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25.12.2011. Ist die deutsche Regierung eine Lobby der Reichen? Hoffentlich nicht. Es ist nicht gerade eine feine Sitte. allzu viel von Freunden anzunehmen, aber schlimmer noch: Wer sich von reichen Freunden immer wieder reich hat beschenken lassen, wird kaum Gesetze machen, die Reichtum begrenzen. Wenn es nötig ist, solche Gesetze zu machen, gerät der Beschenkte in ein moralische Dilemma: Es wäre undankbar, seine Wohltäter zu schädigen. Aber es könnte auch rücksichtslos den Armen gegenüber sein, wenn er solche Gesetz nicht einbrächte.

Der ehemalige Ministerpräsident von Niedersachen wird intelligent genug gewesen sein um zu wissen, dass er - theoretisch - in ein solches Dilemma geraten kann. Er wird sich aber sicher sein, auf der Seite der Reichen zu stehen: "Ich kann mich ruhig von ihnen beschenken lassen, ich werde mich schon nicht als undankbar erweisen."

Wer soziale Gerechtigkeit will, wird überzeugt sein, dass Reichtum - zumindest das nicht nachhaltig investierte, das nicht für Krisenzeiten zurückgelegte Vermögen - von irgendeiner Grenze an nicht mehr rechtens ist, und er wird sich von reichen Freunden nicht allzu reich beschenken lassen. Je mehr er das doch tut, desto mehr schlägt er sich auf die Seite der Reichen, und desto schwieriger wird es für ihn, für die Gesamtbevölkerung zu sorgen.

Der Skandal besteht nicht nur darin, dass wir Deutschen einen Lobbyisten der Reichen als Bundespräsident haben, sondern vor allem darin, dass führende Politiker ihn zu halten suchen.

Ein Staatspräsident ist ein Mensch wie alle andern, aber Repräsentant seines Staates und Vorbild. Wie viele Nachahmungstäter würde es - wenn sich unser Bundespräsident halten kann - unter den Politikern geben, die sich von reichen Freunden reich beschenken lassen und von denen dann kaum noch Reformeifer zugunsten sozialer Gerechtigkeit zu erwarten ist.

Das Ansehen Deutschlands leidet unter den vielen Rücktritten, vor allem unter denen, die nötig waren. Das heisst nein  - es leidet nicht unter den Rücktritten, sondern darunter, dass es zwingende Gründe für sie gab. Dass der Rücktritt dann auch erfolgte, ist ein Zeichen dafür, dass unser Staat doch noch in Ordnung ist. Und wie sehr würde das Ansehen Deutschlands  leiden, wenn der jetzige Bundespräsident gehalten wird! Dann nämlich gäbe es Gründe (oder noch mehr Gründe) für die Annahme, dass uinsere jetzige Regierung eine Lobby der Reichen ist.

2.4.2011. Deutschland - das sind vor allem die Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Ihre Religion ist Privatsache, gehört nicht zum Staat, also nicht zu Deutschland. Aber jede Religion, auch die verrückteste, vielleicht nur von einem einzigen ausgeübte, gehört zur Person, also auch zum Staat, der für den Schutz der Religionsfreiheit zuständig ist. Also gehört jede Religion, zu der sich ein Deutscher bekennt, oder keine Religion zu Deutschland.

Meinetwegen kann auch eine Moschee in jedem Dorf stehen, aber sie sollte von einem der Architekten entworfen sein, die so schön schräg bauen - man wird sie dann ohnehin von außen kaum von einer christlichen Kirche unterscheiden können. Hauptsache, es wird nicht historisierend gebaut, wodurch in Deutschland im 19.Jahrhundert die Landschaft verschandelt wurde.

