter auf mich zu ziehen und Schädelbrüche zu erleiden.

Wachleute sollte aufpassen.

Auch wenn Strafen drohen, wird Unrecht begangen, aber wenn sie nicht drohen, wird es noch viel mehr begangen.

17.7.2008. Ich hörte von einer Person, die sich ihr Haus in wunderbarer Hanglage am Altarm eines Flusses im Sinn der klassischen Moderne umbauen ließ und entsprechend einrichtete. Als alles vollendet war, legte sie sich in das neue Bett und starb sogleich. Schade, aber ich würde sagen, es war ein glücklicher Tod, denn wer erlebt schon, dass alles vollendet ist? Und die Person starb, bevor sie erkannte und sich darüber ärgerte, dass doch nicht alles vollendet war.

17.7.2008. Oft scheint zu zerkrümeln, was ich in Händen zu halten glaube, und sich in immer kleiner werdende Teilchen aufzulösen. Das gilt sicherlich für Religion. Es gibt unzählige Gemeinschaften, die sich christlich nennen, und wenn jemand sie alle erforscht haben sollte, sind schon viele neue hinzugekommen. Offenbar kann man sie nicht so schnell erfassen, wie sie sich bilden.

Wer vermöchte zu beurteilen, ob die jeweilige Gemeinschaft christlich ist oder sich nur so nennt? Gibt es überhaupt etwas, was allen Gemeinschaften gemeinsam ist, die sich christlich nennen? Und innerhalb der jeweiligen Gemeinschaft gibt es viel Verschiedenes. 

Sagt jemand, er sei Christ, so würde ich ihn fragen, was an ihm ihn zu der Annahme veranlasst, er sei Christ, bzw. welche Auswirkungen es auf ihn, auf sein Leben, sein Verhalten, seine Umwelt hat, worin es sich zeigt, woran zu erkennen ist, dass er Christ ist, was er im Rahmen seines Christseins anstrebt. Was hat sich in seinem Leben verändert, seit er Christ ist? Was in seinem Leben ist anders als bei denen, die er nicht für Christen hält? Jede Antwort wäre dann ein Ergebnis, das nicht zerkrümelt.

Das Individuum ist also das Teilchen, das nicht zerkrümelt, wenn Religion zerkrümelt, obwohl sich auch das Individuum immer weiter in Komplexe auflösen lässt - Psychoanalyse. Individuen mit ähnlichen Verhaltensweisen ließen sich zu einer Art Typ zusammenfassen, und ein solcher Typ kommt zustande, wenn die Zugehörigkeit zu einer bestimmten religiösen Gemeinschaft die Mitglieder in starker und ähnlicher Weise prägt.

Meist handelt es sich aber wohl nur um Zuschreibungen: Den Mitgliedern der jeweiligen religiösen Gemeinschaft werden bestimmten Eigenschaften zugeschrieben.

Religion hat wohl immer 4 Seiten:

- Riten,

- Organisation,

- etwas, was den Menschen gesagt werden soll (und diese dann glauben sollen oder dürfen) - durch Schriften,die anzuerkennen die Mitglieder beschlossen haben, theologische Abhandlungen und Reden, bei denen es zu unzähligen Widersprüchen kommt, wobei sich der eine mehr an der einen, der andere an der andern orientiert

- und Erlebens- und Verhaltensweisen der Mitglieder der jeweigen Gemeinschaft. Sollte es bei diesen zu Gemeinsamkeiten (Typen)kommen, so können diese durch viele andere Faktoren als durch die gemeinsame Mitgliedschaft entstanden sein.

Das Entsprechende gilt wohl für alle Religionen sowie politische und weltanschauliche Gemeinschaften.

Wenn einer eine solche oder seine Zugehörigkeit zu einer solchen angibt, würde ich genau nachfragen, was er damit meint, aber auch wieder nicht so genau, dass die Antwort zerkrümelt.

15.7.2008. Bei der Gründung der Mittel-Meerunion tauchten auch die deutsche Bundeskanzlerin und der deutsche Außenminister auf (kürzlich in der Münsterschen Zeitung).

Seit Shakespeare weiß man, das Böhmen am Mittelmeer liegt. Aber nun auch Deutschland? Sylt und Rügen wohl nicht gerade, aber wenn man sich die Entfernung zwischen München und Venedig auf dem Globus ansieht, erkennt man, dass sie nicht der Rede wert ist. Man sollte die Dinge nicht zu eng sehen und es erfreut zur Kenntnis nehmen, dass Deutschland am Mittelmeer liegt. Dessen Strand fehlte uns schon lange.

15.7.2008. Nach der Münsterschen Zeitung meint irgendein Promi, bei allen ihm bekannten Frauen "Zickengene" entdeckt zu haben - aufgrund des Verhaltens. In der Tat, man findet sie bei allen über kurz oder lang. Und bei allen Männern gibt es Geisbocksgene, die aber nicht von ihnen selbst, sondern nur von Frauen wahrgenommen werden.

15.7.2008. "Die Sonne befindet sich in einem bestimmten Tierkreiszeichen" - das ist doch, so weiß man seit Kopernikus, dadurch verursacht, dass sich die Erde auf einem bestimmten Punkt ihrer Bahn um die Sonne befindet. Das aber wirkt ich im wesentlichen darin aus, dass sich die Bewohner des nördlichen und südlichen Teils der Erdkugel in einer bestimmten Jahreszeit befinden.