2.4.2011. A propos Deutsche Bahn und andere Schienen-nutzer: So viel wird über einen neuen Bahnhof in Münster beratschlagt! Aber der jetzige genügt allen meinen Erwartungen. Ich erwarte nur, dass ich abfahren und ankommen kann. Wichtiger wäre, dass es Lokführer gibt, die nicht streiken und nicht schon abfahren, während das Vorderrad schon im Wagen und das Hinterrad noch auf dem Bahnsteig ist, wie ich das zweimal erleben musste, und vor allem, dass an jedem Fenster ein schwerer Hammer angebracht ist, sodass man rauskommt, wenn es es brenzlich wird, auch, dass jemand dafür sorgt, dass die Türen nicht mit Gepäck vollgestellt werden. Wenn man sich freut, das Fahrradabteil gerade noch erreicht zu haben, kann das eine üble Überraschung sein. Wir brauchen Schaffner, die in solchen Fällen nicht nur mit den Achseln zucken, wie ich das erlebte.

10.12.2008. Die Hersteller von "Kollisions-schutz-geräten", der Bordkollisions-Schutzsysteme (ACAS) für Flugzeuge scheinen davon auszugehen, dass die Piloten den Anweisungen unbedingt folgen, die diese Geräte geben, während sich die Piloten als Personen verstehen, die selbst verantwortlich sind und selbst entscheiden. Die Hersteller der Geräte sehen die Sicherheit gefährdet, da die Anweisungen nicht immer befolgt werden, die die Geräte geben, während die Piloten die Sicherheit gefährdet sehen, da versucht wird, ihnen Entscheidungen abzunehmen. Die Geräte sind gut, die Piloten sind gut (zumindest hoffe ich beides), aber die Koordination von beiden scheint schlecht zu sein, und dadurch kommt es zu erheblichen Gefahren (Münstersche Zeitung 10.12.2008 und auch schon lange davor). Es müsste ermöglicht werden, dass Automatik und Piloten reibungslos - sozusagen Hand in Hand - zusammenarbeiten.

6.12.2008.

Über Kaiser Wilhelm II von Deutschland werden sehr unterschiedliche Bücher veröffentlicht.

Ich glaube, es ist bei allen Menschen gleich: Mal sagen bzw. tun sie etwas Vernünftiges, mal etwas Unvernünftiges, mal etwas Reifes, mal etwas Unreifes.

Immer wieder zeigen sich bei Personen, die als vorbildhaft gelten, sehr unliebsame Verhaltensweisen, und immer wieder bei den schrecklichsten Massenmödren, den nun schon berühmten "netten Kerlen", liebenswerte Züge.

Ich denke, man sollte es lieber ganz lassen, Hochschulen nach bestimmten Personen zu benennen, aber auch, Massenmörder mit schwarzer Tusche zu zeichnen.

Alle Menschen stecken voller Widersprüche. Wer kennt nicht, dass er nach dem Arztbesuch voller guter Vorsätze ist, die er dann nur höchst unvollständig realisiert? Gerade will ein gewisser Changiz Mohiyeddini ein Symposium zum Thema "Intentions-Verhaltens-Lücke" im Bereich der Gesundheitspsychologie organisieren. Viel Erfolg beim Schließen der Lücke!

Ich denke, die Unterschiede sind nur quantitativ: Der eine reiht eine Unvernünftigkeit an die andere und findet auch mal etwas Vernünftiges wie eine Stecknadel im Heuhaufen, der andere ist meist vernünftig, hat aber schon mal einen "blackout". Dazwischen kommt alles Mögliche vor.

Welches sind die Bedingungen für vernünftiges, welche die für unvernünftiges Verhalten?

5.12.2008.

Hitler war für J.H. gut, ein netter Kerl, vielleicht sogar ein Freund.

Wenn ein sehr enger Freund von mir einen Mord begangen hätte, würde ich ihm wahrscheinlich helfen, die Spuren zu verwischen. Wenn er mit Tabak handelt und so mitschuldig ist am qualvollen Tod sehr vieler, würde ich darüber hinwegsehen.

Einerseits also: Wir sollten uns an die eigene Nase fassen und nicht den armen J.H. verdammen.

Andrerseits aber: Wenn J.H. gesagt hätte: "Mein lieber Freund Adolf, wir müssen mal ein ernstes Wort miteinander reden .... ", dann hätte Hitler vielleicht gesagt: "Wenn nun schon die volkstümlichen Operettenbuffos anfangen, ernste Worte mit mir zu reden, dann gibt es vielleicht doch etwas, was ich nicht richtig mache." Ja, hätte, hätte!

So ähnlich war das wohl auch mit Winifred Wagner: Hitler war ihr Freund, und sie war ihm, der eine gute Freundin wahrlich brauchte, eine gute Freundin. Sie verstand nicht, was das mit Auschwitz zu tun haben sollte.

Um weiter zu phantasieren: Johannes Heesters und Winifred Wagner, Operette und Oper, zusammen hätten Chancen gehabt, Hitler zu korrigieren - Chancen.

Heesters würde aber wohl lachen, wenn man ihm sagen würde, er hätte Hitler korrigieren können: "Ich bin doch nur in der Operette ein Held."

6.12.2008: Ich glaube nicht, dass es irgendjemanden gab, gibt oder geben wird, der Hitler, Goebbels oder Himmler mochte.

Menschen, die niemand mag, finden sich zusammen. Anstatt sich zu überlegen, was sie tun können, um gemocht zu werden, denken sie sich verrückte Ideologien aus, und nun mag sie erst recht keiner - aber sie finden weitere Anhänger.

Ich würde mich nicht mit einem Faschisten befreunden wollen, aber genau das ist ja das Problem, dass sich keiner mit einem von ihnen befreunden mag und will.

Faschismus ist eine Reaktion auf das, was an Menschen versäumt wurde.

Möglich ist wohl nur zu sagen: "Du bist ein netter Kerl, aber was du mir da erzählst, kannst du nicht begründen - und die Politik, die du machst, ist ganz schlimm." Und da wären wir wieder bei dem netten Kerl. Nun setze ich auch schon bald voraus, dass Hitler ein netter Kerl war - netter Kerl, aber ...

3.12.2008. "Die Sprache in der Bundesrepublik ist Deutsch." - Das ist einer der besten Witze seit langem. Von Tag zu Tag wird der Anteil an englischsprachigen E-mails, die ich von deutschen Fachverbäbnden erhalte, und an englischsprachigen Veröffentlichungen höher. Das ist auch gut so, da es wichtig ist, englischsprachige Experten hinzuzuziehen und auf den englischsprachigen Markt zu kommen.

Die Sprache der Pfleger ist polnisch und wird und soll es auch bleiben. Soll man die von Heimweh geplagten nötigen, das deutschsprachige Fernsehen zu hören, um Deutsch zu lernen, oder soll man ihnen ermöglichen, das polnischsprachige zu hören, damit sie wenigstens etwas Heimatliches in der schrecklichen Fremde haben, deren Sprache sie - trotz einiger Deutschkurse - nicht verstehen?

"Die Sprache in der Bundesrepublik ist mancherlei" - das soll man ins Grundgesetz schreiben für die, die es noch nicht gemerkt haben. Aber ernsthaft: Wenn man meint man müsse es, kann man ja reinschreiben, die Amtssprache sei Deutsch.

Natürlich wäre es jammerschade, wenn Deutsch ausstirbt, aber es soll ja bedeutende Leute geben, die ihre Gedanken und Gefühle in dem zugegebenermaßen mehr vulgären Englisch ganz gut ausgedrückt haben.

Da nun glücklicherweise auch unsere Hauptschüler Englich lernen, bin ich dafür, dass Personen, die in Deutschland arbeiten wollen, Deutsch- oder Englischkenntnisse nachweisen müssen - so viele, dass es reicht, dass sie ihrer Tätigkeit einigermaßen nachgehen und sich im Lande einigermaßen orientieren können.