Ich vermute - und glaube auch, so etwas gelesen oder gehört zu haben -, dass sich die Jahreszeit, in der ein Lebewesen geboren wird, auf dessen Entwicklung auswirkt. Wer in der Kälte und Dunkelheit des Winters geboren wird, mag sich anders entwickeln als der im Sommer Geborene. So mag das Geburtsdatum, an dem die Sonne in einem bestimmten Tierkreiszeichen steht, die Entwicklung beeinflussen. Außerdem hat selbstverständlich die jeweilige Jahreszeit, zu der sich die Sonne in einem bestimmten Tierkreiszeichen befindet, Einfluss auf das jeweilige Lebewesen. Um das zu wissen, braucht man kein Astrologe zu sein. Insofern hat die Astrologie einen wahren Kern.

Ich erkenne aber nichts, das dafür spricht, dass die Konstellation der Planeten einen Einfluss auf das menschliche Schicksal hat.

Sobald Menschen erkannten, dass für das Weltall allgemeine Gesetze gelten, nach denen sich auch irdische Vorgängen vollziehen, haben sie wahrscheinlich geglaubt, auch das menschliche Leben vollziehe sich nach diesen Gesetzen - und sie schufen die Astrologie.

Wer heute nach den Determinanten menschlichen Schicksals sucht, wird Physiologie, Psychologie, Soziologie und vielleicht auch Religionswissenschaft heranziehen, die Astronomie aber wohl kaum.

15.7.2008. Es gibt eine Art Postulat, dass alles in Ordnung sein sollte - alles an seinem Platz, alles instandgesetzt, alles erledigt, alles geklärt, die menschlichen Beziehungen unbelastet, alle Pflichten erfüllt, für alles vorgesorgt, die Person gesund, ihren Lebensunterhalt in befriedigendem Maße sich selbst verschaffend. Alles okay sozusagen. Soweit wir Menschen diesem Postulat nicht entsprechen, geraten wir unter Druck, in Angst, Wut, Trauer, Schuldgefühle.

Ich habe immer das Gefühl, dass bei meinen Nachbarn, Kollegen und Verwandten in dieser Hisicht alles ordentlicher ist als bei mir, dass sie im Gegensatz zu mir ordentliche Menschen sind. Im gewissen Sinne bin ich auch unordentlicher - es gibt Nachbarn, die mir das ohne weiteres bestätigen würden.

Aber es ist wohl menschliches Schicksal, dass sehr vieles nicht so ist, wie es sein sollte. Wir müssen damit leben, so gut es geht, immer im Bemühen, alles nach Kräften ordentlich zu machen, aber beruhigt in der Unordnung - zumindest möglicht wenig beunruhigt, denn unruhig macht es einen ja immer, wenn nicht alles in Ordnung ist.

14.7.2008. Immer wieder hört man, der Monotheismus verleite zu Kriegen und liefere den Vorwand, gegen Ungläubige zu kämpfen. Aber wie viele Kriege haben die Griechen und Römer geführt, bevor sie Monotheisten wurden! Ich glaube, der Monotheismus ist insofern gefährlich, als er dazu verleitet, Gottvertrauen an die Stelle des Handelns zu setzen: "Der einzige, allmächtige Gott wird es schon besorgen." Das geschieht vor allem dann, wenn Gott, allgmeine Vernunft und Obrigkeit mit einander assoziiert werden: "Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand."

So könnte mancher gedacht haben: "Wenn Hitler Kanzler wird und von den Kirchen und den Verbänden der deutschen Eliten - von allen Sachverständigen - akzepiert wird, dann wird es nicht im Sinne des Allmächtigen, im Sinne der letztlich die Welt regierenden Vernunft sein, dass er Deutschland und seine Nachbarn ins Verderben führt." 

14.7.2008. Reisender: "Herr Schaffner, der Zug ist entgleist." - Schaffner: "Macht nichts, haben wir schon oft erlebt" - geht ruhig weiter.

Glücklicher Weise vertraute der Reisende nicht nur auf Gott und den Zugbegleiter, sondern zog die Not-bremse.

Ungefähr so muss es gewesen sein nach einer Meldung der Münsterschen Zeitung von heute.

Inzwischen hat die Deutsche Bahn weder Mühen noch Kosten gescheut, um solchen Vorfällen vorzubeugen.

Bei den extremen Belastungen durch die Hochgeschwindigkeitszüge wird das Eisen irgendwann brechen, und man scheint nicht genau zu wissen, wann das geschieht.

Eisen kommt einem so sicher vor.

14.7.2008: Eigenartig und unfassbar: Der gewohnte, vertraute, selbstverständliche und scheinbar so sichere Tageslauf: Auf einmal soll Schluss mit ihm sein, durch Krankheit, Eintritt eines Körperschadens, einer Katastrophe oder des Todes. Die vielen angefangenen Projekte: Auf einmal bleibt alles liegen. Der Haushalt, das Reich der Person, wird sich auflösen, die Person irgendwann vergessen sein. Die so feste Realität, die Wirklichkeit - für den Toten ist sie nicht mehr wirklich, nur ein beendeter Traum.

Man krabbelt pausenlos wie ein Käfer und bleibt auf einmal liegen. Das wars dann.

Schmerzen, Probleme, Druck, Belastungen - alles hört für die Person für immer auf. Nur kann sie es nicht mehr genießen. 

 

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Prof. Dr. Hans Dietrich Loewer | HD@Loewer-Muenster.de