3.12.2008. Ich bin schon lange dafür, dass man nur Roboter gegen-einander kämpfen lässt. Mich interessiert nicht, ob man sie auf Ethik programmieren kann, sondern nur, ob man sie darauf programmieren kann, dass sie nur auf ihresgleichen schießen. Aber im Ernst: Für die Polizei sind Roboter nützlich. Und für das Militär natürlich auch. Die Kontrolle durch Menschen ist nicht zu ersetzen. Wer weiß, was für eine verrückte Ethik man ihnen sonst einprogrammiert.

3.11.2008. Zur gegenwärtigen Finanzkrise: Gerade hatte ich mich gefreut, dass aufgrund der Finanzkrise weniger Autos und Straßen hergestellt werden, da kam die Nachricht, dass gerade hierfür staatliche Gelder zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Krise sollte - so meine ich - den Anstoß dazu geben, dass sich mehr Menschen pflegerischen Berufen zuwenden, und die Meschen  sollten mehr Geld für Pflege ausgeben.

Das Vorhaben von Sarkozy, internationale Regeln für Finanzen zu schaffen, ist sehr zu begrüßen. Es scheint allzu viele Länder mit Schlupflochcharakter zu geben. 

28.10.2008. Wenn die Stadt Münster ihre Busfenster doch nur mit Reklame zuklebt, dann soll sie doch gleich fensterlose Busse herstellen lassen. Dann kann jeder erkennen, dass die Stadt Münster arm ist, und/oder dass sie meint, Münster sei nicht sehenswert und/oder die Insassen seien es nicht wert, Münster zu sehen.

Eine Leserin, die nicht genannt werden möchte, hat mich noch auf eine weitere Möglichkeit aufmerksam gemacht: Die Entscheidungsträger der Stadt haben keine Bock darauf, die Businsassen zu sehen: "So schön sind sie nicht - zukleben!"

Die Businsassen gehören eher zu den Ärmeren, die Insassen einer Musikhalle, die die Stadt Münster bauen wollte, eher zu den Reicheren.

Ich erlebe es als eine Ohrfeige, wenn mir die Aussicht zugeklebt wird. Wer dagegen vorgeht, verdient den Bundesverdienstorden und/oder den Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Münster. Leider scheint es nur einen einzigen Bürger in Münster zu geben der sich in dieser Hinsicht verdient macht, aber ihm wird es schlecht gelohnt.

Auch ich würde mich an Protestaktionen in Bussen beteiligen - wenn ich nicht jeweils möglichst schnell ans Ziel gelangen wollte - um noch schlimmere Ohrfeigen abzuwehren, die Kommune und Land verteilen wollen.     

26.10.2008. Wie aus Zeitungsberichten hervorgeht und wie mir über ein Krankenhaus in Münster berichtet wurde, ist das Personal in deutschen Krankenhäusern erheblich überfordert. Gestank schon, wenn man auf die internistische Abteilung kommt. Einer schlurft über den Flur, hält sich die Hände vor seine Körperöffnungen, kann aber nicht verhindern, dass er eine Spur nach sich zieht. Es kann nicht dafür gesorgt werden, dass die Medikamente in den richtigen Abständen zu den Mahlzeiten eingenommen werden, deshalb wirken sie nicht, und die Demenz verschlimmert sich erheblich. Die Pfleger tun ihr Mögliches, aber sie sind einfach zu wenig.

Das Geld, das für die Kranken ausgegeben wird, ist für die Krankenkassen und auch wohl den Staat sehr viel, aber es ist viel zu wenig. Ich würde lieber bescheidener leben und dafür nicht in eine solche Katastrophe geraten, wenn ich krank bin.

26.10.2008. Im Zeit-Magazin vom 9.10.2008 sind 100 Aussagen ausgewählt, die die Redakteure schon so oft gehört haben, dass sie annehmen, sie spiegeln die Meinung der Mehrheit wider. Ich habe unter diesen Aussagen einige Gedanken gefunden, bei denen es mir vorkam, sie seien nur die meinen. "Sie glauben wohl, Sie sind was Besonderes! Pustekuchen."

Ich wünsche mir ein Programm, das bestimmte Sätze, die ich geschrieben habe, rosa unterstreicht: "Banal, weiss jeder, stimmt jeder zu." Es würde dann sicherlich manche Überrsaschungen geben.

Auch soll im Gehirn schon etwas erkennbar sein, bevor es getan bzw. gesprochen wird. Dann müsste die Person über Knopf im Ohr hören: "Pass auf, gleich sagst du was Banales."

Aber die Methode wäre problematisch. Wer immer nur Originelles sagt, würde nicht verstanden. Die Hörer würden sich nicht verstanden fühlen.

Auch kommt es sehr darauf an, wer etwas Banales sagt. Dem Dalai-Lama würde man eine Banalität eher durchgehen lassen als dem armen Horst Köhler.

Wie könnte ein Origineller einen Wahlkampf gewinnen? Bei letzterem halten die Politiker (oder ihre Berater) Karten in Händen. Auf jeder steht eine Banalität. Die Kunst liegt darin, im jeweiligen Augenblick die richtige Karte auszuspielen: Der eine spielt die Karte der sozialen Gerechtigkeit aus, der andere: "Wir verteilen den Wohlstand nicht, wir schaffen ihn." Goldrichtig, der Stich gehört letzterem.  

30.9.und 26.10.2008. Manchmal phantasiere ich, es komme einer herein und erkläre mir mit ein paar Worten, was es mit der Welt auf sich hat, verschaffe mir den Durchblick, den ich bisher noch nicht hatte, und kläre mich über das auf, was mir bisher verborgen, aber so naheliegend war. Mit einem markanten "Aha" würde ich dann antworten.

Ein Kind mag von seinem Vater oder Großvater erwarten, dass er ihm eine solche Aufklärung gibt.

Der Versuch, ein solches letztes Aha-Erlebnis zu gewinnen, ist aussichtlos.

Solche Aufschlüsse können wohl nur die Religionen liefern. Ihre Antworten erscheinen zunächst einfach, aber je ernster man sie nimmt, desto mehr Widersprüche zeigen sich.

Oder man bekommt nach seinem Tod die Auflösung des Rätsels, erfährt, welches Spiel der Teufel mit einem getrieben hat: "Aha, das also wars."

Obwohl es so etwas wohl nicht gibt, lohnt der Versuch der Person, nach Strategien zu suchen, die sie selbst zeitlebens betreibt. Hat sie eine solche Strategie gefunden, kann sie mit ihr keineswegs alles im eigenen Leben erklären.

Oder man rettet sich in eine Psychose, einen Wahn, eine Demenz, um etwas zu gewinnen, was alles erklärt, z.B."Alle sind gegen mich".

Obwohl es Wissenschaften gibt, die sehr allgemeine Aussagen machen wie Philosophie, Mathematik und Physik, werden wir Menschen statt des einen viele Tausende von Aha-Erlebnissen haben, und immer wieder neue haben.

So ist es mit der Welt.

22.9.2008. Warum nur wird es koreanischen Studierenden verlockend gemacht, in Deutschland zu promovieren? Sie kommen wohl so weit, Deutsch zu verstehen, aber sich in Deutsch in Arbeiten auszudrücken, ist offenbar allzu schwierig wegen der ganz andersartigen koreanischen Sprache und Denkweise. Entweder sie scheitern - und das ist dann sehr hart für sie - oder sie finden deutsche Freunde, die ihnen alles mühselig bearbeiten, Dissertation und Vortrag beim Rigorosum. Bezahlen können sie das in der Regel nicht. Es geht auf Kosten der deutschen Freunde, die die Zeit für ihr eigenes Fortkommen verlieren. Aber die Koreaner sind so liebe Menschen, wer kann sie im Regen stehen lassen?

Auf jeden Fall sollten sich die Doktorväter und -mütter - sie kenenn doch das Problem - gleich an die deutschen Freunde wenden und sagen, was verbessert werden soll. Wenn die Koreaner versuchen selbst zu verbessern, wird alles nur noch schlimmer.

Vielleicht ginge es leichter, wenn sie sich auf Englisch ausdrücken, die Sprache ist ja leichter als Deutsch.

21.9.2008: Ratschläge für Autoren von Kongressreferaten 

Das Folgende schreibe ich aufgrund vielfacher Erfahrungen auf Kongressen. Ich schildere dabei einen Fall, der sich vielfach ereignet - also nur das Typische. In ihm seien A, Ra, C und D Personen, die gemeinsam ein Referat verfassen, während Ra zusätzlich eins verfasst, bei dem sie allein Autorin ist.

a. Wird in Erwägung gezogen, dass mehrere Autoren ein und dasselbe Referat verfassen, so ist eine realistische, auf das Machbare bezogene Planung des Zusammenwirkens bei der Abfassung des Referates erforderlich.

Es sollten sich - nach Möglichkeit - nur diejenigen zur Abfassung ein- und desselben Referates zusammentun, die sich und ihre Denkweisen sehr gut verstehen und sich in der Zusammenarbeit auch schon aufeinander eingespielt haben. Andernfalls setzt sich der Dominante durch, vielleicht noch mit einer andern Person, die ihn gut versteht, und die Beiträge der andern, die in ihrem Denken diesen beiden weniger nahestehen, bleiben unberücksichtigt.

Es ist kaum realisierbar, dass mehrere Personen Teiltexte schreiben und diese dann zu einem einzigen zusammengefügt werden. Den zusammenfassenden Text muss nämlich ein einzelner schreiben, und der wird es in seiner eigenen Denkweise tun, d.h.die Beiträge der andern mehr oder weniger draußen lassen.

Nun kann es aber sein, dass eine Art Zwangs-zusammenschluss von Autoren erforderlich wird: Einer wird gebraucht, da er als einziger die erforderlichen akademischen Grade erworben hat, ein anderer soll nicht ausgeschlossen werden, da er den Kongress entdeckt und zum Halten des Referates angeregt hat. In diesem Fall erscheint mir als intensivste mögliche Zusammenarbeit, auf die es in dem geschilderten Fall - trotz anfänglichen Bemühens um gleiche Beteiligung aller - auch hinauslief: Alle Autoren treffen sich regelmäßig zu Gesprächen, nachdem sie jeweils die letzte Fassung des Refert-entwurfs gelesen haben. Einer schreibt das Referat und schickt seinen Entwurf an nur eine andere Person, mit der er sich gut versteht und mit der sich die Zusammenarbeit auch schon eingespielt hat. Diese macht Änderungsvorschläge und schickt sie an A, der über sie verfügen kann. A schickt seinen erneuten Entwirf wieder an B usw.

Beim Zusammen-wirken meherer Autoren ist eine genaue und realistische Planung erforderlich, die dann auch eingehalten werden muss. Wegen der Knappheit der Zeit muss sie sofort nach Zulassung des Referates durch die Kongreßleitung erfolgen. Hierbei ist festzulegen, wer was bis wann zu tun hat.

Keineswegs dürfen die Autoren einem bestimmten dominanten Teammitglied alles überlassen. Es kann nämlich sein, dass dieses Mitglied zwar dominant ist, aber nicht leitet, d.h. nicht umsichtig plant, dadurch in Not gerät und in seiner Not äußerst rücksichtlos wird und in kritischen Situationen in manifeste Angst fällt, sodass er kaum noch aktionsfähig ist. So muss jedes Mitglied die Initiative zur Planung ergreifen, falls sie nicht schon ein anderes Mitglied ergriffen hat - auf die Gefahr hin, dass es darüber zum Konflikt mit dem dominanten Mitglied kommt.

Ohne eine solche Planung kommt es zur Gehetztheit in den Tagen vor dem Kongreß und zu falschen Erwartungen und Enttäuschungen einiger Teammitglieder. Autoren werden zunächst aufgefordert, Beiträge zu leisten, und sind dann enttäuscht, wenn sie nicht berücksichtigt werden.

b. Halten mehrere Autoren ein- und dasselbe Referat, so müssen sie ihr Vorgehen auf dem Kongress genau planen und auch proben. Es ist möglich, dass einer das Referat vorliest, obwohl er nur geringen Anteil an seinem Zustandekommen hat. Die andern können ihm dies zum Trost gewähren. Nur muss er nach dem Verlesen sich selbst und die andern Autoren vorstellen und sagen, dass sich diese an der Diskussion beteiligen möchten.

Die Autoren sollten sich darauf einigen, dass insbesondere derjenige, der den Hauptanteil am Referat hat - der erste -, in der Regel die Fragen beantwortet. Die andern, insbesondere die, die wesentlichen Anteile haben, sollten auch einmal Gelegenheit haben, Fragen zu beantworten. Sie sollten dem ersten ein Zeichen geben, wenn sie es wollen.

Andernfalls besteht die Gefahr, dass es zu folgendem katastrophalem Ablauf kommt:

Vorausgeschickt sei: Die Fachgesellschaft ist in Sektionen aufgeteilt. Jede Sektion hat einen Raum, und in ihm wird ein Referat nach dem andern verlesen, jeweils mit kurzer Diskussion.

Schon länger bevor die 4 Autoren dran sind, öffnet sich die Tür und der große Ha tritt herein. A bekommt nun Schiss - im seelischn und auch im körperlichen Sinn. Als die 4 Autoren dran sind, liest D das Referat vor. In der folgenden Diskussion spricht Ha selbstverständlich ihn an, und selbstverständlich sucht er zu antworten. Dabei geschieht, was schon häufiger geschah, wenn er in Angst war: Er gerät in eine Endlosschleife, sein Niveau sinkt immer mehr, und er ist wohl kaum noch bei sich selbst. Ra sucht mit aller Energie A zu bewegen, das Wort zu ergreifen, aber der tut es nicht. Schließlich unterbricht der Vorsizende den D. Es wird noch eine andere Frage gestellt, nicht von Ha. A beantwortet sie kurz. Damit ist die Zeit für die Diskussion zu Ende. Ra und D sind nicht zu Wort gekommen.

Es wäre so gut gewesen, wenn A und Ra, die Ha verehrt und sich in ihrem Denken ganz auf ihn eingestellt hatte, das Gespräch mit Ha begonnen hätten. Und es wäre auch dazu gekommen, wenn nur ein wenig besser geplant worden wäre.

In der Pause wird A von einem niederländischen Professor gefragt, ob er sich mit ihm bei einer Tasse Kaffee noch weiter unterhalten will. Er antwortet kühl, er müsse erst seine Gruppe fragen. Nun auf einmal profiliert er sich als gutes Gruppenmitglied. Wie er von seiner Gruppe zurückkehrt, ist der Niederländer weg. Vielleicht wäre er es gewesen, der ihm zu einer Stelle verholfen hätte.

A zeigte sich nachher kaum berührt, aber für ihn war es eine Tragödie. Obwohl er ein enormes Wissen hat, hatte er in den Tagen vor dem Referat Tag und Nacht gelesen, von Augustin bis Karl Marx, um seinen Gesprächs-partnern gewachsen zu sein, und vielleicht hätte er es an Wissen sogar mit Ha aufnehmen können. Er, der sonst niemals davor zurückschreckt, berühmte Professoren anzugreifen, hatte es vor dem, großen Ha nun doch mit der Angst gekriegt, obwohl der ein so bescheidener und freundlicher Mann ist. Aber wer hätte nicht Angst, seine selbstgemachte und noch unveröffentlichte Philosophie einem Kant, Hegel oder Heidegger vorzustellen? Aber gerade hier hätte sich ihm doch die Chance geboten.

Und für Ra war es traurig, die viel dafür tut, um Ha hören zu können, und für die ein Gespräch mit ihm ein unvorstellbares Glück wäre. 

c. Wer auf einem Kongress ein Referat halten will, muss eine Uhr bei sich haben und zur festgelegten Zeit mit seinem Referat beginnen, auch wenn die Vorsitzende noch nicht anwesend ist. Sonst geschieht das Folgende:

Ra hatte ihr Referat bei der Sektion angemeldet, die für ihr Thema nur die zweitbeste war, da sie nicht das Referat, bei der sie alleinige Autorin war, und das Referat, bei der sie Mitautorin war, bei derselben Sektion anmelden wollte. Im Verlauf der Referate, die dem ihrigen vorhergingen, zeigte sich - was eigentlich zu erwarten war - dass die Mitglieder dieser Sektion andere Interessen hatten als Ra.

Zu ihrem Referat kamen aber 40 Personen in den Raum, die offenbar gerade ihr Referat hören wollten. Der große Ha, für den Ra ihr Referat eigentlich geschrieben hatte, war weder unter ihnen noch unter den bereits vorher Anwesenden. Dennoch hätte sich gerade mit diesen 40 sicherlich eine fruchtbare Diskussion entwickelt, aufgrund derer dann vielleicht auch weitere Kontakte entstanden wären.

Nun aber hatte sich die Vorsitzende verspätet. Kaffee gab es im Erdgeschoß, und die Rückkehr ins 5.Geschoss war so schnell nicht möglich, da die Fahrstühle zu klein und zu langsam waren und durch das Ein- und Aussteigen in den verschiedenen Stockwerken behindert wurden. Ra hatte keine Uhr bei sich, und auch wenn sie eine gehabt hätte, wäre es ihr nicht im Traum eingefallen, ohne die Vorsitzende zu beginnen. Später sagte die: "Ich hatte mir so gewünscht, dass Sie ohne mich beginnen."

Ra begann und endete verspätet. Es blieb nur noch wenig Zeit für die Diskussion. Die Vorsitzende sagte vor deren Beginn, wer gehen wolle, um das nächste Referat in einer andern Sektion noch pünktlich zu erreichen, solle jetzt gleich gehen, um die Diskussion nicht zu stören. Darauf verließen die 40 den Raum. Nur einer der Verbliebenen stellte eine Frage. Sie zeigte, dass er Ra nicht verstanden hatte. Dafür konnte sie die Frage mühelos beantworten. Das von ihr Befürchtete, dass ihr nämlich vor Schreck nichts einfallen würde, war nicht eingetreten.

So war also auch diese Diskussion missglückt, obwohl das gute Gelingen fast schon greifbar war. 

Dennoch erzielte Ra im ganzen einen großen Erfolg, indem sie zu 30% an dem gemeinsamen Referat beteiligt ist und ihr eigenes Referat fertiggestellt hat, wobei ihr A am Tag vor dem Termin half. Diese Hilfe gab ihr Sicherheit und Ruhe, obwohl die Hilfe auch Gefahren mit sich brachte: A hatte jede Menge Neukantianismus mitgebracht, um ihn noch in ihr Referat zu stopfen. Dennoch war zu meiner großen Freude am Abend das Referat in der erforderlichen Kürze fertig. Sie meint, sie hätte ohne ihn aufgegeben. Aber nach dem Kongress meinte sie, sie hätte es eigentlich auch allein geschafft, ihr Referat in der erforderlichen Kürze fertigzustellen.

In den gedruckten Kongreßbericht kommen die Referate ohnehin nicht. In den kommen nur die der großen Tiere. Nun ist zu hoffen, dass die Referate in den online-Bericht kommen, gelesen und zitiert werden.

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Prof. Dr. Hans Dietrich Loewer | HD@Loewer-Muenster.de